Für Dominic Thiem geht es in den USA um fette Punkte

(APA) – Nach seinem ersten ATP-Titel nach fast einem Jahr in Buenos Aires lief es für Dominic Thiem zuletzt nicht nach Wunsch. Bei den höherwertigen 500er-Turnieren in Rio de Janeiro und Acapulco verlor der 24-jährige Niederösterreicher jeweils schon im Viertelfinale. Nun geht es in den USA bei den ersten ATP-1000er-Events in Indian Wells und Miami um fette ATP-Punkte.

Gutes Abschneiden wichtig
Beide Viertelfinal-Niederlagen kam aber gegen spätere Finalisten: In Brasilien war Thiem dem Spanier Fernando Verdasco überraschend klar mit 4:6,0:6 unterlegen, in Mexiko war Juan Martin Del Potro danach sicher zum Titel gestürmt. Möchte Thiem auch im Race nach London wieder ordentlich anschreiben und sich vom derzeit zwölften Zwischenrang nach vor schieben, dann wäre ein gutes Abschneiden in den kommenden Wochen wichtig.

Günter Bresnik, der Ende der kommenden Woche zum Turnier nach Miami nachfliegt, beurteilt die vergangenen Auftritte Thiems mit gemischten Gefühlen. „Den Turniersieg in Buenos Aires kann man vom Ergebnis her nicht bekritteln. Dass er besser spielen kann, weiß eh jeder“, sagte Bresnik gegenüber der APA – Austria Presse Agentur. In der Partie gegen Verdasco in Rio habe Thiem auch nicht gut gespielt. „Das Match gegen Del Potro hat mir ganz gut gefallen. Abgesehen vom Tennis selbst ist das eines der besten (Matches) gewesen, dass ich je gesehen habe. Vom Auftreten her war das optimal“, lobte Bresnik die Einstellung seines Schützlings. „Dass er nicht gewonnen hat, ist ein Wermutstropfen, aber über solche Partien rege ich mich überhaupt nicht auf.“

Aus dem Vorjahr hat Thiem beim „Wüstenturnier“ in Kalifornien ein Viertelfinale zu verteidigen. Vor Jahresfrist war der nunmehr neunfache Turniersieger nur hauchdünn mit 6:7 im dritten Satz am Schweizer Stan Wawrinka gescheitert. „Ich denke nicht in Punkten. Es gibt Matches, die er verloren hat und gut gespielt hat, und welche, die er gewonnen hat, und schlecht gespielt hat. Wenig Leute beurteilen das richtig“, meinte Bresnik.

Körperlich fit
Fakt ist für Bresnik, dass Thiem aktuell nicht sein optimales Tennis spielt. „Aber er hat gewisse Qualitäten, die so gut sind, dass er, wenn einige Sachen nicht da sind, trotzdem gewinnen kann“, ergänzt der Niederösterreicher. Körperlich stehe Thiem „richtig gut da“. Zwecks weiterem Konditionsaufbau hat Bresnik Sportwissenschafter Michael Reinprecht nach Kalifornien geschickt. Die etwas längere Pause zwischen Acapulco und dem ersten Match Thiems (Samstag oder Sonntag wegen Freilos) sollte genutzt werden. Zudem findet man in Indian Wells besonders gute Trainingsmöglichkeiten vor, so Bresnik.

In Sachen Davis Cup lässt sich Bresnik die Entscheidung noch offen. „Ein Thema ist es, aber ob er spielt oder nicht, da lege ich mich in Key Biscayne irgendwann einmal fest“, sagte der Coach. Österreich trifft am 6./7. April in Moskau in der Halle auf Hardcourt auf Russland, ohne Thiem wäre ein Aufstieg ins Weltgruppen-Play-off im September äußerst schwierig. Bresnik schränkte zu große Hoffnungen aber ein. „Dass es auf Hartplatz in Russland in der Halle ist und die Sandplatz-Saison anfängt, wird das Interesse deutlich mindern.“

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