Salzburgs Todorovic sieht bei Österreich – Bosnien keinen Favoriten

Salzburg-Legionär Darko Todorovic sieht für das Duell mit der österreichischen Fußball-Nationalmannschaft am Dienstag (20.45 Uhr) keinen klaren Favoriten. Zu Hause in Zenica anzutreten sei allerdings ein „kleiner Vorteil“ für Bosnien, meinte der 21-Jährige auf Anfrage der APA – Austria Presse Agentur. Er selbst hofft auf einen Einsatz gegen seine neue Wahlheimat.

Todorovic darf sich berechtigte Hoffnungen machen. Das 2:1 zum Auftakt der Nations League am Samstag in Nordirland verpasste er wegen einer Gelbsperre, im Frühjahr war er unter Teamchef Robert Prosinecki aber regelmäßig zum Zug gekommen. „Ich werde alles geben, um gegen Österreich in der Startformation zu stehen“, sagte der Defensivspieler. Die Chancen seien nun sicher höher als vor seinem Sommertransfer von Sloboda Tuzla aus Bosnien zu Red Bull Salzburg.

„Die österreichische Liga ist mit Sicherheit fortschrittlicher hinsichtlich der Infrastruktur und auch die stärkere Liga der beiden“, meinte Todorovic. Das heißt aber noch nicht, dass das ÖFB-Team in Zenica von einem Sieg ausgehen darf. „Einen klaren Favoriten gibt es bei dem Duell meiner Meinung nach nicht“, erklärte der Bosnier. „Ich denke, dass wir einen kleinen Vorteil gegenüber Österreich haben werden, da wir zu Hause im vollen Stadion spielen.“

Topstars als Stärke

Als größte Stärken des bosnischen Teams bezeichnete Todorovic die Topstars Edin Dzeko (AS Roma) und Miralem Pjanic (Juventus Turin), aber auch „die gute Mischung zwischen erfahrenen und jungen Spielern“. Sein nun ohnehin verletzter Salzburg-Gefährte Smail Prevljak hat derzeit nicht einmal einen Platz im Kader. „In der bosnischen Nationalmannschaft gibt es mit Sicherheit viel Qualität“, meinte Todorovic.

Er selbst bekleidet im Nationalteam die Rolle des rechten Außenverteidigers. In Salzburg nimmt diese Stefan Lainer ein, für den die Bullen sogar ein zweistelliges Millionen-Angebot vom SSC Napoli abgelehnt haben. „Ich kenne ihn jetzt natürlich besser und kann meinen Mannschaftskameraden beim Nationalteam damit helfen“, sagte Todorovic über den ÖFB-Internationalen. „Ich kenne seine Stärken, aber auch Schwächen, von denen es allerdings wenige gibt.“

„Sehr komisches Gefühl“

Todorovic hat bisher fünf Pflichtspiele für Salzburg bestritten, durch die Rotation der vergangenen Wochen ersetzte er in der Liga auf der linken Seite mitunter auch Andreas Ulmer. Der Allrounder stellt sich auf „ein sehr komisches Gefühl“ ein, in Zenica gegen seine Clubkollegen zu spielen. „Und dennoch freue ich mich sehr auf dieses Spiel.“

Vier Länderspiele hat Todorovic bisher in den Beinen – allesamt unter Prosinecki. „Ich verdanke ihm den nächsten Schritt, den ich zuletzt in meiner Karriere gemacht habe“, sagte der Salzburg-Profi über den früheren kroatischen Weltklasse-Kicker. „Wir kennen ja wohl alle seine Karriere als Spieler, die unglaublich war. Auch deshalb ist er ein Trainer mit viel Wissen und Erfahrung.“

„Vor allem ein guter Freund“

Prosinecki, als Spieler nach der Glanzzeit von Roter Stern Belgrad auch bei Real Madrid und beim FC Barcelona aktiv, ist seit Jahresbeginn im Amt. Todorovic äußerte sich auch lobend über die zwischenmenschlichen Fähigkeiten des 49-Jährigen: „Er ist für jeden Spieler vor allem ein guter Freund. Als Mensch ist er sehr positiv, findet immer die richtigen Worte für seine Spieler und ist ein lockerer Typ.“

Mit Prosinecki am Ruder wollen es die Bosnier zum zweiten Mal nach der WM 2014 zu einem Großereignis schaffen. „Mein erstes Ziel ist es, das bestmögliche Ergebnis in der Nations League zu erzielen“, erklärte Todorovic. „Und mein Lebenstraum ist es, mich eines Tages für einen großen Wettbewerb wie die EM oder WM zu qualifizieren.“ In Salzburg hat er einen Vertrag bis 2023 unterschrieben. Ziel sei es, Stammspieler zu werden. Dazu will Todorovic in diesem Jahr die Liga und den Cup gewinnen und in der Europa League „so weit wie möglich kommen“.

Beitragsbild: GEPA

(APA)