Rapids Christopher Dibon beim Sky Podcast DAB | Der Audiobeweis über seine sportliche Zukunft: „Mein großes Ziel ist das Comeback“

  • Dibon weiter: „Es wird keine weitere Operation mehr erfolgen, um weiter Fußball zu spielen“
  • Dibon zur Elfmeterentscheidung im Spiel gegen Salzburg: „Dieser Faller hat ja nichts mit dem Kontakt zu tun. Gerade, dass er nicht einen Salto gemacht hat, weil er so eine gute Sprungkraft hat“
  • Dibon zu den bisherigen Leistungen von Rapid: „Wir haben dieses Jahr ein paar Spieler drinnen gehabt, die mit dem Kopf vielleicht woanders waren“
  • Dibon über Kritik an Rapid: „Bis zum zweiten Platz ist noch alles möglich“
  • Dibon zum kommenden Spiel gegen Sturm Graz: „Endlich wieder so ein Fußballfest, auf das wir ewig schon warten“
  • Alfred Tatar über Dibon: „Ich glaube, hier ist eine große Karriere durch Verletzungen nicht gestartet worden“
  • Der Sky-Experte: „Rapid ist von der Historie im Anspruch hoch, aber im Hier und Jetzt in einer Preisklasse mit zehn anderen einzuordnen“
  • Der Podcast DAB | Der Audiobeweis ist ab sofort frei empfangbar auf skysportaustria.at sowie auf den gängigen Plattformen Spotify, Apple Podcast, Google Podcast, FYEO und Deezer abrufbar

Zu Gast im Sky Sport Austria Podcast DAB | Der Audiobeweis waren Christopher Dibon, Verteidiger SK Rapid Wien und Sky Experte Alfred Tatar.

Alle Stimmen zu „DAB | Der Audiobeweis“

Christopher Dibon (SK Rapid Wien):
…angesprochen auf sein Comeback nach einem Jahr Pause und die neuerliche Knieoperation: „Ich bin leistungstechnisch einfach nicht dorthin gekommen, wo ich hin wollte, weil das Knie einfach immer wieder ein bisschen reagiert hat und eine gewisse Schwellung da war. Ich habe nie wirklich Schmerzen gehabt, aber wenn immer wieder Flüssigkeit im Knie ist, dann kommt man einfach nicht auf seine hundert Prozent. Das macht mir am Ende des Tages keinen Spaß, weil ich mein Niveau nicht erreichen kann und auf der anderen Seite kann ich der Mannschaft auch nicht so helfen. In weiterer Folge hat man das Ganze noch einmal mit Bildern abgeklärt und hat gesehen, dass etwas nicht stimmt. Jetzt bin ich froh, dass die Operation gemacht wurde.“

…über den anstehenden Weg zurück: „Ich habe bis Sommer nächstes Jahr Vertrag. Das ist der Zeitraum, wo ich alles geben werde, um Fußball zu spielen. Das ist mein großes Ziel. Aber ich habe schon genug Operationen in meinem Leben gehabt. Es wird keine weitere Operation mehr erfolgen, um weiter Fußball zu spielen. Aber in meinem Kopf ist ganz klar drinnen, dass ich im Frühjahr Spiele machen will. Mein großes Ziel ist das Comeback und der Fokus liegt ganz klar auf der Reha.“

…angesprochen auf seine vielen Verletzungen: „Es ist sehr, sehr schade, weil man nicht weiß, wo die Reise hingegangen wäre. Aber ich sehe es als Aufgabe in meinem Leben. Ich merke halt trotzdem immer wieder, dass mir das Fußballspielen so viel Spaß macht, dass ich den endgültigen Schlussstrich bis jetzt nicht ziehen wollte. Daher werde ich es noch einmal probieren und alles reinlegen.“

…auf die Frage, ob es bereits einen Plan B für die Zeit nach der Karriere gibt: „Ich habe schon Zeit gehabt, um mir Gedanken zu machen. Ich habe schon vor einiger Zeit den Weg mit der Berufsreifeprüfung eingeschlagen. Weiters bin ich bei einem Freund in die Firma eingestiegen. Ich denke trotzdem, dass mein Hauptgeschäft immer der Fußball sein wird. Da ist meine Leidenschaft drinnen und das ich auch der Bereich, wo ich mich am Ende am besten auskenne.“

