Maximilian Entrup im „DAB | Der Audiobeweis“ über den Kader des TSV Hartberg: „Ich glaube, dass da etwas richtig Gutes entstehen kann“

  • Maximilian Entrup über Mental-Training: „Das zeigt nicht Schwäche, sondern Stärke“
  • Maximilian Entrup über sein Comeback in der ADMIRAL Bundesliga: „Ich habe zu mir selbst gesagt, wenn ein Bundesligist anklopft, dann musst du die Chance nutzen“
  • Maximilian Entrup über den Kader des TSV Egger Glas Hartberg: „Ich glaube, dass da etwas richtig Gutes entstehen kann“
  • Maximilian Entrup über Rückkehrer Donis Avdijaj: „Kann Spiele durch seine Klasse entscheiden“
  • Alfred Tatar über die Spielweise des TSV Egger Glas Hartberg: „Moderner Fußball ist zu gewinnen“

TSV Egger Glas Hartberg Spieler Maximilian Entrup und Sky Experte Alfred Tatar zu Gast im Sky Sport Austria Podcast „DAB|Der Audiobeweis“.

DAB | Der Audiobeweis #199 mit Maximilian Entrup

Alle Stimmen zu „DAB|Der Audiobeweis“

Maximilian Entrup (TSV Egger Glas Hartberg):

…über die 0:3-Heimniederlage gegen SK Austria Klagenfurt: „Die Niederlage ist sehr deutlich, aber wenn man sich das Spiel anschaut, ist es unser typisches Spiel. Wir haben das Spiel die meiste Zeit unter Kontrolle und müssen einfach im letzten Drittel effizienter werden. Hinten müssen wir geiler darauf werden, das Tor zu verteidigen. Wenn du die Null hältst, nimmst du zumindest immer einen Punkt mit. Das müssen wir lernen und hoffentlich machen wir es nächste Woche besser. Wir haben gesehen, dass Klagenfurt um einiges reifer ist als wir. Trotzdem haben wir unsere Qualitäten gezeigt und die ein oder andere Möglichkeit gehabt.“

…über Tugenden und Leidenschaft auf dem Platz: „Man muss unterscheiden, ob ein Spieler in der Idee wie wir spielen wollen, einen Fehler macht, oder ob man nicht dieser Idee folgt, indem man zum Beispiel als Innenverteidiger nicht rausrückt. Dann tut das umso mehr weh und das wird dann sehr hart angesprochen. Das haben wir in der letzten Woche getan.“

…über die Mischung im Kader bei Hartberg: „Die Mischung in der Mannschaft ist eine sehr gute. Wir haben erfahrene Spieler und junge, hungrige Spieler. Es gibt auch etwas dazwischen, wo auch ich hineinfalle. Zwar noch nicht alt, aber auch nicht mehr der Jüngste. Ich glaube, das macht die Mischung aus. Mit dieser Mischung kannst du sehr erfolgreichen und attraktiven Fußball spielen. Ich glaube, dass da etwas richtig Gutes entstehen kann.“

…über sein Comeback in der ADMIRAL Bundesliga: „Ich bin sehr glücklich darüber, dass der Schritt geklappt hat. Ich möchte dort anknüpfen, wo ich in Marchfeld aufgehört habe. Ich habe zu mir selbst gesagt, wenn ein Bundesligist anklopft, dann musst du die Chance nutzen.“

…über das abgeschlossene Kapitel Rapid Wien: „Über das Thema möchte ich eigentlich keine Worte mehr verlieren. Es ist jetzt schon Jahre her und ich bin reifer geworden. Ich habe meinen Weg gemacht. Ich habe das ad acta gelegt und damit abgeschlossen.“

…über seine starken Leistungen in den bisherigen Saisonspielen: „Ich glaube, dass ich mich sehr gut in diese Mannschaft eingefügt habe. Ich bin unglaublich gut aufgenommen worden. Das hat sich bisher bei keiner Mannschaft leichter angefühlt. Dann fällt es dir nicht schwer, Fuß zu fassen. Das Spielsystem passt zu mir und ich kann meine Stärken auf den Platz bringen. Ich glaube, in den ersten Spielen habe ich es geschafft, meinen Stempel aufzudrücken. Es gilt weiter hart zu arbeiten, damit ich weiterhin so gute Leistungen zeigen kann.“

