Augsburg zittert sich in Runde zwei

Keine Spur von europäischem Glanz in der saarländischen Provinz: Europa-League-Starter FC Augsburg hat aus den Fehlern der Vergangenheit kaum etwas gelernt und ist dank seiner Joker nur knapp einer erneuten Blamage in der ersten Runde des DFB-Pokals entgangen. Der Fußball-Bundesligist, bei dem der umworbene Abdul Rahman Baba wohl seine Abschiedsvorstellung gab, setzte sich mit Mühe und Not 3:1 (1:1, 0:0) nach Verlängerung bei Viertligist SV Elversberg durch.

Die eingewechselten Raul Bobadilla (83.), Sascha Mölders (101.) und Tobias Werner (109.) drehten das Spiel zugunsten des FCA, für den in der vergangenen Saison nach einem peinlichen Auftritt beim damaligen Viertligisten 1. FC Magdeburg (0:1) in der ersten Runde Endstation war. Kevin Maek (52.) traf für die Saarländer aus der Regionalliga Südwest, die sich immer mehr zum Pokalschreck mausern. Schließlich warfen die Elversberger vor fünf Jahren Hannover 96 im Elfmeterschießen aus dem Wettbewerb.

„Wenn du deine ersten Chancen nicht nutzt und dann einen kassierst, dann wächst der Amateur über sich hinaus, und du tust dich schwer“, sagte FCA-Manager Stefan Reuter: „Unser klares Ziel war, hier eine Runde weiterzukommen. Es war schwer, aber wir haben es geschafft. Jetzt gilt unsere ganze Konzentration der Bundesliga.“

Vor 5434 Zuschauern im Stadion an der Kaiserlinde bestimmten die Augsburger in der Anfangsphase wie erwartet das Geschehen, die defensiv eingestellten Elversberger lauerten auf Konter. Caiuby vergab in der 12. Minute per Kopf die große Chance zur Führung für den FCA.

Auch im Anschluss fand die Partie fast ausschließlich in der Hälfte der Gastgeber statt. Die Augsburger, bei denen Neuzugang Piotr Trochowski, Shawn Parker, Jan Moravek und Marco Schuster fehlten, waren in der Offensive aber nicht zwingend. Möglichkeiten konnten sich die bayrischen Schwaben zunächst keine mehr erarbeiten.

Das änderte sich erst in der 28. Minute. Alexander Esswein hätte nach einer Ecke aus kurzer Distanz eigentlich die Führung für die Gäste erzielen müssen, schoss aber über das Tor. Fünf Minuten später konnte Tim Matavz nach einer Flanke Babas, für den der FCA angeblich ein Angebot über 25 Millionen Euro vom englischen Meister FC Chelsea vorliegen hat, nicht vollstrecken. Danach nahm der Druck der Augsburger immer mehr zu.

Zu Beginn der zweiten Hälfte reagierte Augsburgs Trainer Markus Weinzierl und brachte Tobias Werner für den harmlosen Caiuby. Der Schuss ging allerdings nach hinten los. Nach einem katastrophalen Fehler von Daniel Baier traf Abwehrchef Maek aus kurzer Distanz per Kopf.

Nach dem Rückstand gaben die Augsburger mehr Gas, nach Vorarbeit von Bobadilla vergab Matavz die Chance zum Ausgleich (59.). Danach rannten die Gäste meist kopflos an. Die Elversberger Abwehr stemmte sich geschickt gegen das drohende 1:1 – bis Bobadilla aus spitzem Winkel traf. In der Verlängerung ging der SVE dann die Kraft aus.

Beste Spieler aufseiten der Augsburger waren Kapitän Paul Verhaegh und Jeong-Ho Hong. Bei den Saarländern konnten Maek und Jan Nagel überzeugen