Nur PGS bei Spielen: Auner muss sich für Olympia umgwöhnen
Snowboarder Arvid Auner hat im Frühjahr die kleine Kristallkugel und WM-Silber im Engadin gewonnen. Für die Winterspiele 2026 hilft das dem Steirer wenig, denn die Erfolge sicherte er sich im Parallel-Slalom, olympisch ist nur der Parallel-Riesentorlauf. Die Saison beginnt am Wochenende mit zwei PGS in Mylin Valley (Innere Mongolei), im Riesentorlauf wird es weiters vor Olympia noch in Cortina d’Ampezzo, Carezza, Scuol, Bansko, auf der Simonhöhe und in Rogla Rennen geben.
Da der Slalom sein Steckenpferd sei, wolle er ihn auch wegen Olympia nicht vernachlässigen und noch eines drauflegen. Gleichzeitig ist aber auch der Schritt vorwärts im PGS gefragt, da habe man in der Vorbereitung einen großen Fokus darauf gelegt. „Ich will das Ganze auf Weltspitzen-Niveau treiben. Ich will teamintern die Qualifikation schaffen und dann auch bei den Spielen um eine Medaille mitfahren. Das traue ich mir auch zu“, sagte Auner zur APA.
Auner will sich in Riesentorlauf „reinfuchsen“
Einmal stand Auner auch bereits im Riesentorlauf im Weltcup auf dem Podest, und das als Sieger im Februar 2024 in Krynica. „Im Slalom ist einfach sehr viel Hektik dabei, es ist sehr, sehr dynamisch. Genauso wie mein ganzer Lebensinhalt eigentlich ist. Und dieses Geduldigsein, dieses den richtigen Druckpunkt zu finden im Riesentorlauf, da muss ich mich reinfuchsen“, berichtete er. Er habe sich ein Mindset zurechtgelegt und wisse, wie er sich in den richtigen Modus versetze.
Mit seinen Trainern und dem Umfeld arbeite er jeden Tag daran, die Prozente rauszuholen. Begonnen hat er damit bereits am Saisonende bei den Materialtests. „Dann weißt du, okay, du hast das Material, aber was macht das mit deinem Körper? Dann fängst du mit der körperlichen Komponente an, der Athletik, dann kommt die Technik dazu. Aber zuerst musst du deinen Körper wieder gescheit herrichten, damit du ein besseres Material fahren kannst und ein besserer Endschwung rauskommt.“
Mit einer Entscheidung in der Olympia-Qualifikation rechnet Auner erst beim letzten Rennen vor den Winterspielen und dass die Rangliste für das Quartett herangezogen wird. In der vergangenen Saison war Andreas Prommegger als Zweiter Österreichs Bester in der PGS-Disziplinwertung. Es folgte Olympiasieger Benjamin Karl als Siebenter, Alexander Payer als 14. und Fabian Obmann als 17. Auner lag auf 18. „Ich glaube nicht, dass man bereits mit einem Podestplatz fix dabei ist. Aber man zeigt sich schon selbst, dass man das Zeug hat, um eine Medaille mitzufahren“, sagte der 28-Jährige.
Kitesurfen mit Olympiasieger Bontus
Auner war im Sommer viel auf dem Brett unterwegs, allerdings nicht nur im Schnee, sondern vor allem beim Kitesurfen auf dem Wasser sowie unzählige Stunden auf einem Longboard in den Pumptracks auf Asphalt rund um Graz. „Dort hole ich mir mein Gefühl für das Snowboarden. Ich schaue, dass ich mehr Schwung kriege, Techniken verfeinere, wo geht die Energie hin, wo geht die Geschwindigkeit hin. Und auf das habe ich sehr viel Wert gelegt“, erzählte er im APA-Gespräch.
Seine Ansätze im Sommer seien gewesen, bei jedem Training etwas zu machen, wo er Aspekte des Snowboardens wiederfand. Also auch beim Krafttraining mit Starttrainings oder Gleichgewichtsübungen. „Wenn ich die Augen zumache, will ich das spüren, dass ich am Snowboard stehe und das visualisieren kann.“ Regelmäßig trifft man ihn mittlerweile auch in Griechenland beim Kitesurfen. Damit fing er vor 13 Jahren vor der Insel Paros an und traf einen „kleinen, voll talentierten Freestyler“. Das war Valentin Bontus, mittlerweile Olympiasieger.
(APA) / Bild: GEPA
