Trainer-Novize Pirlo will Dominanz von Juventus fortführen

Vor dem Start der neuen Saison der italienischen Fußball-Serie-A am Samstag wird von Juventus Turin nicht weniger erwartet als der zehnte Titel in Serie. Doch die Rivalen, allen voran Europa-League-Finalist Inter Mailand, haben aufgerüstet. „Ich weiß, dass von mir Siege erwartet werden. Das war schon als Spieler so, und das wird auch als Trainer so sein“, gab sich Neo-Coach Andrea Pirlo gelassen.

„Ich denke, dass ich zur richtigen Zeit am richtigen Platz bin“, betonte Pirlo vor dem Auftaktspiel gegen Sampdoria Genua am Sonntag. Wie schon als Spieler hat er großes vor, wie schon als Aktiver agiert er auch an der Seitenlinie ruhig und bedächtig. Der Druck auf Pirlo, der ursprünglich die U23 der Turiner übernehmen sollte, ist nach der ernüchternden Vorsaison groß. Superstar Cristiano Ronaldo und Co. wurden zwar wieder Meister, schon im Achtelfinale der Champions League kam aber das Aus, und Coach Maurizio Sarri musste gehen.

„Wir haben große Lust, zu zeigen, dass Juve den zehnten Meistertitel in Serie gewinnen und in der Champions League bis ganz zum Ende dabei sein kann“, versprach Pirlo. Die Erwartungen an den einstigen Weltstar sind groß, trotz seiner Unerfahrenheit. Die Trainerprüfung legte Pirlo erst am Montag ab – der Titel seiner Abschlussarbeit: „Mein Fußball“.

Vor allem Inter mit dem ehrgeizigen Coach Antonio Conte – zuletzt als Zweiter nur einen Punkt hinter Juve – will diese Serie durchbrechen. Die Mailänder investieren weiter kräftig, auch Arturo Vidal vom FC Barcelona soll noch kommen. Pirlo wiederum hofft nach dem Transfer des Brasilianers Arthur Melo für 72 Millionen noch auf Verstärkung im Sturm. Im Gespräch sind Barcelonas Luis Suarez oder Roms Edin Dzeko.

Im Titelkampf will Außenseiter Atalanta Bergamo ebenso wie Lazio Rom eine gute Rolle spielen, auch wenn beide für eine Chance auf Rang eins noch mehr Konstanz benötigen. Alle drei Verfolger starten wegen der jüngsten Auftritte von Bergamo und Inter im Europacup erst Ende September in die neue Spielzeit.

Einziger Österreicher in der Serie A ist Routinier Sebastian Prödl. Der 33-jährige ÖFB-Ex-Teamspieler wechselte zwar schon im Februar von Watford zu Udinese, kam beim 13. der Endtaballe wegen einer Knieverletzung aber nie zum Einsatz. „Ich bin bereit für die neue Saison“, sagte Prödl, der in der Vorbereitung regelmäßig spielte, vor kurzem auf der Club-Website.

Anders als in Österreich oder der deutschen Bundesliga wird der Saisonstart in der Serie A definitiv ohne Zuschauer stattfinden. Die Clubs fordern vehement eine Zulassung von Publikum, die Politik bremst. Frühestens Mitte Oktober könnten Fans daher wohl in die Stadien zurückkehren.

(APA/dpa)

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