Rummenigge rügt Lewandowski und Müller

München (APA/dpa) – Bayern-Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge hat Torjäger Robert Lewandowski für sein brisantes Interview zurechtgewiesen und Konsequenzen bei öffentlicher Kritik angekündigt. „Ich bedauere seine Aussagen. Schon in der Rückrunde hatte er nach dem Freiburg-Spiel unzutreffende Vorwürfe gegen die Mitspieler erhoben, dass er nicht genügend unterstützt worden wäre“, sagte Rummenigge der „Bild“-Zeitung.

Lewandowski hatte zuvor im „Spiegel“ in einem nicht vom Verein autorisierten Interview die Transferpolitik der Münchner kritisiert. Der Pole forderte seinen Arbeitgeber auf, mehr Geld als bisher für Top-Neuzugänge auszugeben und erklärte, Transfersummen wie die 41,5 Millionen Euro für Corentin Tolisso seien im internationalen Vergleich „eher Durchschnitt als Spitzenwert“.

Rummenigge hält Lewandowskis Berater Maik Barthel für den Initiator des Interviews. „Das Interview ist bewusst am FC Bayern vorbei organisiert worden. Er schadet damit Robert“, sagte Rummenigge. Über eine mögliche Strafe für den Goalgetter äußerte sich der 61-Jährige nicht. Sportdirektor Hasan Salihamidzic habe aber bereits ein Gespräch mit Lewandowski geführt. „Wer öffentlich den Trainer, den Verein oder die Mitspieler kritisiert, kriegt ab sofort Stress mit mir persönlich“, fügte Rummenigge hinzu.

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Damit warnte er auch Nationalspieler Thomas Müller, der sich zuletzt nach dem Spiel bei Werder Bremen über zu geringe Einsatzzeiten unter Trainer Carlo Ancelotti beschwert hatte. Dies sei „nicht okay“ gewesen, sagte Rummenigge. „Bei uns wird derzeit zu schlau dahergeredet, statt sich auf das Fußballspielen zu konzentrieren.“

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Auch Lewandowskis Unmut über die Werbetouren der Münchner im Sommer konterte der Vorstandschef. Der Clubkollege von David Alaba hatte die hohe Belastung durch die Reisen nach Asien und in die USA beklagt und zudem bezweifelt, „dass sie für die Vermarktung einen großen Nutzen haben“. Rummenigge indes bemerkte: „Wenn Lewandowski sich über die Asien-Reise beschwert, die wir machen, sollte er wissen, dass sein vermeintlicher Traumverein Real Madrid im Sommer 24 Tage in der Hitze unterwegs war – doppelt so lange wie wir.“

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