Niederlage gegen Norwegen: ÖEHV-Team verliert erstes WM-Schlüsselspiel

Trotz der Sensationen gegen die USA (2:3 n.V.) und Tschechien (2:1 n.P.) ist Österreichs Eishockey-Nationalmannschaft bei der WM in Finnland in den Abstiegsstrudel gerutscht. Das ÖEHV-Team unterlag am Mittwoch in Tampere Norwegen mit 3:5 (1:1,1:2,1:2) und fiel in der Tabelle hinter die Skandinavier zurück. Damit läuft es im Kampf um den Klassenerhalt voraussichtlich auf ein Duell mit Großbritannien im letzten Spiel am Montag hinaus.

Drei Powerplay-Treffer von Dominique Heinrich (7.), Lukas Haudum (27.) und Peter Schneider (57.) waren zu wenig, um Norwegen erstmals seit 1999 bei einer WM zu besiegen. Zweimal Mats Rosseli Olsen (8./SH, 48./PP2), Andreas Martinsen (21.) Martin Roymark (32.) und Martin Ronnild (60./EN) sicherten den seit 2006 stets in der A-Gruppe spielenden Norwegern drei Punkte und damit gute Chancen auf den Klassenerhalt.

„Ich bin mit dem letzten Drittel zufrieden, aber nicht, wie wir ins Spiel gestartet sind. Wir haben nicht unser geradliniges Spiel gespielt“, bekrittelte Teamchef Roger Bader die Anfangsphase. Auch das intensive Programm habe Spuren hinterlassen. „Vier Spiele in fünf Tagen, das hat keine andere Mannschaft bisher gehabt. Da haben 10, 15 Prozent Energie gefehlt, diese letzte Spritzigkeit“, erklärte der Schweizer.

Österreich, diesmal wieder mit David Kickert im Tor und dem gegen Tschechien geschonten Kapitän Thomas Raffl, gelang der Start nach Wunsch. Im ersten Powerplay traf Heinrich zum 1:0. Im erwartet engen Spiel ging im gleich anschließenden Überzahlspiel der Schuss aber nach hinten los. Nach einem schlechten Raffl-Pass schloss Rosseli Olsen den Konter zum Ausgleich ab.

Zu Beginn des Mitteldrittels schaffte Norwegen erstmals die Führung. Martinsen traf in eine auslaufende Strafe der Österreicher aus spitzem Winkel, der Treffer galt nach Video-Überprüfung wegen möglicher Torhüterbehinderung.

Der Bader-Truppe gelang durch Haudum der Ausgleich, doch Norwegen fand rasch eine Antwort. Mit sechs Feldspielern bei angezeigter Strafe traf Roymark zum 3:2, nicht zuletzt, weil Kickert seinen Schläger verloren hatte. Im Schlussdrittel nutzte Rosseli Olsen eine doppelte Überzahl, Österreich kam durch Schneider noch einmal heran und hatte danach seine beste Phase, der Ausgleich gelang aber nicht mehr. Ronnild besorgte ins leere Tor den Endstand.

Nach einem Tag Pause warten auf Österreich im dritten Doppel Lettland (Freitag, 19.20 Uhr) und Finnland (Samstag, 15.20), ehe es am (Montag, 19.20) zum Abschluss gegen Großbritannien wohl um das Ticket für die WM 2023 geht.

„Es war ein brutal wichtiges Spiel für uns, wir hätten schon viel schaffen können, aber es gibt keinen Grund, den Kopf in den Sand zu stecken“, erklärte Manuel Ganahl. „Wir haben uns in den ersten drei Spielen einen kleinen Bonus erarbeitet. Wir haben noch weitere Chancen, die Stimmung passt weiterhin. Kraft sammeln, richtige Schlüsse ziehen und weiter attackieren“, forderte der Stürmer.

(APA)/Bild: GEPA