Teamchef Binotto: Ferrari bevorzugt aktuell keinen Fahrer

Teamchef Mattia Binotto hat in Spielberg über die Hierarchie bei Ferrari und die Ereignisse beim Grand Prix von Großbritannien Stellung genommen. Momentan sei von den beiden keiner die Nummer eins, verwies Binotto auf Charles Leclerc und Carlos Sainz, die im WM-Klassement nach zehn von 22 Rennen nur durch elf Punkte getrennt sind. „Wenn sich zu einem späteren Zeitpunkt zeigt, dass ein Fahrer mehr Chancen hat, dann werden wir ihn priorisieren“, erklärte er.

Vorerst gehe es jedoch darum, die Punkte für die Scuderia zu maximieren. In Silverstone holte in der Vorwoche Sainz seinen ersten Formel-1-Sieg, nachdem er seinen Teamkollegen Leclerc in den Schlussrunden nach einer Safety-Car-Phase mit frischen Reifen überholt hatte. Leclerc hatte im Gegensatz zu dem Spanier zuvor keinen neuen Reifensatz angesteckt bekommen.

„Unter dem Safety-Car versuchen wir immer, das führende Fahrzeug zu bevorzugen“, sagte Binotto in der Pressekonferenz ausgewählter Teamchefs am Red Bull Ring. Das war in dem Fall Leclerc. Allerdings habe man erwartet, dass, wenn man den Monegassen an die Box holen würde, die anderen in der Spitzengruppe auf der Strecke bleiben würde und Leclerc damit seine Position verloren hätte.

„Wir hielten es für das Beste für Charles“, so Binotto. Diese Entscheidung sei auf dem Kommandostand unwidersprochen gewesen. „Mit Carlos haben wir es anders gemacht, wir haben die Strategie gesplittet.“ Die Enttäuschung von Leclerc, der sich am Ende mit Platz vier begnügen musste, weil ihn zwei weitere Konkurrenten mit neuen Reifen überholt hatten, könne er verstehen. Schlechte Stimmung im Team gebe es aufgrund des England-Rennens aber nicht, bekräftigte Binotto in Österreich.

(APA) / Bild: Imago