Moritz Bauer vor Traumdebüt gegen Manchester United

Stoke-on-Trent (APA) – Es ist das Theater der Träume. ÖFB-Teamspieler Moritz Bauer könnte sein Debüt in der englischen Fußball-Premier-League am Montag ausgerechnet im „Old Trafford“ gegen Manchester United geben. Der gebürtige Schweizer war zu Wochenbeginn für kolportierte fünf Millionen Pfund (5,6 Mio. Euro) von Rubin Kasan zu Stoke City gewechselt.

„Das wäre ein bisschen wie in einem Film, wenn ich schon auf dem Platz stehen würde“, sagte Bauer vor dem Gastspiel beim Rekordmeister dem „Stoke Sentinel“. Der 25-Jährige dämpfte aber die Erwartungen. „Ich versuche jetzt, meinen Platz im Team zu finden. Ich bin noch sehr neu hier und will niemanden unter Druck setzen. Aber ich will mein Bestes geben und mich anbieten beim Trainer.“

Dieser ist im Moment ein Interimscoach. Eddie Niedzwiecki hat bei Stoke vor einer Woche kurzfristig den gefeuerten Mark Hughes beerbt. Bauer verließ sich bei der Clubwahl auf die Meinung einiger Landsleute – neben dem Schweizer Xherdan Shaqiri und seinem neuen Teamkollegen Kevin Wimmer auch auf jene von Ex-Stoke-Star Marko Arnautovic.

„Marko hatte nur gute Dinge über Stoke zu sagen, absolut“, versicherte Bauer. Der im Sommer für 25 Millionen Pfund zu West Ham gewechselte Angreifer hätte ihm seinen Ex-Verein empfohlen. „Er hat viele gute Dinge über den Club gesagt.“ Bei seiner Rückkehr nach Stoke wurde Arnautovic im Dezember aber von den Fans ausgebuht und selbst von Hughes beschimpft.

Der Waliser ist mittlerweile Geschichte, Stoke muss sich ohne Chefrainer aus dem Abstiegsstrudel ziehen. Nach 22 Runden liegen die „Potters“ mit nun zwei ÖFB-Internationalen auf Rang 18 – vier Punkte vor Schlusslicht Swansea. „Es ist keine gewöhnliche Situation, aber wir müssen uns darauf einstellen und das so gut wie möglich lösen“, erklärte Bauer.

Ein „Traum“ wird wahr

Für den Rechtsverteidiger wird mit dem Debüt in der Premier League ein „Traum“ wahr. „Es ist die größte Bühne, man spielt gegen die größten Teams, die Superstars.“ Mit ManUnited wartet der Tabellenzweite. Bauer: „Wir müssen als Team arbeiten und versuchen, am Montag ein gutes Ergebnis zu holen. Wenn mich der Coach schon einsetzen will und braucht, werde ich absolut bereit sein und so hart wie möglich kämpfen.“

Auf seiner Position war unter Hughes zuletzt der erst 18-jährige Engländer Tom Edwards zum Einsatz gekommen. Für seinen ÖFB-Kollegen Wimmer wird die Konkurrenz im Abwehrzentrum dagegen wieder größer: Der Niederländer Bruno Martins Indi kehrt nach mehr als einem Monat Pause wegen Leistenproblemen ins Aufgebot zurück.

Manchester United startet mit 15 Punkten Rückstand auf den überlegenen Tabellenführer Manchester City ins Wochenende. Die bisher ungeschlagenen „Citizens“ stehen am Sonntag (17.00 Uhr) im Schlager in Liverpool auf dem Prüfstand. Der drittplatzierte Meister Chelsea empfängt am Samstag (16.00 Uhr) Leicester City. Aleksandar Dragovic könnte bei den Gästen nach einigen Ausfällen in der Abwehr erneut zum Zug kommen, Landsmann Christian Fuchs nach überstandener Erkrankung zurückkehren.

Arnautovic gastiert mit West Ham zeitgleich bei Aufsteiger Huddersfield. Der Offensivmann geht mit dem Rückenwind seines bisher stärksten Monats in der Premier League (5 Tore) ins neue Jahr. Die Auszeichnung als Spieler des Monats Dezember, für die er nominiert war, ging aber an Tottenhams Stürmerstar Harry Kane.

Die hohen Erwartungen von Medien und Fans beginnt Arnautovic nach seinem Rekordtransfer allerdings langsam zu erfüllen. „Natürlich, wenn du ein Tor oder ein Assist machst und das Spiel gewinnst, bist du der beste Spieler der Welt, aber wenn du verlierst, bist du der schlechteste Spieler auf dem Planeten“, erklärte der Wiener auf der West-Ham-Website.

Sein volles Potenzial sieht Arnautovic noch nicht ausgeschöpft. „Ich bin noch nicht am Ende. Ich bin 28 und noch nicht dort, wo ich sein will“, betonte der 67-fache ÖFB-Internationale. „Ich versuche, hart zu arbeiten, um dorthin zu kommen, und ich werde nicht damit aufhören. Ich will den Leuten – speziell den Kritikern – zeigen, was ich kann.“

Artikelbild: Stoke City FC