Thiem nach Rio-Erfolg über Munar: „Was zählt, ist der Sieg“

In vier Jahren war es für Dominic Thiem in keinem seiner bis dahin insgesamt 13 Matches beim ATP-500-Turnier in Rio de Janeiro in einen dritten Satz gegangen. Zehn Partien davon hatte er gewonnen. Siege gab es auch in seinen ersten beiden Rio-Matches 2020, allerdings erst nach Überstunden. 2:05 Std. waren es gegen Fernando Meligini Alves (BRA), gar 2:42 gegen Jaume Munar.

„Alles was zählt, ist der Sieg. Und das habe ich geschafft“, sagte Thiem nach dem 6:7(5),6:3,6:4-Erfolg im Achtelfinale, dem zweiten Dreisatz-Sieg in Folge bzw. den dritten Erfolg im dritten Duell mit dem Spanier. „Ich habe vom ersten bis zum letzten Punkte großartig gekämpft. Darauf bin ich stolz, und dass nehme ich auch in die nächste Runde mit. Morgen ist ein neuer Tag.“ Um das Halbfinale geht es im dritten Freitag-Match nach 19.00 Uhr MEZ (live auf Sky Sport 1 HD – mit Sky X kannst du das Turnier aus Rio live streamen – monatlich kündbar) gegen den italienischen Qualifikanten Gianluca Mager.

Thiem: „Bin noch nicht auf meinem Top-Niveau“

„Ich habe mich zu Beginn ein bisschen angespannt gefühlt“, bezog sich Thiem noch einmal auf die Munar-Partie. „Als ich einen Satz und ein Break hinten war, ist aber der Druck ein bisschen abgefallen, damit habe ich mein Niveau angehoben.“ Sein Break zum 1:2 im zweiten Satz sei dann so etwas wie der Wendepunkt gewesen. „Da habe ich gespürt, wie dieser Kick durch meinen Körper ging. Von dem Moment an habe ich mehr Energie reingelegt, so habe ich die Partie gedreht.“

Wie schon im Vorfeld der Partie betonte Thiem, dass Munar als ATP-99. schlechter klassiert sei, als er es verdiene. „Er hat mir keine freien Punkte gelassen. Aber sicher bin ich noch nicht auf meinem Top-Niveau, sicher nicht wie bei den Australian Open (Finalniederlage gegen Novak Djokovic, Anm.). Aber das ist normal. Ich spiele das erste Mal seit August auf Sand.“ Der damalige mehr als halbstündige Abschied Thiems von diesem Untergrund endete mit seinem ersten Kitzbühel-Titel.

In einem möglichen Halbfinale würde abermals ein Qualifikant warten

Da könnte er durchaus diese Woche anschließen, was mit ihm als in Rio einzigem Top-20-Spieler der Papierform entsprechen würde. Auch die Auslosung meint es gut mit dem Weltranglisten-Vierten, dem das in der ersten Runde schmerzende Knie keine Probleme mehr bereitete. Thiem könnte erst im Endspiel auf einen Gesetzten treffen. Wie Mager kamen kommen mit Attila Balasz (HUN) und Pedro Martinez (ESP) auch die möglichen Halbfinalgegner aus der Qualifikation. Keiner der Drei ist in den Top 100.

Mager fixierte nun in Rio seinen ersten Einzug in ein ATP-Viertelfinale überhaupt, sein bisheriges Ranking-Hoch von Platz 114 hat er damit schon überboten. Besiegt der 25-Jährige aus Sanremo auch Thiem, könnte es sich schon knapp mit den Top 100 ausgehen. Gewinnt hingegen programmgemäß Thiem, hätte es der Lichtenwörther aus eigener Kraft in die Top Drei geschafft. Den nun bis Juni verletzt pausierenden Roger Federer hätte er dann in der Weltrangliste vorerst um ganze fünf Punkte überflügelt.

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(APA)

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