Genk-Trainer Hannes Wolf: „Das war für uns teilweise zu viel“

Fußball-Meister Red Bull Salzburg hat sein großes Finale. Die Salzburger können am 10. Dezember nicht nur als erstes ÖFB-Team ins Achtelfinale der Champions League einziehen. Sie können mit einem Heimsieg gegen Liverpool sogar den Titelverteidiger eliminieren. Die Vorfreude auf den Showdown war nach dem 4:1 in Genk, mit dem sich die Bullen ihren Griff nach den Sternen ermöglicht haben, riesig.

„Unser Ziel war es, im letzten Spiel zu sein und eine Chance zu haben, dass wir am Leben sind. Und wir sind da“, sagte Salzburg-Trainer Jesse Marsch. „Gegen eine Mannschaft wie Liverpool ist es eine Wahnsinnsgelegenheit. Es ist ganz schwierig, aber es ist möglich. Warum nicht?“ Dank der drei Auswärtstore bei der 3:4-Niederlage im Oktober in Liverpool würde den Salzburgern im direkten Duell fast jeder volle Erfolg reichen.

Junuzovic: „Wir haben jetzt ein Endspiel, ein ‚Finale dahoam‘ gegen Liverpool

„Wir sind glücklich und zufrieden mit unserer Leistung in diesem Turnier“, betonte Marsch. „Aber das letzte Spiel ist vielleicht die größte Herausforderung in der Karriere von vielen Spielern und Trainern – im Leben von allen.“ Man habe im Lauf der Saison bereits viele gute Momente erlebt. Die Mannschaft habe eine gute Entwicklung genommen. „Und ich denke, das hat uns diese Chance gegeben.“

Es ist eine außergewöhnliche Gelegenheit. „Wir haben jetzt ein Endspiel, ein ‚Finale dahoam‘ gegen Liverpool. Besser geht es nicht“, meinte Mittelfeld-Routinier Zlatko Junuzovic. „Jetzt wird die Hütte brennen, wie sie noch nie gebrannt hat. Das wird das Spiel des Jahres.“ Jeder bisherige Champions-League-Auftritt sei ein Highlight für sich gewesen. „Wir haben uns in einer unglaublich guten Gruppe eine sehr gute Ausgangsposition geschaffen.“

Platz drei und den Umstieg in die Europa League, in der sie bereits in den vergangenen Jahren für Furore gesorgt haben, haben die Bullen in jedem Fall bereits sicher. Mit sieben Punkten ist im Dreikampf mit Liverpool (10) und SSC Napoli (9) aber noch alles möglich. Den Engländern reicht in Salzburg allerdings ebenso ein Remis zum Aufstieg wie den Italienern im Parallelspiel zu Hause gegen Genk.

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Genk muss sich Salzburg zweimal deutlich geschlagen geben

Belgiens Meister hatte den Bullen wenig entgegenzusetzen, kassierte wie beim Auftakt im September (6:2) eine deutliche Niederlage. „Es ist extrem schwer gegen Salzburg. Sie können ein extrem hohes Tempo spielen, das war für uns teilweise zu viel“, meinte dessen neuer Trainer Hannes Wolf.

Die Tormaschine lief. Nur Bayern München (21) und Tottenham (17) haben in dieser Champions-League-Saison bisher öfter getroffen als die Salzburger (16). „Wir haben sehr gut gespielt, sehr reif“, lobte Marsch. „Das war sehr clever, sehr abgezockt, sehr ruhig“, ergänzte Junuzovic. Salzburgs Sportdirektor Christoph Freund sprach gar vom „besten Spiel in dieser Saison“. Die Balance zwischen Offensive und Defensive habe sehr gut gepasst.

Sonderlob vom Trainer gab es für Hwang Hee-chan. „Er ist auf einem richtig guten Weg“, sagte der US-Amerikaner über seinen Spieler des Spiels. Hwangs schwieriges Leihjahr beim Hamburger SV – ausgerechnet unter Trainer Wolf – ist vergessen. Marsch: „Er hat Klarheit und Selbstvertrauen.“

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Haaland trifft auch in seinem fünften CL-Spiel

In den Schatten gestellt wird der Südkoreaner aber noch von seinem Sturmpartner. Erling Haaland traf auch in seinem fünften Champions-League-Spiel. Der 19-Jährige hält nun bei acht Toren in der Königsklasse – dabei wurde er wegen kleinerer Verletzungen zweimal nur eingewechselt. „Ich mag es, wenn alle auf mich schauen“, sagte das Wunderkind. Sie werden es auch am 10. Dezember tun. Haaland: „Liverpool ist das beste Team der Welt, aber wir haben zu Hause eine gute Chance.“

(APA)