96 verspielt zwei wichtige Heimpunkte

Die Jobgarantie für Trainer Tayfun Korkut hat nicht gewirkt: Auch im zwölften Spiel hintereinander haben die Niedersachsen gegen Hertha BSC Berlin nicht den überlebenswichtigen ersten Sieg des Jahres eingefahren. Nach einem unspektakulären 1:1 (0:0)  konnten sich die Niedersachsen nur vom 15. auf den 14. Tabellenplatz verbessern.

Per Abstauber hatte Ex-Nationalspieler Christian Schulz die Gastgeber in der 75. Minute in Führung gebracht. Für den Ausgleich sorgte Valentin Stocker (83.) mit einem sehenswerten Seitfallzieher (83.)

Die Gäste blieben zum sechsten Mal in Folge ungeschlagen. Trotz der nach wie vor prekären Lage hatte Präsident Martin Kind seinem Coach vor der Partie demonstrativ den Rücken gestärkt.

Zwar machten die Platzherren vor 46.000 Zuschauern in der fast ausverkauften WM-Arena am Maschsee über weite Strecken den entschlosseneren Eindruck, doch der Druck im Ringen um den Klassenerhalt ließ spielerische Fähigkeiten kaum zum Tragen kommen. Die Mannschaft von Trainer Pal Dardai stand in der Defensive sicher, in der Vorwärtsbewegung allerdings blieb vieles zunächst Stückwerk.

Dardai: „Bin stolz auf meine Mannschaft“ 

96-Coach Tayfun Korkut ließ überraschend Torjäger Joselu zu Beginn auf der Bank und gab Didier Ya Konan eine Chance in der Startformation. Die erste Torchance der Norddeutschen indessen vergaben die beiden Innenverteidiger Marcelo und Felipe, die sich beim Kopfball von Eckball von Hiroshi Kiyotake (10.) gegenseitig behinderten.

Fünf Minuten später jubelten die 2500 mitgereisten Hertha-Fans zu früh. Ein Abstaubertor von Anthony Brooks erkannte Schiedsrichter Marco Fritz aus Korb wegen einer Abseitsposition nicht an. Mitte der ersten Halbzeit wurden die Gäste mutiger und Weltmeister Ron-Robert Zieler im 96-Tor musste mehrfach eingreifen.

Vier Minuten nach dem Seitenwechsel hatten die Hauptstädter Glück, als 96-Kapitän Lars Stindl mit einem Flachschuss lediglich den linken Torpfosten traf. Um den Angriff zu stärken, ersetzte Korkut ab der 65. den glücklosen Ya Konan dann doch noch durch Joselu.

Stindl: „Hätten den Sieg erkämpfen müssen“ 

Zumindest war die Stimmung im Stadion ein wenig euphorischer als in den Vorwochen, nachdem der Verein zu Wochenbeginn erneut an den Unterstützungswillen der Fans appelliert. Allerdings blieben auch die mittlerweile üblichen „Kind muss weg“-Rufe nicht aus, wurden aber postwendend durch Pfiffe anderer Stadionbesucher weitgehend übertönt.

Stindl und Hiroshi Kiyotake, der auf der rechten Seite immer wieder um Offensivdruck bemüht war, verdienten sich bei den „Roten“ die besten Noten. Aus dem Hertha-Team ragten Innenverteidiger Sebastian Langkamp sowie der Norweger Per Skjelbred heraus.

Korkut: „Ein Punkt mehr auf der Habenseite“