Rapid hofft bei Sturm auf nächstes Erfolgserlebnis

Auf Rapid wartet am Sonntag (ab 16:30 Uhr live & exklusiv auf Sky Sport Austria 1 – streame das Spiel mit dem Sky X Traumpass) das vierte Schlüsselspiel innerhalb von 16 Tagen.

Nach bitteren Niederlagen gegen Hartberg (Cup) und Salzburg (Meisterschaft) sowie dem Sieg über Vitesse Arnheim (Conference League) geht es nun bei Sturm Graz um die Teilnahme an der Meistergruppe der Fußball-Bundesliga. Bei einer Niederlage gegen den Tabellendritten droht den fünftplatzierten Hütteldorfern zwei Runden vor der Teilung der Abschied aus den Top sechs.

Feldhofer betont: „Kein Endspiel“

Trainer Ferdinand Feldhofer wollte die Bedeutung der Partie allerdings nicht überbewerten. „Wir sind weit von einem Endspiel entfernt“, betonte der 42-Jährige, meinte aber auch: „Jeder Punkt wäre ein weiterer großer Schritt ins obere Play-off.“ Der Sieg über Vitesse sollte befreiend wirken, vermutete Feldhofer. „Das gibt Selbstvertrauen. Es war wirklich wichtig, dass wir dieses Spiel positiv abgeschlossen haben. Man merkt es auch an den Spielern, dass sie lockerer sind.“

Die Personalsituation hat sich seit dem Duell mit den Niederländern jedoch nicht wirklich verbessert. Martin Moormann ist wegen Muskelproblemen fraglich, Taxiarchis Fountas steht zwar zur Verfügung, hat aber noch mit den Nachwirkungen einer Covid-Erkrankung zu kämpfen und ist deshalb noch nicht topfit. Dazu kommen Fix-Ausfälle wie jene der Innenverteidiger Maximilian Hofmann und Leo Greiml und laut Feldhofer „einige Fragezeichen“, zu denen der Coach keine genaueren Angaben machte. „Es ist nicht einfach, aber wir werden Lösungen finden“, versprach der Ex-ÖFB-Teamspieler.

VIDEO: Ferdinand Feldhofer auf der PK vor dem Sturm-Match

Feldhofer muss beim Aufstellungspoker berücksichtigen, dass schon am Donnerstag das Rückspiel gegen Arnheim auf dem Programm steht und drei Tage danach die um einen Platz in der Meistergruppe konkurrierende WSG Tirol im Allianz Stadion gastiert. Dennoch zählt im Moment nur das Duell mit Sturm. „Das ist ein sehr intensiver Gegner, es wird hin- und hergehen. Wir müssen bereit sein.“

Gewarnt ist Feldhofer vor allem vor Rasmus Höjlund, der für die Grazer zum Einstand in der Vorwoche gegen die WSG einen Doppelpack erzielte. „Das war ein beeindruckendes Debüt, aber es ist nicht nur er alleine. Sturm hat eine eingespielte Mannschaft und mehrere Waffen.“

Für Feldhofer bedeutet das Match eine Art Heimkehr – der Oststeirer wurde bei Sturm zum Profi und war insgesamt zwölf Jahre bei den „Blackys“ engagiert. Er ist einer von nur drei Spielern (außerdem noch Roman Kienast und Thomas Burgstaller), die sowohl mit Sturm als auch mit Rapid Meister wurden. „Ich habe die Ehre, dass ich bei beiden Vereinen eine Legende sein darf, das ehrt mich sehr. Mir liegen beide Vereine sehr am Herzen“, erklärte der Coach.

Wertschätzung von Feldhofer gibt es nicht nur für den dreifachen österreichischen Meister, sondern auch für dessen aktuellen Trainer Christian Ilzer. Beide kennen einander seit vielen Jahren und absolvierten gemeinsam den Pro-Lizenz-Kurs. „Wir schätzen uns gegenseitig sehr. Er macht einen hervorragenden Job“, sagte Feldhofer. Dass es für Ilzer bei der Austria nicht richtig geklappt hat, dürfe man nicht überbewerten, so Feldhofer. „Wien ist anders. Ich habe das schon gekannt, deshalb kann ich besser damit umgehen.“

Ilzer freut sich auf Zuschauer-Rückkehr

Auch Ilzer hob das gute Verhältnis zu Feldhofer hervor. „Ich schätze ihn sehr. Er hat eine genaue Vorstellung, wie sein Fußball ausschauen soll und ist menschlich ein richtig guter Typ. Ich bin überzeugt, dass er bei Rapid seinen Weg machen wird und der Mannschaft seine Spielweise aufdrücken wird.“

Am Sonntag wird die Freundschaft aber vorläufig ad acta gelegt, denn auch für Sturm steht einiges auf dem Spiel – die Steirer wollen sich für das 2:2 bei der WSG Tirol rehabilitieren und vor allem bei der Fan-Rückkehr eine gute Figur abgeben. Bis Freitagmittag waren 12.000 Tickets abgesetzt, auch eine große Fan-Abordnung von Rapid wird erwartet, im Stadion gilt die 3G-Regel. „Mit Zuschauern zu spielen, ist etwas komplett anderes. Diese Atmosphäre gehört zu einem Fußballspiel dazu“, sagte Ilzer.

Der 44-Jährige muss neben dem langzeitverletzten Otar Kiteishvili (Syndesmoseband) auch auf Niklas Geyrhofer verzichten, der wegen einer Knieverletzung wohl längere Zeit ausfallen wird. Dafür ruhen die Hoffnungen auf Höjlund, obwohl Ilzer beschwichtigte: „Es ist viel Euphorie um seine Person entstanden. Aber jetzt ist es wichtig, einen jungen, talentierten Spieler sukzessive zu entwickeln, damit er in seinen Leistungen konstant wird.“ Ilzer beschrieb den Dänen als „wissbegierig, hungrig und extrem ehrgeizig“.

VIDEO: Ilzer spricht über die Fans

(APA) / Bild: GEPA