Umsatzrückgang in Europas Top-Ligen – Österreichische Bundesliga verbucht ein Plus

Europas Club-Fußball hat in Coronazeiten einen Umsatzeinbruch hinnehmen müssen. Laut der jährlichen Studie des Wirtschaftsprüfungsunternehmens Deloitte fiel der Umsatz in der Saison 2019/20 um 13 Prozent auf 25,2 Milliarden Euro. Erstmals seit den Auswirkungen der weltweiten Finanzkrise in den Jahren 2008/09 gingen die Einnehmen demnach wieder zurück.

Österreichs Oberhaus verbuchte indes ein Plus. Für die Bundesliga errechnete Deloitte einen Umsatz von 266 Mio. Euro – 10 Mio. Euro mehr im Vergleich zur Saison davor. Die Einnahmen setzen sich aus Sponsoring (81 Mio. Euro), TV-Rechte (83 Mio.), andere Werbeeinnahmen (68 Mio.) und Spieltag-Einnahmen (34 Mio.) zusammen. Triebfeder seien die Einnahmen aus den Erfolgen der Clubs im Europacup gewesen, hieß es in der Studie. Salzburg spielte im Herbst 2019 in der Champions League, der LASK schaffte es in der Europa League im Frühjahr 2020 bis ins Achtelfinale.

Krammer: „Krise ging am Fußball nicht spurlos vorbei“

„Die COVID-19-Krise ging am gesamten europäischen Fußball nicht spurlos vorbei. Trotzdem konnte die österreichische Bundesliga in der Saison 2019/20 noch einen Umsatzanstieg verzeichnen. Die Gesamtbilanz für das Wirtschaftsjahr 2020/21 wird durch die pandemie-bedingten Folgen jedoch sicherlich herausfordernder. Auch der heimische Amateurfußball wird die Auswirkungen der Krise noch länger spüren“, erklärte Wilfried Krammer, Director bei Deloitte Österreich.

Die fünf großen Ligen in Europa – die englische Premier League, spanische La Liga, deutsche Bundesliga, italienische Serie A und französische Ligue 1 – erwirtschafteten gemäß Deloitte 15,1 Milliarden Euro – ein Rückgang von 11 Prozent im Vergleich zur Vorsaison. Am wenigsten von Corona getroffen wurde demnach die deutsche Liga (minus 4 Prozent).

Top-Ligen schwer gebeutelt

In Italien gingen die Umsätze überdurchschnittlich hoch (minus 18 Prozent) zurück. Auch in Frankreich – die Ligue 1 musste im Vorjahr sogar abgebrochen werden – war das Minus deutlicher (16 Prozent). England Premier League – mit insgesamt 5,134 Milliarden Euro der Umsatz-Krösus – musste ebenfalls Einbußen (minus 13 Prozent) einstecken.

Das englische Oberhaus führt das Ranking nun vor der Bundesliga (3,208 Mrd. Euro), LaLiga (3,117), der Serie A (2,052) und Ligue 1 (1,598) an. Wie Deloitte schrieb, könnte es jedoch einige Jahre brauchen, bevor die volle Tragweite der Corona-Pandemie sichtbar wird. Da sich die Analyse nur auf die Saison 2019/20 bezieht, würden dabei nur rund drei Monate der nun schon 16 Monate dauernden Pandemie erfasst sein.

https://www.skysportaustria.at/challenge-und-auszeiten-suedamerikanischer-fussballverband-beantragt-aenderungen-beim-var/

(APA)

Bild: GEPA