Robert Ibertsberger beim Sky Podcast DAB | Der Audiobeweis über seine Freistellung beim SKN: „Als ich vor einem Jahr gekommen bin, war die Mannschaft viel mehr am Boden, als sie es jetzt war“

  • Robert Ibertsberger über die Favoritenrolle bei einer möglichen Relegation: „Favorit bist du jedenfalls als Bundesligist. Aber du hast auch am meisten zu verlieren“
  • Ibertsberger angesprochen auf die internationale Ausrichtung des SKN: „Man war mit mehreren Vereinen im Gespräch. Es war mit Wolfsburg einfach so, dass sie am schnellsten vereinsintern entschieden haben, es mit St. Pölten anzugehen“
  • Der ehemalige SKN-Trainer angesprochen auf Red Bull und seine Trainer: „Mit Hütter, Rose, Nagelsmann oder Glaser sind schon einige Trainer unterwegs, die von Red Bull profitieren“
  • Robert Ibertsberger über seine Zukunft: „Ich bin bereit, dass ich die nächste Aufgabe angehe“
  • Alfred Tatar über über die Favoritenrolle bei einer möglichen Relegation: „Ich sehe hier keinen Favoriten“
  • Der Sky Experte weiter: „Natürlich kann Jaissle mit Salzburg Meister werden“
  • Der Podcast DAB | Der Audiobeweis ist ab sofort frei empfangbar auf skysportaustria.at sowie auf den gängigen Plattformen Spotify, Apple Podcast, Google Podcast, FYEO und Deezer abrufbar

Zu Gast im Sky Sport Austria Podcast DAB | Der Audiobeweis waren Robert Ibertsberger, Ex-Trainer SKN St. Pölten und Sky Experte Alfred Tatar.

Alle Stimmen zu „DAB | Der Audiobeweis“

Robert Ibertsberger (ehemaliger SKN St. Pölten-Trainer):
…über den SKN und seine Zukunft: „Ich habe die Situation, die in St. Pölten war, für mich reflektiert und wir haben gesagt, dass die Situation nach der Saison geregelt wird (Anm. Ibertsberger hat bei St. Pölten noch Vertrag bis Sommer 2022). Aber ich bin schon bereit, dass ich die nächste Aufgabe angehen möchte und auch kann. Ich bin schon voller Tatendrang. Das Management ist auch sehr dahinter, dass wir so schnell als möglich was finden.“

…angesprochen auf die aktuelle Situation beim SKN: „Es ist schon sehr, sehr lange der Hund drinnen. Aber trotzdem war es gestern wieder ein starkes Lebenszeichen, speziell auch von den Stürmern. Wenn es in die Relegation gehen sollte, dann muss man die positiven Aspekte mitnehmen und sagen: ,Wir haben wieder diese Stürmer, die die Tore erzielen´. Diese Spieler können dann auch den Unterschied machen, in der Relegation.“

…auf die Frage, was er im Nachhinein als SKN-Trainer anders gemacht hätte: „Vielleicht hätte man in der Kaderzusammenstellung, auf der einen oder anderen Position, den einen oder anderen erfahrenen Spieler dazunehmen sollen. Und grundsätzlich haben wir im Trainerteam schon im Herbst, wo wir richtig gut performt haben, sehr viele Dinge gesehen, die nicht funktioniert haben. Es hat nach außen hin immer gut funktioniert oder gut ausgesehen, aber für uns im Trainerteam waren schon einige Dinge dabei, wo wir gesehen haben, dass es auf Dauer nicht gut gehen kann. Und haben dementsprechend im Winter unser defensives Anlaufverhalten dann auch geändert. Wir waren dann in der Vorbereitung – vom Gefühl her – auch stabiler. Aber wir waren dann individuell in gewissen Situationen so unterwegs, dass es nicht ideal war. Und wenn es nicht so läuft, dann fehlt die Leichtigkeit und dieses Selbstverständnis und dann kommt man in so eine Spirale rein.“

…über seine Freistellung beim SKN: „Natürlich verstehe ich auch die Seite des Vereins. Wenn du in einer solchen Negativspirale drinnen bist, dann überlegst du natürlich: ,Soll man so weitermachen? Ja oder Nein?´ Vor dem Hartberg-Spiel war es schon sehr, sehr eng und dann wurde trotzdem kundgetan, dass man mit mir weitermacht. Ein Spiel später war dann alles vorbei. Man sieht schon, dass sich im Fußball innerhalb einer Woche sehr viel verändern kann. Ich habe schon gesagt, dass ich mir es weiterhin zugetraut hätte, weil die Mannschaft ja nicht tot ist. Sie funktioniert ja noch. Es war schon eine andere Situation als vor einem Jahr, als ich gekommen bin. Da war die Mannschaft schon viel mehr am Boden, als sie es jetzt war.“

…über den Favoriten bei einer möglichen Relegation: „Es kann eine sehr knappe Angelegenheit werden. Favorit bist du jedenfalls als Bundesligist. Aber du hast auch am meisten zu verlieren. Es ist nicht lustig. Ich glaube, dass es schon in die Richtung gehen wird, dass der Bundesligisten das Spiel machen muss. Da wird es dann – auch für St. Pölten – heißen, so wenige Fehler wie möglich zu machen beziehungsweise Konter zuzulassen. Denn ich gehe schon davon aus, dass sich der, der aufsteigen will, einmal wie die kleine Maus vorm Loch hinsetzen wird und schauen wird, ob er zuschnappen kann oder nicht.“

