Nach Tränen-Aus und Kritik: Ronaldo meldet sich zu Wort

Superstar Cristiano Ronaldo war schon längst weinend und frustriert von der WM-Bühne verschwunden, die Fragen nach der Zukunft mussten daher andere beantworten. „Es ist jetzt nicht der Zeitpunkt, um über die Zukunft von Cristiano Ronaldo oder Pepe zu reden“, sagte der 39-jährige Ersatzkapitän Pepe, der nach dem 0:1 gegen Marokko und dem Aus im WM-Viertelfinale wie Portugals gesamte Fußball-Nationalmannschaft frustriert und niedergeschlagen war.

„Wir sind alle sehr traurig, dass wir nicht gewonnen haben“, sagte Pepe. Für den 37-jährigen Ronaldo könnte es nach fünf WM-Endrunden ein trauriger endgültiger Abschied von der ganz großen Bühne gewesen sein. Zuletzt war der Offensivspieler nur noch Joker und konnte selbst in dieser Rolle nichts bewirken. Den WM-Titel hat er bereits abgehakt. „Eine Weltmeisterschaft für Portugal zu gewinnen, war der größte und ehrgeizigste Traum meiner Karriere“, schrieb „CR7“ am Sonntag in seiner ersten öffentlichen Reaktion nach dem WM-Aus auf Instagram. „Leider ist der Traum gestern zu Ende gegangen.“

Der aktuell vereinslose Superstar tröstete sich mit dem Erreichten in der Vergangenheit. „Zum Glück habe ich viele internationale Titel gewonnen, auch für Portugal, aber den Namen unseres Landes in der Weltspitze zu vertreten, war mein größter Traum“, schrieb er. „Dafür habe ich gekämpft. Ich habe hart für diesen Traum gekämpft.“ Konkret äußerte sich der 196-malige Auswahlspieler und Länderspiel-Weltrekordhalter nicht zu seiner Zukunft im Nationalteam. „Im Moment gibt es nicht viel mehr zu sagen“, schrieb er. Er hoffe, die Zeit könne ein guter Ratgeber sein, die es jedem erlaube, „seine eigenen Schlüsse zu ziehen“.

Auch bei Pepe und Nationaltrainer Fernando Santos ist fraglich, ob sie nach der enttäuschenden WM die kommenden Turniere mit Portugal angehen werden. „Ich werde mit dem Präsidenten in Ruhe über die Vertragsfrage sprechen“, sagte Santos, dessen Kontrakt bis 2024 läuft.

Pressestimmen: „Ronaldo verkörpert den Schmerz eines Landes“

Die extrem talentierte portugiesische Mannschaft mit Spielern wie Gonçalo Ramos (21), João Félix (23) oder Diogo Dalot (23) blieb bei dieser WM weit hinter ihren Möglichkeiten zurück. Vor allem gegen die aufs Verteidigen bedachten und kämpferisch extrem starken Marokkaner agierte das Team viel zu einfallslos. „Natürlich sind die Spieler unglücklich und enttäuscht“, sagte Santos.

Die Leistung seiner Mannschaft bewertete Santos trotz des Ausscheidens, das Ronaldo nach seiner Einwechslung in der 51. Minute mit einem schwachen Auftritt auch nicht verhindern konnte, als „gut. Die Niederlage ist nicht fair, aber das ist Fußball“, klagte er. „Zwei Personen waren besonders enttäuscht: Cristiano Ronaldo und ich, natürlich trifft uns das. Aber das ist Teil des Spiels“, sagte Santos später.

Die späte Einwechslung Ronaldos? „Ich bereue nichts“, sagte der 68-Jährige mit fester Stimme. „Er wurde eingewechselt, als wir das für nötig hielten.“ Anders sah das etwa die Freundin von Portugals Fußball-Star Cristiano Ronaldo: Georgina Rodriguez kritisierte Santos via Instagram heftig: Dieser habe mit Ronaldo die „stärkste Waffe“ auf die Bank gesetzt und zu spät eingewechselt. „Heute hat dein Freund und Trainer eine schlechte Entscheidung getroffen“, schrieb die 28-Jährige.

 

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Ronaldo bleibt mit seiner Familie und einigen Teamkollegen noch in Katar, während der Rest von Portugals Team bereits die Heimreise angetreten hat. Nach der Rückreise nach Portugal wird er sich wohl zunächst um seine unmittelbare persönliche Zukunft kümmern. Seit seiner Trennung von Manchester United kurz vor der WM ist der 37-Jährige vereinslos. Ihm liegt Berichten zufolge ein lukratives Angebot aus Saudi-Arabien vor, möglicherweise würde der ehrgeizige fünfmalige Weltfußballer seine Karriere aber lieber auf Top-Niveau in Europa fortsetzen.

(APA)

Bild: Imago