…über die Taktik in der Partie gegen Red Bull Salzburg: „Im Champions League Spiel gegen Sevilla hat man gesehen, wenn man Salzburg Räume gibt, was los sein kann. Adeyemi hat eine Geschwindigkeit, die ist nicht nur in Österreich schnell, sondern auch international sehr, sehr schnell. Aber mit der Roten Karte hat man gesehen, wenn eine Mannschaft einen tiefen Block stellt, dass dann Salzburg nicht so viele Ideen gefunden hat, um Torchancen zu kreieren. Wir haben es dann defensiv wirklich gut gemacht und Salzburg hat sehr wenige Torchancen gehabt. Es waren auch ein paar wirklich gute Umschaltsituationen dabei, wo wir nicht ganz den Mut gehabt haben, die wirklich gut fertigzuspielen. Das hat mir gefehlt, weil dann fängt auch der Verteidiger in Salzburg zum Denken an. Defensiv war die Leistung wirklich in Ordnung, in der Offensive war es nicht so viel. Dass es dann durch den Elfmeter die entscheidende Richtung bekommt, ist am Ende natürlich bitter.“

…angesprochen auf das Offensivspiel bei den Hütteldorfern: „Im gesamten Offensivspiel ist der Wurm drinnen. Das fängt aber vom Tormann weg an. Da haben wir momentan einfach ganz schlechte Lösungen. Es gibt einen Plan, wie man das Spiel anlegt, aber das muss am Ende auch umgesetzt werden.“

…angesprochen auf den Abstand zu Red Bull Salzburg: „Früher hast du ein, zwei Spieler, wie einen Branko Bošković gehabt. Das war eine sehr, sehr feine Klinge. Ich glaube, dass du solche Spieler heute sehr schwierig nach Österreich bekommst, weil sich solche Spieler, außer eben Salzburg, kein Verein leisten kann.“

…zu den bisherigen Leistungen von Rapid: „Wenn es die eine oder andere Anfrage mehr gibt für einen Spieler und der eine oder andere Spieler auch das Weite suchen will, dann ist es nicht immer so einfach, dass du es in einer Mannschaft gut drüber bekommst und die Leistungen am Platz stimmen. Das ist bei uns ja immer wieder, gerade im Sommer, ein Thema. Dann kommt die Europa League dazu. Und Spieler, die mit dem Kopf vielleicht woanders sind. Da haben wir dieses Jahr ein paar drinnen gehabt, wo es ein Thema war. Es kommen mehrere Faktoren zusammen, warum es in der Liga noch nicht so rennt.“

…angesprochen auf das kommende Spiel gegen Sturm Graz: „Sturm hat einen Lauf und macht es sehr gut. Trotzdem haben wir ein Heimspiel, wir haben zu wenige Punkte bis jetzt. Der Anspruch muss sein, dass wir das Spiel gewinnen. Fertig!“

…über die Kritik an Trainer Dietmar Kühbauer: „Bei einem Klub wie Rapid ist es normal, wenn man nach acht Runden mit acht Punkten dasteht, dass dann Kritik kommt. Aber ich sehe das Problem nicht bei unserem Trainer, sondern bei uns Spielern, wo ich mich auch selber dazunehme. Ich denke, dass Qualität im Kader vorhanden ist, wir aber die PS nicht auf den Platz bringen. Trotzdem wird es auch entscheidend sein, dass der Trainer, mit seinem Trainerteam, die Lösungen mit der Mannschaft findet, um offensiv wieder besser zu performen.“

…über Kritik an Rapid: „Bei Rapid ist immer was los. Und gefühlt ist medial auch nur immer bei uns was los. Ich nehme es so wahr. Da fühle ich mich nicht angegriffen. Das muss man, wenn man seine Unterschrift unter den Vertrag bei Rapid setzt, auch irgendwie in Kauf nehmen. Aber es gibt schon auch noch andere Vereine in Österreich, wo es vielleicht schon länger nicht so gut rennt und ich viel weniger Kritik merke, als wenn Rapid gerade am Anfang der Saison nicht so performt. Die Saison geht noch. Aktuell ist es viel zu wenig, so ehrlich muss man sein. Trotzdem sind noch Spiele da und mit der Punkteteilung ist bis zum zweiten Platz noch alles möglich. Aber es müssen jetzt drei Punkte in den nächsten Spielen kommen.“

