Sieg und Kristallkugel an Schweizer Meillard

Loic Meillard hat sich am Sonntag seinen ersten Sieg und seine erste Kristallkugel im alpinen Ski-Weltcup gesichert. Der Schweizer setzte sich im Finale des Parallel-Riesentorlaufs in Chamonix gegen seinen Swiss-Ski-Kollegen Thomas Tumler durch und gewann damit auch die erstmals geführte Disziplinwertung. Als bester Österreicher fuhr der Tiroler Fabio Gstrein auf den neunten Platz.

Die französischen Alpen waren Schauplatz des ersten Parallel-Riesentorlaufs im Weltcup, der nicht in Alta Badia stattfand. Der erste Bewerb in diesem Winter wurde am 23. Dezember ebendort ausgetragen, ein weiterer steht nicht auf dem Programm. Die kleine Kristallkugel gibt es daher schon nach zwei Rennen.

„Am Ende mit zwei Rennen ist es nicht so viel wert. Besser wäre es, im Riesentorlauf oder Slalom zu gewinnen“, meinte Meillard in einer ersten Reaktion. Sämtliche K.o.-Läufe ab dem Achtelfinale bestritt der 23-Jährige übrigens auf dem blauen Kurs, der sich als vorteilhaft erwies. „Der blaue hat sicher geholfen, um schnell zu fahren“, fügte Meillard hinzu.

Für Roland Leitinger (18.), der in Alta Badia den dritten Platz verbuchte und daher Chancen auf den Gesamtsieg hatte, war gleich zum Auftakt gegen den starken Deutschen Alexander Schmid Endstation. Marco Schwarz (24.) hatte ebenfalls in der ersten Runde gegen Henrik Kristoffersen das Nachsehen. Schmid kam schließlich auf den dritten Platz, Kristoffersen wurde Zehnter.

Ins Achtelfinale schaffte es nur Gstrein, der sich auf dem etwas schwierigeren roten Kurs geschlagen geben musste. Nur 0,08 Sekunden fehlten den Ötztaler auf den Franzosen Thibaut Favrot. „Es ist ganz ein lässiger Event“, stellte Gstrein im Anschluss fest.

„Die fahrerische Leistung war okay, glaube ich. Teilweise gut, teilweise nicht so super. Aber ich kann darauf aufbauen, weil es waren echt gute Sachen dabei“, ergänzte Gstrein. In dem Bewerb gehe es fast mehr darum, wer besser mit dem Stress umgehe, befand der 22-Jährige, der sich jetzt auf seine ersten Renneinsatz in Japan freut. In Naeba geht es für die Techniker in zwei Wochen mit einem Slalom und Riesentorlauf weiter.

„Ich bin gegen einen sehr guten Gegner ausgeschieden. Selber bin ich bis zur ersten Welle nicht gut genug gewesen“, konstatierte Leitinger. „Ich habe alles probiert, ich kann mir wirklich nichts vorwerfen. Aber trotzdem schade.“ Der verpassten Chance auf Kristall wollte der Salzburger nicht lange nachtrauern. „Dass da, wenn die anderen ausleeren, viel möglich ist, ist logisch. Aber das ist jetzt auch wurscht.“

Auch Schwarz war klarerweise nicht zufrieden. „Im zweiten Lauf habe ich über die letzte Welle zu viel rausgenommen, hab‘ dann eine brutale Klatsche gekriegt“, sagte der Kärntner. „In Alta Badia war ich nicht einmal im Hauptbewerb dabei. Wir haben ein bisschen was umgestellt, was sehr, sehr positiv war“, nahm er dennoch etwas Positives von dem Wochenende mit. „Es ist eine Comeback-Saison. Jeder Punkt zählt.“

Von den Österreichern hatten diesmal Michael Matt, Johannes Strolz und Manuel Feller die Qualifikation für das Finale verpasste. Stefan Brennsteiner schied im Re-Run der Qualifikation aus, Dominik Raschner im ersten Lauf. Bei Brennsteiner, der bereist mehrere Kreuzbandrisse erlitten hatte, besteht erneut der Verdacht auf eine schwere Knieverletzung. Auch Clement Noel, am Samstag Gewinner des Slaloms, und der Schweizer Daniel Yule, sahen am Vormittag beide das Ziel nicht.

Im Gesamtweltcup gibt es nun eine norwegische Doppelführung. Kristoffersen (903 Punkte) liegt knapp vor seinem Landsmann Alexander Aamodt Kilde (856), der in Chamonix Siebenter wurde. Der Franzose Alexis Pinturault (842) kam nicht über Rang 13 hinaus und wurde von Kilde überholt. Im Nationencup liegt die Schweiz vor allem dank ihrer zwei Siege am Sonntag nun 497 Punkte vor Österreich.

(APA)

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