Rapid-Präsident Krammer: „Ohne Werner Kuhn gäbe es keinen Allianz-Vertrag“

via Sky Sport Austria

Zu Gast bei „Talk und Tore“ am Sonntag, 27. Juli 2014 waren Rapid-Präsident , Wr. Neustadt-Manager , Krone-Journalist und Sky-Experte . Zudem sprach  im Interview über seinen Wechsel zu Rapid Wien. Hier einige Aussagen des von Thomas Trukesitz moderierten Live-Talks.

Michael Krammer:

…über den Umzug ins ungeliebte Happel-Stadion: „Wir sehen das schon als Chance. Wir waren im Hanappi-Stadion mit unseren Abos limitiert. Wir konnten keine Promotionaktionen machen, um neue Zuschauer herein zu holen. Das haben wir uns fürs Happel-Stadion vorgenommen. Wir haben der Jugend freien Eintritt gewährt, wir werden einen Familiensektor machen. Aber es stimmt schon, es ist eine Laufbahn dazwischen, es sind 20 Meter bis zum Spielfeld. Da braucht man 30.000 Zuschauer, um Stimmung zu machen, Rapidler vielleicht nur 20.000. Wir wollen über diese zwei Jahre einen Zuschauerschnitt von 20.000 erreichen. Das erfordert noch viel Arbeit auf der einen Seite, aber natürlich sportliche Erfolge. Der erste Schritt ist getan.“

…über die Ausstiegsklausel im neuen Vertrag von : „Auch da wissen alle, dass der Vertrag nächstes Jahr ausgelaufen wäre und es da gewisse Zugeständnisse gibt. Das braucht man nicht verleugnen.“

…lobt die Arbeit von General-Manager : „Sonst gäbe es keinen Allianz-Vertrag, wenn Werner Kuhn nicht mehr bei Rapid tätig wäre. Er hat einen tollen Job gemacht. Jetzt einmal abgesehen von Red Bull, wo eine Firma Unmengen von Geld in den Verein schießt, sind wir der Verein mit dem größten Sponsoring-Volumen. Und da gilt es, neue Sponsoren zu finden, wie die Allianz und da gilt es auch bestehende zu betreuen und zu verlängern. Und das ist eine wesentliche Aufgabe, die Werner Kuhn mit seinem Team wahrnimmt und, wie ich meine, sehr gut wahrnimmt.“

…über Anrainer-Proteste wegen des neuen Stadions: „Wir sind seit Monaten im Gespräch und haben das, was sie gesagt haben, auch sehr ernst genommen….wir haben viele Dinge berücksichtigt, nur eines ist klar, die Kapazität dieses Stadions wird 24.000 Sitzplätze betragen und wir behalten uns vor, sofern das im Jahr 2016 die UEFA noch erlaubt, unsere Fantribüne durch Absenken der Sitzplätze auf Stehplätze umzurüsten und dann dort 8.000 Fans hinzubringen.“

…möchte künftig mit Rapid wie das Vorbild Basel im Konzert der Großen mitspielen: „Wir haben einen Vorteil gegenüber Basel. Wir haben ein wesentlich größeres Einzugsgebiet und wesentlich mehr Tradition. Unser Fanpotenzial und auch das Potenzial an Klein- und Mittelbetrieben, die Rapid unterstützen können, ist deutlich größer als in Basel.“

Günter Kreissl:

…über seine persönliche Philosophie: „Ich möchte so erfolgreich wie möglich sein. Ich möchte mir überhaupt keine Grenzen setzen. Es ist immer eher die Frage, wie weit wir auch die wirtschaftlichen Herausforderungen meistern werden. Da geht es um infrastrukturelle Herausforderungen, da geht’s um budgetäre Herausforderungen. Und du kannst noch so sehr erfolgreich sein wollen, du bist auch ein wenig den Rahmenbedingungen unterworfen, welche Sachen machbar sind.“