…über seine Schwächen und mögliches Verbesserungspotential: „Eine Schwäche ist mein Kopfballspiel. Für meine Größe sollte ich eigentlich ein ziemlich guter Kopfballspieler sein, aber da sehe ich sicherlich noch Verbesserungsmöglichkeiten. Alles in allem glaube ich aber schon, dass ich ein kompletter Stürmer bin.“

…über seinen Zugang zu Mental-Training: „Es hilft mir sehr. Wir haben vom Verein die Möglichkeit, dass wir einen Mentaltrainer zur Verfügung haben. In unserer Gesellschaft wird das ein bisschen in ein blödes Eck geschoben, aber ich sehe das nicht so. Wenn man versucht sich zu öffnen und über gewisse Dinge spricht, dann kann man sehr viel bewirken. Natürlich war das Spiel gegen Rapid ein Spiel wie jedes andere, aber ich habe mich davor mit dem Mentaltrainer zusammengesetzt und bin Situationen durchgegangen. Was ist, wenn ich treffe? Was passiert, wenn es ein Pfeifkonzert gibt? Was ist, wenn Beschimpfungen kommen? Damals war ich erst 18, also extrem jung, und das hat sehr viel gekostet. Dementsprechend war es für mich klar, dass ich mir dabei Hilfe suche. Auch damals schon. Das hat mir auf meinem Weg extrem viel geholfen. Ich bin der Meinung, dass das jeder Spieler, und nicht nur Fußballer, sondern auch andere, dass man das unbedingt ausprobieren sollte. Das zeigt nicht Schwäche, sondern Stärke.“

…über Hartberg-Trainer Markus Schopp: „Du lernst als Spieler bei ihm sehr viel, was den Kopf betrifft, über Spielintelligenz und wie du in gewissen Situationen reagieren musst. Für mich ist es aber auch wichtig zu sagen, dass dieses kognitive Training im Nachwuchsbereich schon beginnen muss. Wenn das dort nicht integriert wird, werden es Spieler in Zukunft sehr schwierig haben. Auch bei uns ist das sehr wichtig und ich glaube, dass die Spieler ein gewisses Level, was den Kopf betrifft, haben müssen, um der Spielidee folgen zu können.“

…über die Spielidee von Trainer Markus Schopp: „Er hat Spieler geholt, die in das Spielerprofil passen, das er gesucht hat. Den Ball flach halten, das Positionsspiel und eine gewisse Spielintelligenz zu besitzen. Irgendwann wird sich diese Idee durchsetzen und wenn wir dann mit zwei oder drei Toren führen und ein Gegentor kassieren, dürfen wir nicht zusammenfallen. Wenn wir dieser Idee folgen, von der jeder Spieler überzeugt ist, dann kann das richtig gut werden.“

…über Rückkehrer Donis Avdijaj: „Man sieht gleich, was er für eine Qualität hat. Er kann diesen entscheidenden Pass spielen, der uns in letzter Zeit gefehlt hat. Wir erhoffen uns, dass er uns auf die nächste Stufe bringt. Er kann uns neue Ideen geben und kann Spiele durch seine Klasse entscheiden.“

…über die Zielsetzung bei Hartberg: „Das oberste Ziel ist es, in der Bundesliga zu bleiben. Aber ich glaube, dass wir in der Mannschaft sehr viel Qualität besitzen. Wir schauen von Spiel zu Spiel und wichtig ist es, bis zur Teilung so viele Punkte wie möglich zu haben. Dann können wir uns auf Basis dessen neue Ziele setzen.“

…über seine Zukunft: „Ich bin im Sommer aus der Regionalliga gekommen und habe jetzt die ersten Spiele wieder in der Bundesliga absolviert. Der Schritt ist gut geglückt, aber es ist noch viel Luft nach oben. Natürlich ist für einen Profi das Ausland immer ein Thema. Aber ich möchte da am Boden bleiben. Ich bin gut angekommen, ich fühle mich sehr wohl und möchte mir dieses Gefühl jetzt nicht nehmen.“