…zur Elferszene und zur VAR-Entscheidung im Spiel gegen Salzburg: „Ich kann diese Entscheidung nicht nachvollziehen. Ich habe mir davor Manchester United bei West Ham angeschaut. Cristiano Ronaldo ist zwei Mal rasiert worden im Sechzehner. Aber man hat auch gesehen, er wollte den Elfer. Der englische Schiri hat es nicht einmal angeschaut. Es hat ihn nicht interessiert. Dann sehe ich unser Spiel und man sieht, wie der Kevin Wimmer anfängt zu schwingen, dann merkt, dass der Karim Adeyemi da ist und sogar seine Bewegung unterbricht. Und dann sehe ich, was für einen Hecht der Adeyemi macht, wie der wegspringt. Da muss ich sagen: Dieser Faller hat ja nichts mit dem Kontakt zu tun. Gerade, dass er nicht einen Salto gemacht hat, weil er so eine gute Sprungkraft hat. Da kann man ja nicht sagen, dass man diesen Elfmeter geben muss. Sonst müssen wir wirklich anfangen, bei jedem Eckball zu pfeifen. Wenn ich sehe, wie da herumgerissen wird und einmal wird gepfiffen und einmal nicht – dann verstehe ich es nicht. Und in dieser Situation finde ich es noch krasser.“

…über die anstehenden Partien gegen die Admira im Cup, Sturm Graz in der Liga und West Ham United in der Europa League: „Im Cupspiel zählt nur ein Sieg und der Aufstieg. Alles andere ist uninteressant. Dann kommt ein Schlagerspiel gegen Sturm Graz. Da wird eine volle Hütte sein. Es werden Auswärtsfans dazukommen. Endlich wieder so ein Fußballfest, auf das wir ewig schon warten. Darauf freue ich mich brutal. Es ist ein Heimspiel und wir brauchen Punkte. Es ist kein Druck auf die Mannschaft, sondern es muss unser Anspruch sein, Heimspiele zu gewinnen. Und dann kommt mit West Ham eine Mannschaft, die letztes Jahr in der Premier League unglaublich performt hat und auch dieses Jahr. Die spielen echt einen coolen Fußball. Das ist ein Zusatzspiel. Da kann man nur überraschen.“

Alfred Tatar (Sky Experte):
…zur langen Verletzungshistorie von Christopher Dibon: „Extrem bitter, was da in seiner Karriere passiert ist. Ich glaube, hier ist eine große Karriere durch Verletzungen nicht gestartet worden.“

…über Rapid und ihre Problemzonen: „Es handelt sich bei Rapid nicht um eine Defensivfrage, sondern um eine Offensivfrage. Rapid schwächelt in der Liga, weil es an der offensiven Durchschlagskraft fehlt.“

…über die Ansprüche beim SK Rapid Wien: „Die Ansprüche, die Rapid hat, sind ja historischer Natur. Der letzte Meistertitel ist ja auch schon einige Zeit her. Oder auch der letzte Cupsieg. Man hat diese Ansprüche noch immer, weil man eben Rapid ist und Rapid ist im österreichischen Fußball einer der ganz großen Namen. Aber man sollte den Gesamtkontext richtig einordnen. Der zeigt einfach, dass in der Preisklasse unter Salzburg, alles ganz eng beisammen liegt. Rapid ist von der Historie im Anspruch hoch, aber im hier und jetzt in einer Preisklasse mit zehn anderen einzuordnen. An Salzburg kommt man einfach nicht heran. Der zweite Platz ist das, was man erreichen kann. (…) Der Anspruch ist da, aber die Realität ist eine andere.“

…zum Auftreten der österreichischen Vereine am Transfermarkt: „Österreichische Klubs, mit Ausnahme von Salzburg, sind nicht Teilnehmer am Transfermarkt. Die müssen unterm Strich das nehmen, was überbleibt. Weil davor kommt noch die zweite deutsche Bundesliga zum Zug und noch ein Verein aus der Serie B. Spieler mit Qualität zu holen, ist mittlerweile auch ganz schwierig für Rapid geworden. Letztlich matcht man sich mit Teams wie Hartberg, wie Altach, die auch schon fast ähnliche Gehälter zahlen, wie Rapid und daher auch Spieler mit ähnlicher Qualität bekommen.“

DAB | Der Audiobeweis ist der Fußball- und Sport-Podcast von Sky Sport Austria. Hier diskutiert Kommentator Otto Rosenauer mit Moderator Martin Konrad, Sky Experten und Gästen über die ADMIRAL Bundesliga, das ÖFB-Team, Österreichs Legionäre und internationalen Fußball, wie die Deutsche Bundesliga, die Premier League, die UEFA Europa League sowie die UEFA Champions League.

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