French Open: Halbfinale Thiem-Djokovic auf Samstag verschoben

Zum zweiten Mal bei den im Finish vom Regen beeinträchtigen Tennis-French-Open ist Dominic Thiem von einer Spielverlegung betroffen gewesen.

Nachdem sein Viertelfinale gegen Karen Chatschanow von Mittwoch auf Donnerstag verschoben wurde, ist am Freitag das Halbfinale gegen den Weltranglisten-Ersten Novak Djokovic beim Stand von 6:2,3:6,3:1 für Thiem abgebrochen worden.

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Nach einer zweiten Regenunterbrechung entschieden die Organisatoren, obwohl mehr als eine halbe Stunde lang die Sonne schien, den Platz nicht mehr abzudecken. Die Vorhersagen für den weiteren Abend seien dermaßen schlecht, dass man an keine Fortsetzung mehr denke. Thiem wird die „Verlängerung“ am Samstag um 12.00 Uhr mit dem eigenen Aufschlag beginnen.

Das ist schon vorab ein gewisser Startvorteil im Finale für den nunmehr zwölffachen French-Open-Finalisten Rafael Nadal. Der Weltranglisten-Zweite aus Mallorca war zuvor mit einem 6:3,6:4,6:2 über den Schweizer Roger Federer bei stürmischen Bedingungen ins Endspiel eingezogen. Er kämpft am Sonntag (15.00 Uhr) auch um seinen zwölften Titel in Roland Garros. Glaubt man den Wetterfröschen, wird es am Samstag in Ordnung sein, aber am Sonntag wieder kritisch.

Das Match zwischen Thiem und Djokovic, das insgesamt neunte Duell der beiden, hatte äußerst kurios begonnen. Bei heftigem Wind fand der Weltranglisten-Erste zunächst überhaupt nicht ins Spiel. Immer wieder musste der 32-jährige Djokovic seine Aufwurfbewegung unterbrechen und schien schon bald völlig entnervt. Thiem nutzte gleich seine erste Chance zum 2:1-Break und stellte zu Null auf 3:1.

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Auch in der Folge wusste Thiem im ersten Durchgang mit dem Wind weit besser umzugehen und gab überhaupt nur einen Punkt bei eigenem Service ab. Djokovic „verschenkte“ sein Service dann zum 2:5. Nach 27 Minuten hieß es 6:2 für Thiem, Djokovic holte gar den Supervisor und fragte nach, ob es denn keine Windregeln gäbe. Die Bedingungen hatten sich allerdings gegenüber dem ersten trotz allem hochklassigen Halbfinale nicht verschlechtert.

Zehnminütige Unterbrechung schwächte Thiem

Der ITF-Mann konnte am Wetter natürlich nichts ändern. Aber als im zweiten Durchgang bei 3:2 für den „Djoker“ der erste heftige Regenschauer kam, war Djokovic als Erster in Windeseile bereit, den Platz zu verlassen. Die Unterbrechung dauerte jedoch nicht einmal zehn Minuten. Nach der Rückkehr wurde der Serbe stärker, servierte auch besser und nahm Thiem den Aufschlag zum 5:3 ab. Kurz darauf und dank zweier Asse hatte Djokovic das 1:1 in Sätzen hergestellt.

Als sich im dritten Satz endlich ein richtiges Match entwickelte, wenn auch immer noch stark vom Wind gestört, schaffte Thiem gerade noch ein Break zum 3:1. Dann kam wieder Regen – und diesmal, um zu bleiben. Zumindest in den Vorhersagen. Noch ehe Thiem die Anlage verlassen hatte, soll Djokovic schon 15 Minuten davor in Richtung Hotel abgedampft sein. Der Serbe, der sich bei diesem Wetter offenbar besonders unwohl fühlt, wird wohl besonders froh sein, dass er nicht weiterspielen musste.

Einmal mehr stellt sich natürlich die Frage nach dem mehr als überfälligen Dach in Paris. Verschiedene Informationen der Organisatoren sprechen von einem funktionierenden einziehbaren Dach ab 2021, andere schon ab 2020 wie es ursprünglich geplant war. Eigentlich ist aber nicht einmal ein Dach genug, wie die anderen drei Major-Schauplätze auch schon erkannt haben: Die Australian Open haben drei Dächer, die US Open seit 2018 zwei und auch in Wimbledon wird es ab heuer zwei geben.

In Roland Garros wird hinter vorgehaltener Hand über eine mögliche Überdachung von Suzanne Lenglen bis zum Jahr 2024 gesprochen, auch weil möglicherweise das Boxturnier der Olympischen Spiele 2024 dort stattfinden soll.

(APA).

Beitragsbild: GEPA.