Schwimm-EM: Bayer & Bucher schrammen an Medaillen vorbei

Nur knapp hat es am Freitag nicht mit Österreichs erster Schwimm-Medaille bei den Langbahn-Europameisterschaften in Rom geklappt. Valentin Bayer über 100 m Brust in 59,54 und Simon Bucher über 50 m Delfin in 23,12 Sek. drückten in ihren Finalläufen zwar ihre nationalen Rekorde um 5/100 bzw. 6/100, als Vierter bzw. Fünfter fehlten aber 4/100 bzw. 5/100 auf das Podest. Zudem gab es achte Plätze durch Lena Grabowski und Bernhard Reitshammer sowie Rang zwölf für Heiko Gigler.

Bayer markierte in seinem dritten Rennen im Foro Italico zum auch dritten Mal eine OSV-Bestzeit, von seiner eigenen knabberte er insgesamt sechs Zehntel ab. Der 22-Jährige freute sich mehr über seine abermalige Leistungssteigerung als er sich über die verpasste Medaille ärgerte. „Es war ein super Rennen von mir. Ich bin überglücklich, auch wenn vier Hundertstel Pech sind“, sagte der Niederösterreicher aus Gießhübl. Nun ist mit ihm auch im Brustsprint zu rechnen, zudem ist Bayer für die Lagen-Staffel gesetzt.

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Dort wird auch Reitshammer dabei sein, allerdings über die Rückenlage. Das Brustlagen-Duell verlor er diesmal in 1:00,12 Min. um 0,58 Sek, obwohl er zur Rennhalbzeit lediglich drei Hundertstel hinter Bayer gelegen war. „Es ärgert mich, weil ich weiß, dass ich schneller schwimmen kann“, stellte der Tiroler fest. „Aber ich hebe das noch nicht die ganzen 100 m durch, an dem müssen wir arbeiten.“ Für den 50er, seine Hauptstrecke, sehe es aber ganz gut aus.

Bucher hat seine beste Distanz mit 100 m Delfin am Samstag auch noch vor sich. Umso erfreulicher ist sein Abschneiden am 50er. „Ich habe schon beim Einschwimmen gespürt, dass das schnell werden kann. Leider ganz knapp an der Medaille vorbei, aber ich habe ein gutes Rennen erwischt.“ Die verpasste Medaille könnte der 22-jährige WM-Sechste nun am Wochenende nachholen. Prognosen lehnte Bucher freilich ab: „Träumen kann man viel, aber man muss es erst bringen.“

Grabowski: „Ziel Finale erreicht“

Grabowski schlug über 200 m Rücken in 2:11,23 Min. an, 0,45 Sek. hinter ihrer Semifinalzeit. „Mein Ziel habe ich mit dem Finale erreicht. Daher habe ich versucht, schneller anzugehen, bin aber leider nicht in der Form wie in Budapest (EM 2021, Anm.)“, meinte die im Saisonverlauf von Matura und durch Erkrankungen etwas aus der sportlichen Bahn geworfene Burgenländerin.

Gigler wiederum verfehlte seinen OSV-Rekord vom Vormittag in 48,85 um 0,42 Sek. und auch, über 100 m Kraul zum ersten Österreicher in einem Langbahn-EM oder -WM-Finale zu werden. Den Lauf habe er aber mehr gespürt als den Vormittagsheat. „Schade, aber in Hinblick auf das Olympia-Limit bin ich jetzt zuversichtlich, das wir das nächstes Jahr packen werden“, blickte der 26-Jährige voraus. Schon am Vormittag hatte EM-Debütantin Anastasia Tichy ihre Feuertaufe auf großer Bühne über 50 m Delfin in 28,36 Sek. (34.) bewältigt.

Die Italiener räumten an diesem Abend gleich viermal Gold ab. Margherita Panziera siegte in 2:07,13 mit mehr als zwei Sekunden Vorsprung über 200 m Rücken, Thomas Ceccon in 22,89 über 50 m Delfin, Nicolo Martinenghi in 58,26 über 100 m Brust und Simona Quaderella in 8:20,54 über 800 m Kraul. Marrit Steenbergen gewann in 53,24 über 100 m Kraul sowie in 3:41,73 mit der niederländischen Mixed-Lagenstaffel. Über 100 m Kraul fixierte der 17-jährige Rumäne David Popovici in 46,98 Europarekord, im Finale könnte der Weltrekord (46,91) des Brasilianers Cesar Cielo Filho fallen.

(APA).

Beitragsbild: GEPA.