Rapid-Präsident Krammer blickt in rosige Zukunft

Lwiw (Lemberg) (APA) – Rapids Clubchef Michael Krammer befindet sich derzeit in der angenehmsten Phase seiner seit November 2013 währenden Präsidentschaft. Die Hütteldorfer führen die Tabelle der Fußball-Bundesliga souverän an, sind zumindest bis Dezember im Europacup vertreten und liegen beim Bau des neuen Stadions voll im Zeitplan – kein Wunder also, dass Krammer rosigen Zeiten entgegenblickt.

Aufbruchsstimmung spürbar

„Schon seit der Präsentation des Stadionprojekts im Juni 2014 ist eine Aufbruchsstimmung spürbar“, sagte der 55-Jährige der APA – Austria Presse Agentur. Die neue Arena, die im Sommer 2016 bezogen werden soll, erhöht laut Krammer Rapids jährlichen Cashflow um drei bis vier Millionen Euro.

Doch schon bevor das Geld aus dem Allianz Stadion fließt, könnte das negative Eigenkapital Geschichte sein. „Das ist unser klares Ziel“, betonte Krammer. Die Voraussetzungen dafür sind gegeben: Allein an UEFA-Prämien hat Rapid selbst bei einem Out im Champions-League-Play-off gegen Schachtar Donezk 5,4 Millionen Euro fix. Dazu kommen zusätzliche Einnahmen etwa aus möglichen Punkteprämien oder Ticketverkäufen.

Ausgeglichene Bilanz in 2014/15

Schon in der vergangenen Saison dürfte Rapid geschafft haben, was noch vor kurzer Zeit praktisch unmöglich schien – ohne Europacup-Einnahmen nahezu ausgeglichen zu bilanzieren. Die endgültigen Zahlen stehen zwar noch nicht fest, doch Krammer verriet: „Wir werden das Geschäftsjahr 2014/15 ordentlich abschließen und ein Ergebnis erreichen, das wir uns vorgenommen haben.“

Unter seinem Vorgänger Rudolf Edlinger wurde stets ein Budget erstellt, in dem mit nicht vorhersehbaren Einkünften aus Europacup oder Transfers kalkuliert wurde. „Ich war damals nicht Mitglied des Präsidiums und will das daher nicht beurteilen“, meinte Krammer.

Der Telekom-Manager plante im Etat für 2015/16 nur den Verdienst aus den nationalen Bewerben sowie aus der dritten Runde in der Champions-League-Qualifikation ein. „Es war immer unser Ziel, aus den nationalen Bewerben ausgeglichen zu bilanzieren“, erklärte der Clubboss.

Toptalente möglichst früh an den Verein binden

Dank dieser Philosophie dürfte sich im laufenden Geschäftsjahr ein beträchtlicher Überschuss ausgehen, den Krammer nachhaltig investieren möchte. „Wir wollen schon junge Spieler mit solchen Verträgen ausstatten, dass sie auch bei uns bleiben. Es ist nicht erst einmal passiert, dass uns junge Spieler schon früh weggekauft worden sind. Diese Top-Talente wollen wir möglichst früh an uns binden“, erklärte Krammer.

Top 50 in Europa als Ziel

Auch dadurch möchte der Rapid-Boss seinem erklärten Ziel, in Europas Top 50 vorzustoßen, einen Schritt näher kommen. „Um das zu schaffen, müssen wir uns aber dauerhaft in internationalen Bewerben etablieren“, sagte Krammer.

Die dementsprechende Basis scheint gelegt zu sein. „Ich kann aus heutiger Sicht sagen, dass die Zukunft sehr positiv ausschaut. Aber die jetzigen Erfolge müssen Motivation sein, noch mehr zu tun. Es wird wieder Rückschläge geben, doch umso wichtiger ist es, konsequent weiterzuarbeiten“, meinte der Niederösterreicher.

Weitere Beiträge:

Gelingt Rapid das „Wunder von Lemberg“?
Schwab brennt gegen Schachtar auf Europacup-Comeback
Hofmann: „Champions League wäre eine Sensation“

Bild: GEPA