Bundesliga-Aufstieg perfekt: Ingolstadt nutzt dritten Matchball gegen Leipzig

Der FC Ingolstadt hat seinen dritten Matchball genutzt und den historischen Aufstieg in die Fußball-Bundesliga einen Spieltag vor Saisonende perfekt gemacht. (SID) Durch ein 2:1 (1:1) gegen RB Leipzig holte sich das Team von Trainer Ralph Hasenhüttl die letzten noch fehlenden Punkte. Mit 63 Zählern sind die Schanzer nicht mehr von einem der beiden ersten Plätze zu verdrängen und zudem vorzeitig Zweitliga-Meister.

Bevor der größte Erfolg der Vereins-Geschichte feststand, wurde der Tabellenführer erst einmal kalt erwischt. Dominik Kaiser (4.) nutzte eine defensive Unachtsamkeit zur Führung für die Sachsen. Ingolstadt brauchte eine Weile, um den Rückstand zu verarbeiten, schaffte aber durch einen von Mathew Leckie (45.+1) verwandelten Foulelfmeter den wertvollen Ausgleich. Stefan Lex (76.) machte den Sieg perfekt.

Schanzer feiern mit der Felge

Vor einer Woche in Bochum (1:3) hatte Hasenhüttls Elf die erste Gelegenheit zur Krönung der Saison noch ausgelassen, doch vor eigener Kulisse sollte nichts mehr dem Zufall überlassen werden. „Es gibt kaum einen schöneren Moment, als den Aufstieg in einem Heimspiel vor ausverkauftem Haus zu realisieren. Das sind die Spiele, auf die man hinlechzt“, hatte der österreichische Coach gesagt.

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Doch vor 15.000 Zuschauern im Audi-Sportpark hatte Leipzig zunächst die gefälligere Spielanlage, während Ingolstadt zwar engagiert wirkte, aber offenbar auch mit Nervosität zu kämpfen hatte. Das Szenario, unter Umständen am letzten Spieltag in ein entscheidendes Duell beim 1. FC Kaiserslautern zu müssen, stand phasenweise bedrohlich über dem Auftritt der Oberbayern.

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Unter den Augen des bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer, der in Ingolstadt geboren wurde, und DFB-Vizepräsident Rainer Koch gelang es der Hasenhüttl-Elf zunächst kaum, sich in der Hälfte der Roten Bullen festzusetzen. Auf den Tag genau fünf Jahre nach dem Zweitliga-Aufstieg lastete den Gastgebern der Erwartungsdruck zunächst schwer auf den Schultern.

„Überfall“ auf der Meister-PK

Nur durch Standards entstand ein zarter Hauch von Gefahr. Weil das Offensivspiel nicht so recht in Gang kommen wollte, brachte Hasenhüttl noch vor der Pause den Ex-Herthaner Alfredo Morales und prompt gab es durch Stefan Lex (40.) erstmals echte Torgefahr. Nach dem ungestümen Einsatz von Leipzigs Anthony Jung gegen Lex erzielte Leckie dann sein siebtes Saisontor.

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Der Ausgleich tat spürbar gut, schwungvoll begannen die Schanzer den zweiten Durchgang und strahlten wesentlich mehr Überzeugung aus. Danilo Soares (59.) vergab dann eine dicke Möglichkeit.

Benjamin Hübner und Leckie hinterließen beim FCI einen starken Eindruck, bei Leipzig waren Diego Demme und Yussuf Poulsen auffällig.