Silas Wamangituka spielte unter falscher Identität: Jetzt reagiert DFB

Fußballprofi Silas Wamangituka hat offenbar zwei Jahre lang unter falscher Identität für den VfB Stuttgart gespielt. Der DFB hat sich zum Sachverhalt und möglichen Konsequenzen geäußert.

Elf Tore hat Silas Wamangituka für den VfB Stuttgart in dieser Saison geschossen – unter falscher Identität. „Der richtige Name des Spielers lautet Silas Katompa Mvumpa. Er wurde am 6. Oktober 1998 in Kinshasa (Kongo) geboren, ist heute also 22 Jahre alt“, teilte der VfB am Dienstag mit.

Silas Katompa Mvumpa wurde offenbar Opfer von Machenschaften seines ehemaligen Spielervermittlers. Dieser habe seine Identitätsangaben geändert und ihm Papiere als Silas Wamangituka (einem Namen seines Vaters) sowie mit einem um genau ein Jahr geänderten Geburtsdatum, 6. Oktober 1999, verschafft. Die Beweggründe seien nach derzeitiger Einschätzung keine aufenthaltsrechtlichen Erwägungen gewesen.

Silas: „Habe in ständiger Angst gelebt“

„Ich habe in den letzten Jahren in ständiger Angst gelebt und mir auch um meine Familie im Kongo große Sorgen gemacht. Es war ein schwerer Schritt für mich, meine Geschichte zu offenbaren“, sagte Silas. Erst durch die Unterstützung seiner neuen Berater habe er sich „getraut, alles auf den Tisch zu bringen“.

Silas erhielt vor wenigen Tagen offizielle Dokumente der Demokratischen Republik Kongo. Mit der Deutschen Fußball Liga (DFL) und dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) ist der VfB in Kontakt. Nach juristischer Bewertung des Sachverhalts geht der VfB davon aus, dass Silas im Besitz einer gültigen Spielberechtigung ist.

Einsprüche gegen VfB-Spiele? DFB: „Können nicht eingelegt werden“

„Der DFB-Kontrollausschuss wird die Angelegenheit im Hinblick auf ein mögliches sportstrafrechtliches Fehlverhalten des Spielers überprüfen“, sagte Anton Nachreiner, Vorsitzender des DFB-Kontrollausschusses. „Es liegt eine durch die DFL wirksam erteilte Spielerlaubnis vor. Davon abgesehen sind beim DFB-Sportgericht keine Einsprüche gegen Spielwertungen anhängig. Diese können wegen Fristablauf auch nicht mehr eingelegt werden“, fügte Hans E. Lorenz, der Vorsitzende des DFB-Sportgerichts, an.

(SID)

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