…angesprochen auf die internationale Ausrichtung des SKN und die damit einhergehende Kooperation mit dem VfL Wolfsburg: „Man war mit mehreren Vereinen im Gespräch. Es war mit Wolfsburg einfach so, dass sie am schnellsten vereinsintern entschieden haben, es mit St. Pölten anzugehen. Ich glaube, dass der Trend in diese Richtung gehen wird, speziell auch für die deutschen Vereine, weil einige Bundesligisten oder Zweitligamannschaften ihre Amateur-Mannschaften abmelden oder schon abgemeldet haben und natürlich brauchen deren U19-Spieler irgendwo eine Plattform. Mal sehen, in welche Richtung es dann wirklich geht. Aber ich glaube nicht, dass sie dann so weit eingreifen, dass sie auch bestimmen, was die Spielphilosophie betrifft. Das kann ich mir nicht vorstellen.“

…über die Bestellung von Matthias Jaissle als Cheftrainer beim FC Red Bull Salzburg: „Matthias Jaissle war ein halbes Jahr U18-Trainer, ein halbes Jahr Liefering-Trainer und ist jetzt ab Sommer Chef-Trainer bei den Profis. Das ist schon ein Werdegang, der extrem schnell gegangen ist. Auf der anderen Seite wird man sehen, wie er sich da oben präsentiert und wie schnell er die Mannschaft in Griff bekommt. Die Fußstapfen sind nicht so klein, die Jesse Marsch hinterlässt.“

…über den FC Red Bull Salzburg und über RB-Trainer: „Mit Hütter, Rose, Nagelsmann oder Glaser sind schon einige Trainer unterwegs, die von Red Bull profitieren.“

…über seinen Bruder Andreas Ibertsberger, der U19 Co-Trainer bei Eintracht Frankfurt ist: „Wir tauschen uns regelmäßig aus. Es gab auch Situation, wo wir uns über Spieler unterhalten. Er über Österreichische Spieler und ich habe ihn über Frankfurt-Spieler oder Spieler, die in seinen Altersklassen unterwegs sind, befragt. Und es freut mich, dass er bei Frankfurt jetzt auch verlängert hat. Ich hoffe schon, dass er auch einmal irgendwo den Chef-Trainer ausüben wird.“

Alfred Tatar (Sky Experte):
…auf die Frage, wer die wichtigste Personalie in einem Verein ist: „Gute Spieler machen gute Trainer. Die wichtigste Personalie ist nicht der Trainer. Die wichtigsten Personalien sind Spieler, die den Unterschied ausmachen. Das können wir weltweit beobachten. Diejenigen Teams, die die besseren – meistens Offensivspieler – haben, haben Erfolg. Ein Trainer hat natürlich einen hohen Einfluss auf das Team, vor allem auch schon bei der Zusammenstellung in der Transferzeit im Sommer und danach in der Vorbereitung. Und, dass er innerhalb des Teams einen guten Geist erzeugen kann. Aber im Falle einer Negativspirale zeigt es sich schon sehr, wie limitiert der Einfluss eines Trainers auf das Gesamte sein kann.“

…über den Favoriten bei einer möglichen Relegation gegen ein Team aus der 2. Liga: „Die Ausgangslage in solchen Relegationsspielen ist immer eine solche: Diejenigen, die von unten hinaufwollen, haben in der unteren Liga eine Siegesserie hingelegt, ansonsten würden sie ja nicht vorne dabei sein. Während das andere Team eine Niederlagenserie hingelegt hat. Da treffen also zwei Welten aufeinander. Die einen mit einem guten Gefühl, die anderen mit einem schlechten Gefühl und vielleicht sogar mit der Angst, auch da noch zu versagen. Favorit ist aus diesen psychologischen Gründen normalerweise derjenige, der von unten hinauf will. Diese Favoritenrolle wird aber nivelliert durch den Umstand, dass die, die oben sind, die besseren Fußballer haben. Daher glaube ich, dass es ein Balanceakt ist. Deshalb ist beides möglich. Ich sehe hier keinen Favoriten.“

…angesprochen auf den Neo-Trainer des FC Red Bull Salzburg Matthias Jaissle: „Natürlich kann Jaissle mit Salzburg Meister werden. Warum ich allerdings gemeint habe, dass er in der nächsten Saison nicht den Meistertitel schaffen wird ist, weil ich die Befürchtung habe, dass bei Salzburg diese Spieler, die den Unterschied ausmachen, abhandenkommen. Ich denke da an Daka, vielleicht wird auch Berisha einen Verein in der Deutschen Bundesliga finden. Und ich bin nicht hundertprozentig davon überzeugt, dass Adeyemi zum Beispiel in diese Rolle hineinschlüpfen kann. Man wird sehen, wie hoch der Aderlass sein wird und ob man adäquaten Ersatz heranbringen kann. Dass Jaissle das kann, ist unbestritten.“

DAB | Der Audiobeweis ist der Fußball- und Sport-Podcast von Sky Sport Austria. Hier diskutiert Kommentator Otto Rosenauer mit Moderator Martin Konrad, Sky Experten und Gästen über die Tipico Bundesliga, das ÖFB-Team, Österreichs Legionäre und internationalen Fußball, wie die Deutsche Bundesliga, die Premier League, die UEFA Europa League sowie die UEFA Champions League.