Georgier Basilaschwili wurde zu Berdychs Wiener Stolperstein

Wien (APA) – Der georgische Qualifikant Nikols Basilaschwili hat am Montagabend für die erste Überraschung des Erste Bank Open gesorgt. Der 24-Jährige besiegte in der ersten Runde den als Nummer zwei des ATP-Tennisturniers angetretenen Tschechen Tomas Berdych 6:4,6:7(5),7:5. Damit sind auch die Chancen des Weltranglisten-Zehnten auf die Qualifikation für das Londoner World Tour Finale gesunken.

Davon profitiert auch Dominic Thiem. Österreichs Nummer eins hätte diese Woche im bereinigten „Race“ nur von Berdych auf Rang acht verdrängt werden können, wird nun wohl als Siebenter ab Montag in Paris in die letzte Qualifikationswoche gehen. Nur im Fall eines Wien-Titelgewinns würde das ÖTV-Ass sogar auf Platz sechs vorrücken. Berdych wird sich hingegen in der gezeigten Verfassung schwertun, seinen achten Platz zu verteidigen bzw. zu halten.

Der 31-Jährige bot eine für einen Top-10-Spieler unwürdige Leistung und kassierte seine dritte Auftakt-Niederlage in Folge. Dabei hatte er nach Verpassen der US Open wegen einer Blinddarm-Entzündung im September nach einem Semifinale in St. Petersburg in Shenzhen seinen bisher einzigen Titel in 2016 geholt. Dann riss aber der Faden, in der 155-Minuten-Partie gegen Basilaschwili hatte sich seine Niederlage schon mehrfach im Matchverlauf abgezeichnet.

In den ersten beiden Sätzen war er bei seinem zweiten Wien-Antreten nach 2005 ohne Breakchance geblieben. Während sein Gegner im ersten Durchgang einmal Berdychs Aufschlag durchbrach, rettete sich dieser nach Abwehr von fünf Chancen für seinen Gegner in das Tiebreak. In dem blieb er mit Hängen und Würgen siegreich, trotz zweier geglückter Breaks im Schlusssatz riss er das Ruder aber nicht herum. An die 50 unerzwungene Fehler waren zu viel.

Basilaschwili musste man bei seinem ersten Sieg gegen einen Top-Ten-Mann allerdings eine gute Leistung zugestehen. „Ich hatte zuletzt eine schlechte Phase vor allem in China“, sprach der Weltranglisten-107. seine Bilanz vor Wien mit nur einem Sieg in vier Matches an. „Heute habe ich aber sehr gut gespielt. Es war ein sehr physisches Spiel. Gegen die Nummer zwei zu gewinnen, gibt mir viel Selbstvertrauen.“ Er spielt im Achtelfinale gegen den Russen Karen Chatschanow.

„Österreich scheint mir zu liegen“, bezog sich Basilaschwili auch auf seinen Finaleinzug in Kitzbühel im vergangenen Juli. Der Mann aus Tiflis geht aber noch darüber hinaus und liebäugelt sogar mit einer zumindest teilweisen Übersiedlung in die Alpenrepublik. „Ich kann mir das vorstellen und habe mir das schon überlegt. Ich fühle mich sehr wohl in Wien.“

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