Djokovic bei US Open wieder im engsten Favoritenkreis

Im Herrentennis alles wieder beim Alten bzw. bei „den Alten“? Der Blick auf die bisherigen Grand-Slam-Sieger 2018 lässt daran wenig Zweifel offen: Roger Federer gewann in Australien, Rafael Nadal in Roland Garros und dann folgte das tolle Comeback von Novak Djokovic in Wimbledon. Die „big three“ bestimmen wieder die Szene. Und mit Andy Murray kommt nach 14 Monaten eine weitere Ex-Nummer 1 zurück.

Federer: „Novak und Rafa sind die Favoriten“

Bei den am Montag beginnenden, mit der Rekordsumme von 53 Millionen Dollar dotierten US Open in New York haben, so scheint es, wieder altbekannte Namen das Sagen. Allen voran Titelverteidiger Nadal sowie Cincinnati-Sieger Djokovic könnten das Rad der Zeit einmal mehr anhalten. Der 37-jährige Federer wird sich gegenüber der Finalniederlage gegen den „Djoker“ in Cincinnati sehr steigern müssen. Der Schweizer selbst wollte sich schon davor nicht gerne zu den Topfavoriten zählen lassen, immerhin habe er seit 2008 bei den US Open keinen Titel mehr geholt. „Novak und Rafa sind die Favoriten“, meinte der seit Melbourne im vergangenen Jänner 20-fache Grand-Slam-Rekordsieger unmissverständlich.

Murray und Wawrinka wieder dabei

Eine Rückkehr nach 14 Monaten Abwesenheit feiert Murray nach offenbar endgültig überstandener Hüftverletzung. Djokovic und Murray hatten vor einem Jahr in New York gefehlt, es ist überhaupt der erste gemeinsame US-Open-Auftritt der „big four“ seit 2015. Mit einer Wildcard zurück ist auch 2016-Sieger Stan Wawrinka, der Schweizer hat große Schwierigkeiten, wieder Anschluss zu finden. Zuletzt zeigte er in Cincinnati (knappes Viertelfinal-Aus gegen Federer) aber aufstrebende Form.

Und wer stellt sich den Superstars entgegen? Zunächst wohl andere „Alte“: Denn Juan Martin Del Potro (wird im September 30) hat sich mit guten Leistungen auf Platz drei der Welt zurückgespielt und besiegte im Vorjahr nach einer Aufholjagd gegen Dominic Thiem im Viertelfinale auch Federer. Das Aus kam erst gegen den späteren Champion Nadal. Und dann sollte man den auch schon 32-jährigen Kevin Anderson auf der Rechnung haben. Der Vorjahres-Finalist stand auch in Wimbledon im Endspiel.

Zverev setzt auf Lendl

Alexander Zverev, der sich für New York mit Tennis-Legende Ivan Lendl verstärkt hat, Grigor Dimitrow oder auch Marin Cilic zählen zur Reihe der weiteren Anwärter auf die Turnier-Endphase. Gerade der 21-jährige Deutsche hat bei Majors noch nicht zeigen können, was er auf anderem Turnierlevel schon bewiesen hat. Das Viertelfinale bei den French Open (Aus gegen Thiem) in diesem Jahr war sein bisher bestes Major-Resultat.

Fragezeichen Thiem

Gespannt sein darf man auch auf die Auftritte des griechischen Aufsteigers Stefanos Tsitsipas und des unberechenbaren Australiers Nick Kyrgios. Hinter Österreichs großer Hoffnung Dominic Thiem, der Nummer 9 der Welt, steht nach seiner Viruserkrankung freilich ein Fragezeichen. Immerhin hat er in bisher vier US Open dreimal das Achtelfinale erreicht, vor Jahresfrist hatte er gegen Del Potro zwei Matchbälle auf sein erstes Major-Viertelfinale abseits der French Open vergeben.

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(APA)