Juventus baut gegen Tottenham auf magische Heimserie

Der Erfolgslauf von Juventus Turin steht am Dienstag zum Auftakt des Achtelfinales in der Champions-League auf dem Prüfstand. Die Turiner, im Europacup seit April 2013 zu Hause 26 Partien unbesiegt, empfangen Tottenham Hotspur. Der englische Tabellenführer Manchester City reist als klarer Favorit zum FC Basel (beide Partien ab 19:30 Uhr live und exklusiv bei Sky).

Juventus geht mit einer gehörigen Portion Selbstvertrauen ins Hinspiel. Der Finalist der Vorsaison hat die vergangenen elf Pflichtspiele in Serie gewonnen und damit den Druck auf Tabellenführer SSC Napoli erhöht. Trainer Massimiliano Allegri hofft, dass sein Team die Schlagzahl beibehält. „Es ist oft nötig, dass wir effizient und effektiv sind“, meinte der 50-Jährige. „Das müssen wir auch am Dienstag sein.“

Unter Allegri, seit 2014 im Amt, hat Juventus noch kein Europacup-Heimspiel verloren. Die bisher letzte internationale Niederlage im eigenen Stadion setzte es für Torhüterlegende Gianluigi Buffon und Co. 2013 noch unter Antonio Conte im Viertelfinale gegen den späteren Champions-League-Sieger Bayern München mit ÖFB-Star David Alaba (0:2).

Juve plagen Offensivprobleme

Die Offensivakteure Paulo Dybala und Juan Cuadrado fallen gegen Tottenham ebenso aus wie der wichtige Mittelfeldmann Blaise Matuidi. Routinier Andrea Barzagli ist wegen muskulärer Probleme fraglich. Der 36-jährige Innenverteidiger will sich nicht im Glanz der vergangenen Wochen sonnen. „Es gibt keine Zeit, sich zu freuen. Wir müssen an Tottenham denken“, betonte Barzagli.

Zumal auch die „Spurs“ einen guten Lauf haben. Der englische Vizemeister ist zwölf Pflichtspiele ungeschlagen und hat am Samstag mit einem 1:0-Derbysieg gegen Arsenal Moral getankt. Schon die Champions-League-Gruppenphase hatten die Londoner ungeschlagen überstanden. Bei bisher acht Antritten in Italien reichte es für Tottenham aber nur zu einem Sieg – 2011 ebenfalls in einem CL-Achtelfinal-Hinspiel beim AC Milan (1:0).

Beide Clubs bauen auf ihre zuletzt treffsicheren Stürmerstars. Juves Gonzalo Higuain war in den jüngsten vier Pflichtspielen sechsmal erfolgreich. Tottenhams Harry Kane überzeugt schon die gesamte Saison mit einer überragenden Quote. 32 Tore hat der 24-Jährige in 33 Einsätzen in allen Bewerben in dieser Spielzeit bereits erzielt, sechs davon in der Champions League. Einzig Cristiano Ronaldo hat in der Königsklasse bisher öfter getroffen.

City hofft auf nächste Aguero-Show

Bei Manchester City ist Sergio Aguero jüngst zur Hochform aufgelaufen. Der Argentinier traf beim 5:1 am Samstag gegen Leicester in vierfacher Ausführung. Der Meistertitel scheint seinem Team nicht mehr zu nehmen. So dominant die „Citizens“ in der Premier League auftreten, so sehr laufen sie dem großen Coup in der Champions League aber noch hinterher.

Erst einmal kam City in der Königsklasse über das Achtelfinale hinaus. 2016 war im Semifinale gegen Real Madrid Endstation. Zwei Jahre später soll alles anders werden. Startrainer Pep Guardiola hat ein Team geformt, das ob seiner Vielseitigkeit in der Offensive derzeit vielleicht das am schwersten zu verteidigende im europäischen Fußball ist.

Seinem Offensivstar Kevin De Bruyne traut Guardiola sogar zu, die Vorherrschaft von Lionel Messi und Ronaldo bei der Weltfußballer-Wahl zu beenden. Seit 2008 ist die Auszeichnung nur an einen der beiden Ausnahmekicker gegangen. „Ohne Zweifel“ habe De Bruyne in diesem Jahr Chancen, meinte Guardiola. „Aber er weiß und jeder weiß, dass man dafür Titel gewinnen muss – Titel und noch mehr Titel, speziell einen.“ Jenen in der Champions League.

Auf dem Weg dorthin stellt sich vorerst der FC Basel in den Weg. Die Schweizer stehen zum dritten Mal im Achtelfinale. 2012 kam gegen die Bayern, 2015 gegen den FC Porto das Aus. In beiden Fällen hatte Basel das Hinspiel daheim nicht verloren und so die Aufstiegschancen am Leben erhalten. Das ist auch gegen ManCity das Ziel. Den Stadtrivalen Manchester United hatten die „Bebbi“ in der Gruppenphase mit 1:0 nach Hause geschickt.

Artikelbild: Getty Images