…über das kommende Auswärtsspiel beim WAC: „Es wird ein ähnliches Spiel wie gegen Klagenfurt. Der Gegner wird sich sehr gut auf uns einstellen. Aber wenn wir unsere Qualität auf den Platz bringen und die Fehler abstellen, bin ich positiver Dinge, dass wir gewinnen können. Da gehören 90 Minuten dazu. Es wird eine schwierige Partie, aber ich bin voller Tatendrang und freue mich, wenn es am Samstag losgeht.“

Alfred Tatar (Sky Experte):

…über die Niederlage von Hartberg gegen Austria Klagenfurt: „Die Defensive von Hartberg ist eine Sache, die sie in den Griff bekommen müssen und das als Mannschaft im taktischen Sinne. Ich denke, dass sie das, wie gegen Rapid, als sie die Null gehalten haben, öfter auf den Platz bringen müssen. Das ist eine taktische Frage und das unterscheidet Kampfmannschaften vom Jugendfußball, bei dem mehr das Individuum im Mittelpunkt steht.“

…über die Defensive der Hartberger: „Du darfst einen Fehler machen, aber du darfst den gleichen Fehler nicht zweimal machen und schon gar nicht in zwei Spielen hintereinander. Und wenn der Trainer das in den Griff bekommt, indem er den Spielern diese Problematik so illustriert, dass sie ein Bild von dem bekommen, was er meint, dann ist der Lernprozess abgeschlossen.“

…über den Kader-Umbruch bei Hartberg: „Es war ein erwünschter Umbruch. Man hat gesehen, dass man sich im offensiven Bereich verändern möchte. Überraschend ist, wie jung die Verteidigung ist. Der Umbruch ist meiner Meinung nach vor allem in der Verteidigung auszumachen und das ist immer die Problematik, wenn die Verteidigung, die vorher von erfahrenen Spielern gelebt hat, jetzt von Spielern zu führen ist, die noch Erfahrung sammeln müssen. Das geschieht permanent im Training und in Spielen. Solche Spiele wie gegen Salzburg und Klagenfurt sind auch für diese Spieler ein Lernprozess.“

…über den Spielstil und die Stärken von Maximilian Entrup: „Er ist ein sehr beweglicher Stürmer, der viele Wege geht. Nicht nur in die Tiefe, sondern auch in Richtung Mitspieler, um anspielbar zu sein und um im Aufbauspiel involviert zu sein. Aber seine größte Stärke ist im Strafraum. Dort hat er Qualitäten im Bereich acht bis zwölf Meter vor dem Tor, durch die er mit dem ersten Kontakt schon finalisiert. Er ist sicherlich ein Zugewinn für Hartberg. Mit seinem Willen, Ehrgeiz und Biss kann er vielleicht den Abgang von Tadic wettmachen.“

…über Mental-Training im Fußball: „Bei einem Fußballer ist es entscheidend, das Gehirn zu trainieren. Da gibt es verschiedene Ebenen. Es gibt die psychische Seite des Spielers, wie beispielsweise das Wegstecken von Misserfolgen. Es gibt aber auch die kognitive Seite. Das ist die, auf der die Spieler ein Bild vom Fußballspielen bekommen. Das Bild vom Fußball ist bei vielen Spielern nicht so ausgeprägt, weil das kognitive Training nicht so forciert wird. Hier liegt das größte unentdeckte Land auf Seiten des Fußballtrainings. Wenn man kognitiv trainiert, kann man in sehr kurzer Zeit sehr viele relevante Informationen herausfiltern und wahrnehmen und auf Basis dessen Entscheidungen treffen.“

…über Rückkehrer Donis Avdijaj: „Dass er eine Verstärkung ist, steht außer Frage. Mit ihm wird Hartberg sicherlich das Offensivspiel mehr beleben und Punkte holen, die man bisher vielleicht liegen gelassen hat. Bravo für diesen Transfer.“

…über die Spielweise der Hartberger: „Moderner Fußball ist zu gewinnen. Welche Mittel du dafür einsetzt, ist dann je nach Trainer abhängig. Wenn Hartberg jetzt eine Siegesserie hinlegt, ist das der modernere Fußball. Also das ist immer in Zusammenhang mit den Resultaten zu sehen, die aufgrund der Spielweise herausschauen.“