Thiem hält 2016 weiteren Schritt im Ranking für möglich

(APA) –Die Enttäuschung war groß bei Dominic Thiem. Zu gerne hätte er dem Wiener Publikum länger gezeigt, warum er in diesem Jahr nach drei Turniersiegen in die Top 20 geklettert ist. Zum zweiten Mal in Folge verlor der 22-jährige Niederösterreicher gleich zum Auftakt seines Heimturniers, dem Erste Bank Open, in der Wiener Stadthalle.

Doch dies kann weder die hervorragende Saison Thiems vergessen machen, noch die Möglichkeiten des Weltranglisten-19. in seiner weiteren Karriere. „Es war im Tiebreak des zweiten Satzes ziemlich auf des Messers Schneide“, meinte er nach der 6:2,6:7(5),4:6-Niederlage gegen den Polen Jerzy Janowicz. „Sicher bin ich extrem enttäuscht, aber es ist ganz anders als letztes Jahr, weil da war es eine schlechte Partie.“ Und er hatte wie sein Coach Günter Bresnik schon nach der Auslosung vor dem starken Janowicz gewarnt, der im Ranking als 65. weiter hinten liegt als es dessen Stärke entspricht. „Es war eine äußerst unangenehme Auslosung, den hätte ich mir von den ungesetzten Spielern nicht ausgesucht.“

Stadthalle trotzdem etwas Besonderes

 

Dem Druck des Heimturniers oder den gestiegenen Erwartungen der Fans wollte Thiem die Niederlage nicht anlasten. „Ich mag es noch immer extrem vor heimischen Publikum zu spielen. Es ist wahrscheinlich weniger Druck gewesen, weil das Turnier aufgewertet worden ist und jetzt viel mehr andere sehr gute Spieler da sind“, konstatierte Thiem.

Er verbinde an Wien vor dem Jahr 2014 auch sehr positive Erinnerungen. „Im Sport gleicht es sich immer aus, einmal geht’s und einmal nicht.“

Zwar spielt Thiem noch beim ATP-500-Turnier kommende Woche in Basel und dann zum Abschluss beim ATP-Masters-1000 in Paris, doch eine Saisonbilanz zog er schon am späten Dienstagabend. „Die Saison war auf den kleineren Turnieren natürlich richtig gut, besser kann auf den 250ern eh fast nicht spielen“, erklärte der Sieger von Nizza, Umag und Gstaad. „Trotzdem auf den 500ern, 1000ern und Grand Slams war es äußerst bescheiden, bis auf Miami, die US Open waren noch halbwegs okay.“

Thiem blickt optimistisch in die Zukunft

 

Ein weiterer Schritt nach oben schon im kommenden Jahr wird schwierig, die Luft nach oben wird dünner. „Wenn ich es schaffe, nächstes Jahr auch gut zu spielen bei den größeren Turnieren, dann ist ein weiterer Schritt im Ranking möglich“, erklärte Thiem.

Seine nicht nach Wunsch verlaufene Saison bei Großturnieren führte er auch auf sehr starke Gegner wie Wawrinka in Rom, Murray in Miami oder Anderson in New York zurück. „Das sind Gegner, gegen die kann man verlieren. Trotzdem waren da auch Matches dabei, wo ich gegen Leute verloren habe, die ich dann bei den 250ern sehr solide geschlagen habe. “

Woran er besonders arbeiten muss, für den nächsten Schritt in Richtung Top Ten? „An allem. So wie ich, denke ich, alles verbessert habe vom letzten Jahr, muss ich alles weiterverbessern zum nächsten Jahr.“

Thiem wird sich nach der Saison einen verdienten Urlaub gönnen, danach beginnt die Vorbereitung auf die Saison 2016, die er wieder auf Teneriffa absolvieren wird.

Titelbild: GEPA Pictures