Rassistische Schlagzeile: Smalling & Lukaku reagieren schockiert

Die italienische Sporttageszeitung Corriere dello Sport hat mit einer rassistischen Schlagzeile für einen Skandal gesorgt. Die beiden betroffenen Spieler zeigen sich schockiert über die Headline.

Das Blatt aus Rom veröffentlichte am Donnerstag auf der Titelseite unter der Überschrift „Black Friday“ die Bilder der beiden dunkelhäutigen Spieler Romelu Lukaku und Chris Smalling von Inter Mailand und AS Rom, die am Freitagabend im Mailänder Giuseppe-Meazza-Stadion gegeneinander spielen.

Smalling und Lukaku reagieren

Smalling und auch Lukaku reagierten auf ihren Social-Media-Kanälen schockiert. „Es ist wichtig zu erwähnen: Was heute Morgen passiert ist, war falsch und sehr unsensibel. Ich hoffe die Redakteure, welche diese Überschrift formuliert haben, übernehmen die Verantwortung und verstehen, welche Macht sie durch ihre Worte haben und was diese Worte anrichten können“, schrieb Smalling auf Twitter.

Lukaku äußerte sich ähnlich: „Anstatt sich auf ein Fußballspiel zwischen zwei Mannschaften zu konzentrieren, bringt der Corriere dello Sport die dümmste Schlagzeile heraus, die ich in meiner Karriere gesehen habe. Ihr spornt die Negativität und das Rassismusproblem weiter an, anstatt über das schöne Spiel zu sprechen, das im San Siro zwischen zwei großartigen Klubs gespielt wird. Bildung ist der Schlüssel. Ihr Jungs vom Corriere dello Sport solltet euren Job besser machen. Vielen Dank an all die Fans und die anderen Journalisten für die Unterstützung. Lasst uns alle auf das morgige Spiel freuen. Forza Inter“, so der Belgier auf Instagram.

Die Schlagzeile stieß auch bei beiden Klubs auf heftige Kritik. „Fußball ist Leidenschaft, Kultur und Zusammengehörigkeit. Wir sind und werden immer gegen jede Form von Diskriminierung sein“, twitterte Inter Mailand. Auch die AS Rom kritisierte die Schlagzeile. Ligarivale AC Florenz kommentierte die Titelseite mit „sprachlos“.

Serie-A-Klubs schreiben offenen Brief

Seit langem sorgen rassistische Vorfälle im italienischen Fußball für Diskussionen. Vergangene Woche hatten die 20 Serie-A-Vereine in einem offenen Brief zu einem Treffen mit der Liga, dem Fußballverband sowie internationalen Experten aufgerufen und forderten „einschneidende Maßnahmen“ im Kampf gegen Ausländerfeindlichkeit.

(SID)

Bild: Corriere dello Sport