Wolfsburg siegt in Paderborn & gibt Kruse-Wechsel bekannt

Ungefährdet siegte DFB-Pokalfinalist VfL Wolfsburg in Paderborn 3:1.

(SID) Als die Rückkehr ins Millionengeschäft Champions League nach fünf Jahren perfekt war, vermeldete der VfL Wolfsburg gleich seinen nächsten hochkarätigen Neuzugang. Nationalspieler Max Kruse spielt künftig wie erwartet mit dem deutschen Meister von 2009 in der Königsklasse – das ist seit dem souveränen 3:1 (2:0) am Sonntag beim SC Paderborn offiziell.

Allofs: „Kruse hat CL vorausgesetzt“

„Ich kann es bestätigen, Max wird bei uns einen Vierjahresvertrag unterschreiben“, erklärte VfL-Manager Klaus Allofs bei Sky. Kruse kommt für die festgeschriebene Ablösesumme von zwölf Millionen Euro von Borussia Mönchengladbach zu den Wölfen, die zwei Runden vor dem Saisonende zumindest den dritten Tabellenplatz sicher haben und sich in der kommenden Spielzeit zum zweiten Mal mit den Allerbesten messen dürfen.

„Wir erhoffen uns von ihm Torgefahr und eine qualitative Verbesserung“, sagte Allofs, „wir wollen auf die Champions League vorbereitet sein. Max ist genau die richtige Verstärkung.“ Trainer Dieter Hecking freute sich auf „einen sehr guten Fußballer und einen echt guten Typen, eine Stimmungskanone“.

Innenverteidiger Timm Klose (15.) und Bas Dost (25./82.) mit seinem 15. und 16. Saisontor öffneten die „Schatztruhe“, die erste Vizemeisterschaft der Vereinsgeschichte ist zudem zum Greifen nahe: Der Vorsprung auf Kruses aktuellen Klub Gladbach beträgt zwei Punkte.

Dost: „Logisch, dass es neue Stürmer gibt“

Die Paderborner, für die Lukas Rupp traf (90.+1), sind dagegen der Verlierer des Spieltags im Tabellenkeller und setzen alle Hoffnung in das Heim-Endspiel gegen den VfB Stuttgart in zwei Wochen. „Wir haben den Kopf immer oben behalten“, sagte SCP-Trainer André Breitenreiter, „wir haben guten Kombinationsfußball gespielt“. Gleich nach dem Schlusspfiff schwor der Coach sein Team, das weiter auf Rang 17 liegt, auf die entscheidende Phase im Kampf gegen den direkten Wiederabstieg ein. „Wir haben noch zwei Möglichkeiten“, betonte er.

Der dominante und kombinationssichere VfL hatte in einem 4-2-3-1 mit Kevin de Bruyne als Dreh- und Angelpunkt anfangs Probleme mit der Zweikampfhärte der Paderborner, nutzte dann aber seine ersten beiden Chancen eiskalt. Zunächst köpfte Klose den Ball nach einer Ecke unhaltbar ins Tor, Schiedsrichter Markus Schmidt (Stuttgart) gab den Treffer korrekterweise nach einer längeren Diskussion mit seinem Assistenten: kein Abseits von Luiz Gustavo. Torjäger Dost hatte kurz darauf wenig Mühe, eine Hereingabe des starken Ivan Perisic mit dem Fuß zu verwerten.

Hecking: Kruse ist „exzellenter Stürmer“

Hecking hatte etwas improvisieren müssen, der zuletzt angeschlagene Vieirinha fehlte. Christian Träsch, Josuha Guilavogui und Daniel Caligiuri rückten in die Mannschaft, Weltmeister André Schürrle saß auf der Bank. Paderborns Trainer André Breitenreiter, einst Profi in Wolfsburg, belohnte Lukas Rupp mit einem Platz in der Startelf. Der Doppeltorschütze zum 2:1 beim SC Freiburg in der Vorwoche war der auffälligste Spieler der ersten Viertelstunde, stand bei seiner Großchance allerdings im Abseits (12.).

Nach seinem ersten Tor hatte der VfL den Gegner im Griff und spielte seine Klasse aus. Ein ganz ruhiger Nachmittag wurde es allerdings nicht, dafür war der Spielaufbau etwas zu lässig angelegt. Dies ermöglichte Paderborn ab und an Gelegenheiten, beispielsweise durch Süleyman Koc (50./57.). Der kurz zuvor eingewechselte Offensivmann scheiterte erst aus spitzem Winkel an VfL-Torhüter Diego Benaglio und setzte dann einen Lupfer neben das Tor.

Viel mehr als dies und vorbildlichen kämpferischen Einsatz hatte der SCP vor 14.659 Zuschauern allerdings lange nicht zu bieten. Der Mangel an Kreativpotenzial war vor allem bei einigen versandeten Kontern nicht zu übersehen.

Breitenreiter: „Keine Chance, wenn sie so groß sind“

Paderborn: Lukas Kruse – Heinloth (46. Koc), Lopez, Hünemeier, Brückner – Bakalorz (65. Lakic), Vrancic (77. Saglik) – Vucinovic, Rupp, Stoppelkamp – Kachunga. – Trainer: Breitenreiter

 

Wolfsburg: Benaglio – Träsch, Naldo, Klose, Rodriguez (78. Marcel Schäfer) – Guilavogui, Luiz Gustavo – Perisic (83. Schürrle), De Bruyne, Caligiuri (61. Arnold) – Dost. – Trainer: Hecking

 

 

Schiedsrichter: Markus Schmidt (Stuttgart)

Tore: 0:1 Klose (16.), 0:2 Dost (25.), 0:3 Dost (82.), 1:3 Rupp (90.+1)

Zuschauer: 14.659

Beste Spieler: Brückner, Koc – Luiz Gustavo, Dost

Gelbe Karten: Caligiuri, Dost, Perisic (3)

 

Erweiterte Statistik (Quelle: deltatre):

Torschüsse: 16:10

Ecken: 11:3

Ballbesitz: 51:49 %