0:2 nach Neuers Patzer: Herber Dämpfer für die Bayern

(SID) – Einfallslos, harmlos – und dann patzt auch noch der Welttorhüter: Bayern München hat auf seinem Weg zum 25. Titel nach einem Fehler von Manuel Neuer einen Dämpfer erlitten. Der deutsche Fußball-Rekordmeister verlor das Spitzenspiel gegen Borussia Mönchengladbach trotz drückender Überlegenheit durch zwei Tore von Raffael (30./77.) mit 0:2 (0:1). Er verpasste somit die große Chance, den Vorsprung an der Spitze noch weiter auszubauen. Der Verfolger Wolfsburg war in Mainz nicht über ein 1:1 hinausgekommen.

Für die Bayern war die zweite Niederlage in der Rückrunde nach dem 1:4 in Wolfsburg vor den Wochen der Wahrheit mit den Viertelfinal-Spielen in Champions League und Pokal ein deutlicher Warnschuss. Die seit sechs Spielen ungeschlagenen Gladbacher setzten dagegen im Kampf um die Champions-League-Plätze ein dickes Ausrufezeichen.

Die Borussia ging vor 75.000 Zuschauern aus dem Nichts durch Raffael in Führung. Es war der erste Torschuss für die bis dahin völlig harmlosen Gäste. Allerdings hatte Nationaltorwart Neuer gehörigen Anteil an Gladbachs Führung. Er ließ den Schuss des Brasilianers von der Strafraumkante durch die Arme über die Linie rutschen. Auch beim 0:2 sah er unglücklich aus.

Damit war die erste Münchner Heimniederlage in der Liga seit fast einem Jahr (0:3 gegen Dortmund am 12. April 2014) besiegelt, weil die Bayern ohne den früh ausgeschiedenen Arjen Robben und ohne Franck Ribéry wenig Kreatives zustande brachten.

Die Bayern begannen gewohnt dominant und schnürten die sehr defensiv orientierte Borussia regelrecht ein. Juan Bernat (4.) und Robben (6.) hatten gleich auch die ersten Chancen. Anschließend hatten die Münchner, die in den letzten sechs Pflichtspielen 26 Treffer erzielten, aber trotz völliger Spielkontrolle Probleme, Lücken in der dicht gestaffelten Abwehr der Borussen zu finden.

Allerdings musste Guardiola nach 24 Minuten bereits Aktivposten Robben nach einem Foul von Tony Jantschke auswechseln. Für den Niederländer kam Thomas Müller. Der angeschlagene Ribéry stand erst gar nicht im Kader.

Die Gäste, die in den letzten 15 Anläufen nur 2011 in München gewonnen hatten, beschränkten sich zunächst nur auf die Sicherung ihres Tores. Nach vorne ging bei den mutlos agierenden Gladbachern eine halbe Stunde lang gar nichts, ehe der erste schnell vorgetragene Konter auch dank Neuers Unterstützung zum 1:0 führte.

Nach dem Wechsel rückten Götze und Müller noch weiter nach vorne, am Spiel änderte dies aber wenig. Die Bayern beherrschten das Geschehen fast nach Belieben, schafften es aber kaum, Gefahr auszustrahlen. Oft fehlten dem Münchner Powerplay die Ideen und die letzte Entschlossenheit, um die Gladbacher entscheidend auszuhebeln. Die hatten bei einem Pfostenschuss durch André Hahn (71.) sogar noch Pech.

Bei den Bayern konnte sich niemand in den Vordergrund spielen. Am ehesten gefiel noch David Alaba. Bei Gladbach überzeugten Patrick Herrmann, Abwehrchef Martin Stranzl und Matchwinner Raffael.

Guardiola: „Ohne Arjen ist es schwieriger“

Pep Guardiola lobt die Gladbacher Konter und nimmt Manuel Neuer in Schutz. Dabei gesteht er ein, dass der Verlust von Arjen Robben schwer zu verkraften war.


Sammer: Arjen fällt mehrere Wochen aus

Sportvorstand Matthias Sammer spricht von einer wochenlangen Pause bei Arjen Robben: „Er hat eine schwere Bauchmuskelverletzung“, so Sammer.

 

Schweinsteiger: „Gratulation an Gladbach“

Bundesliga, 26. Spieltag: Bastian Schweinsteiger gratuliert den Fohlen für die starke Leistung. Derweil ist der Weltmeister mit dem Zusammenspiel mit Xabi Alonso zufrieden.

 

Stranzl: „Wollten unbedingt was mitnehmen“

Der Verteidiger von Borussia Mönchengladbach spricht nach dem Sieg beim FC Bayern über die Taktik der Fohlen und die Verletzung von Arjen Robben.

 

Thurn und Taxis: Keine Gier beim FCB

Der Sky Kommentator hat beim Spiel zwischen Bayern und Gladbach die fehlende Gier beim Rekordmeister bemängelt. Dabei spielt Arjen Robben eine besondere Rolle für Thurn und Taxis.

 

Hitzfeld: Alonso und „Schweini“ gute Lösung

Sky Experte Ottmar Hitzfeld hält das Zusammenspiel von Xabi Alonso und Bastian Schweinsteiger für eine gute Lösung. Auch Mike Hanke und Fritz von Thurn und Taxis sind davon überzeugt.

 

Hitzfeld: „Favre hat Gladbach weiterentwickelt“

Sky Experte Ottmar Hitzfeld lobt die Arbeit von Lucien Favre bei den „Fohlen“. Johannes B. Kerner ist von der Art und Weise der Vorstellung bei den Bayern begeistert.

 

Kerner: Robben beim FCB stabil wie nie

Johannes B. Kerner lobt bei Sky90 die Entwicklung von Arjen Robben beim FC Bayern. Fritz von Thurn und Taxis spricht von einem besonderen Verhältnis zwischen Robben und Müller-Wohlfahrt.

 

München: Neuer – Rafinha, Jerome Boateng, Badstuber, Bernat – Alaba, Alonso (61. Rode), Schweinsteiger – Robben (24. Thomas Müller), Lewandowski, Götze (70. Lahm). – Trainer: Guardiola

Mönchengladbach: Sommer – Jantschke, Stranzl, Dominguez, Wendt – Kramer, Xhaka – Herrmann (89. Nordtveit), Johnson – Hahn (72. Max Kruse), Raffael (81. Hazard). – Trainer: Favre

Schiedsrichter: Florian Meyer (Burgdorf)

Tore: 0:1 Raffael (30.), 0:2 Raffael (77.)

Zuschauer: 75.000 (ausverkauft)

Beste Spieler: Alaba – Stranzl, Herrmann, Raffael

Gelbe Karten: Jantschke (4), Hahn (3)

Erweiterte Statistik (Quelle: deltatre):

Torschüsse: 16:4

Ecken: 4:2

Ballbesitz: 65:35 %