…über einen möglichen Wechsel zur Wiener Austria: „Ich kenne diese Gerüchte, aber ich kenne sie eben nur als Gerüchte. Mit mir hat noch niemand gesprochen. Ich war ein wenig überrascht, als das erste Mal mein Name gefallen ist. Mir wird das Gerücht immer wieder zugetragen, über Medien ausgerichtet. Nachdem mit mir noch niemand gesprochen hat, ist es klarerweise nicht leicht, etwas dazu zu sagen.“

…über einen möglichen Stadionneubau: „Die Stadt Wr. Neustadt ist grundsätzlich sehr Fußball-affin. Sie versuchen schon seit längerem die Pläne einer mehrfunktionellen Sportanlage zu konkretisieren. Sie sind da auch in Gesprächen mit Land und Bund, weil weder der SC Wr. Neustadt noch die Stadt das alleine stemmen können. Diese Gespräche finden auf politischer Ebene statt. Da bin ich nicht so sattelfest, das ist nicht so einfach. Grundsätzlich ist meine Information die, dass das Land sehr positiv diesen Plänen gegenübersteht, dass es beim Bund aber hakt, was schwierig und schade ist, weil Vereine wie wir auf die Hilfe der öffentlichen Hand angewiesen sind.“

…über eine verpflichtende Rasenheizung in Bundesliga-Stadien: „So wie es uns geht, geht es vielleicht auch anderen. Dass es, wenn es als Verpflichtung kommt, einfach existenzgefährdend ist. Und dann sage ich als Mitarbeiter eines kleinen Vereines klarerweise, lieber ein oder zwei Spiele unter nicht optimalen Bedingungen abhalten, dafür aber diese Klubs nach wie vor mit dabei zu haben. Denn sonst wird sich die Liga irgendwann einmal Richtung sieben oder acht Klubs zusammenschrumpfen.“

Peter Linden:

…über das aktuelle Kaderniveau von Rapid: „Bis zum Strafraum ist Rapid so stark wie letzte Saison, im Strafraum nicht so stark. Da haben sie zu viel Gift verloren, das im Spiel drin war. Sei es die Wucht des Boyd, seien es die Dribblings von Sabitzer, sei es Burgstaller, der auch immer etwas gemacht hat. Und da sehe ich im Moment noch keine Nachfolger kommen. Rapid wird sicher wieder einen internationalen Startplatz schaffen, davon bin ich überzeugt. Aber der Verlust der drei Offensivspieler ist schon ein bisschen happig.“

…über den Abstand zu Red Bull Salzburg: „Ich glaube, die Schere zu Salzburg ist größer geworden. Nicht wegen des 1:6, sondern weil ich sehe, wer bei Salzburg noch draußen sitzt.“

…über den Stadionneubau bei Rapid: „Ich sehe in diesem Stadion-Jahrhundertprojekt auch eine Gefahr für Rapid. Und zwar, dass man sich total auf das Stadion konzentriert und alles andere, sprich Mannschaft, links liegen lässt.“

Peter Schöttel: 

…über Rapid-Neuzugang Florian Kainz: „Er ist ein komplett anderer Typ als Sabitzer oder Burgstaller. Er ist einer, der gern in die Mitte zieht, der mit dem Ball am Fuß eine gute Übersicht hat, der im Frühjahr Gott sei Dank wieder starke Leistungen gebracht hat. Er hat vor etlichen Jahren bei Franco Foda mit 17 Jahren schon debütiert.“

…über Wr. Neustadt: „Halbjährlich ist das Budget reduziert worden. Die Qualität war natürlich zu meiner Zeit, als ich bei Wr. Neustadt war, eine höhere als sie jetzt ist. Trotzdem ist es den Verantwortlichen von Wr. Neustadt immer gelungen, auch wenn es jedes Jahr große personelle Wechsel gibt, dass sie eine konkurrenzfähige Mannschaft gebracht haben.“

Florian Kainz (Neo-Rapidler):

…über seinen Wechsel zu Rapid: „Rapid ist natürlich in Österreich die Top-Adresse, sag ich jetzt einmal. Sie waren sehr um mich bemüht und das hat mich auch überzeugt. Jetzt bin ich froh, dass das so gekommen ist. Ich habe einige Ziele und die möchte ich erreichen.“