Thiem scheitert in Hamburg an Jarry

Dominic Thiem hat sich am Freitag im Viertelfinale des Hamburger ATP-Tennisturniers einen Selbstfaller geleistet. Der 24-Jährige unterlag dem Chilenen Nicolas Jarry in 1:57 Stunden 6:7 (5), 6:7 (7), nachdem er jeweils vor dem Satzgewinn gestanden war. Damit verpasste Thiem sein heuer fünftes Halbfinale auf der Tour. Das und noch mehr könnte er nächste Woche in Kitzbühel nachholen.

Thiem war topgesetzt und als klarer Favorit in das erste Duell mit Jarry gegangen. Nach seinem Achtelfinalsieg am Vortag gegen den Australier John Millman hatte Österreichs Nummer eins die Devise ausgegeben, den 1,98 m großen Südamerikaner bewegen zu müssen, versuchte das aber fast ausschließlich von der Grundlinie aus. Sein 22-jährige Widerpart nahm hingegen einiges an Risiko, um die Chance auf die Sensation und seinen damit bisher größten Erfolg realistischer werden zu lassen.

Vorerst hatte aber viel für einen Erfolg Thiems gesprochen. Nach einem Break zum 2:1 war der French-Open-Finalist lange ungefährdet, ehe er bei Jarrys erster Breakchance den Ausgleich zum 5:5 hinnehmen musste. Im Tiebreak lag Thiem bereits 5:2 voran, gab dann aber fünf Punkte in Folge und damit nach ziemlich exakt einer Stunde auch den Satz ab. „Ich musste mental positiv bleiben“, sagte Jarry nachher. „Im Tiebreak war ich immer hinten, aber ich war sehr fokussiert.“

Dieses Erfolgsgeheimnis verfolgte der Weltranglisten-59. – er könnte am Montag erstmals in die Top 50 vorstoßen – auch im zweiten Durchgang. Da musste er aber gleich zu Beginn nach zweimaligem Breakvorsprung jeweils den sofortigen Ausgleich Thiems verdauen. Danach ging es bis ins Tiebreak mit dem Aufschlag. In dem erarbeitete sich Thiem eine 4:1- und 6:3-Führung, ließ aber alle drei Satzbälle liegen. Bei 6:7 wehrte der Weltranglisten-Achte einen Matchball ab, Jarrys zweiter Versuch aber saß.

Thiem kommt damit mit sieben Saison-Niederlagen auf Sand zum Heimturnier nach Tirol. Die vorherigen sechs waren ihm im Rio-, Monte-Carlo- und Barcelona-Viertelfinale, im Madrid- und Paris-Finale sowie zum Auftakt in Rom passiert. Dem stehen auf diesem Belag heuer 28 Erfolge gegenüber. Thiem wird auch in Kitzbühel als Weltranglisten-Achter aufschlagen. Um auf Nummer sieben vorzurücken, hätte er in Hamburg seinen insgesamt elften ATP-Titel holen müssen.

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(APA)