SCR Altach: Mit Bodenständigkeit zum Erfolg

Für den SCR Altach ist die vergangene Saison nicht nach Wunsch verlaufen. Dennoch geht die Mannschaft von Werner Grabherr mit einer gesunden Portion Selbstvertrauen in die Spielzeit. Mit Bodenständigkeit und dem „Altach-Gen“ soll das Saisonziel, Platz sechs, eingefahren werden.

In der Vorbereitung machten die Vorarlberger einen passablen Eindruck und erreichten unter anderem neben zwei Unentschieden gegen GC Zürich (2:2) und den FC Heidenheim (1:1), einen vollen Erfolg gegen die WSG Wattens (2:1). Auch im ÖFB Cup gab man sich gegen den SC/ESV Parndorf keine Blöße und erreichte mit einem souveränen 3:0 Sieg die nächste Runde. Zum Bundesliga-Auftakt bleibt Trainer Werner Grabherr realistisch und lässt sich zu keinen überschwänglichen Prognosen hinreißen: „Das erste Ziel Altachs ist immer nicht abzusteigen, denn so lange wir in der Bundesliga sind, wird jedes Jahr etwas weitergehen.“

Testspiele:

–  FC Egg – SCR Altach 0:6
–  SCR Altach – Young Boys Bern 2:3
–  1. FC Heidenheim – SCR Altach 1:1
–  SCR Altach – WSG Wattens 2:1
–  SCR Altach – GC Zürich 2:2

Von der Aushilfe zur Dauerlösung

Auch für Grabherr ist die neue Bundesliga-Saison eine ganz besondere, hat er doch nach zwei Interimseinsätzen (2016 und 2017) das erste Mal einen Fixplatz auf der Bank der Vorarlberger sicher. Nicht zuletzt aufgrund seiner Teilnahme an UEFA-Pro Lizenz-Kurs des ÖFB, die den 32-Jährigen zum Posten des Cheftrainers befähigt. An seiner Seite findet sich mit David Goigitzer ein weiteres neues Gesicht im Trainerstab. Goigitzer soll wertvolles Know-How aus seiner früheheren Tätigkeit als Taktikblogger einbringen. Grabherr dazu: „Es geht immer darum, was im Trainerteam alles abgedeckt werden muss, da war es für mich wichtig, einen Trainer zu finden, der sich in diesen Dingen auskennt.“

Transferziel „Schleichender Umbruch“

Der ganz große Wurf ist den Altachern auf dem Transfermarkt nicht gelungen. Mit Fischer und Karic haben sich dennoch zwei Spieler herauskristallisiert, die durchaus ihren Mann in der Bundesliga stehen können. Zottele ist klar ein Perspektivspieler. Bei Gatt, der 2010 unter Hütter zum Publikumsliebling wurde, muss man abwarten. Nach drei schwere Knieverletzungen in den letzten Jahren, steht hinter seiner Personalie noch ein Fragezeichen. Von seiner Spielweise her, passt er als starker Umschaltspieler aber sehr gut zu Altach. Den gewünschten zusätzlichen Stürmer hat man derweil noch nicht gefunden. Mit dem Iraker Sherko Gubari konnte allerdings ein schneller und technisch starker Mittelfeldmann verpflichtet werden. Der als Ziel ausgegebene „schleichende Umbruch“ konnte noch mit einem weiteren Spieler ergänzt werden. Nach wie vor hofft man bei den Altachern wohl auf eine Leihe der Salzburger (Patson Daka?).

Zugänge:

–  Manfred Fischer (TSV Hartberg/2020)
–  Felix Luckeneder (LASK Linz/Leihe)
–  Leonardo Zottele (FC Nürnberg/2021)
–  Emir Karic (FC Liefering/2020)
–  Joshua Gatt (vereinslos/2019plusOption)
–  Sherko Gubari (Grasshoppers Zürich)

Abgänge:

–  Volkan Akyildiz (Austria Klagenfurt /Leihe)
–  Patrick Salomon (SV Mattersburg)
–  Yusuf Otubanjo (LASK Linz)
–  Bernhard Janeczek (BW Linz)
–  Michael Chekoua (Wr. Neustadt /Leihe)
–  Nikola Zivotic (SV Lafnitz)
–  Mathias Honsak (RB Salzburg/Holstein Kiel)
–  Daniel Nussbaumer (VfB Stuttgart II)

Prognose

Es bleibt abzuwarten, wie schnell die Reformen des Neo-Trainers  innerhalb der Mannschaft wirken. Grabherr ist ein sehr strukturierter Trainer, der nichts dem Zufall überläßt. Körperlich hat er die Mannschaft sicher schon mal weitergebracht, die Körpersprache der Spieler in den Tests war eine gute. Und man spürt innerhalb der Mannschaft eine Aufbruch-Stimmung. Man will wieder „Großes“ schaffen und wenn möglich wieder überraschen. Altach wird wieder über das Kollektiv kommen müssen und vor allem zu Hause wieder zu einer Macht werden. Das ist ihnen auch zuzutrauen. Dennoch: ein weiterer Stürmer täte ganz gut!

Text: Markus Krautberger