Lionel Messi zu Europas Fußballer des Jahres gekürt

Lionel Messi ist Europas Fußballer des Jahres. Der Superstar vom FC Barcelona gewann den mittlerweile x-ten Showdown mit Cristiano Ronaldo. Und das völlig verdient.

Monaco (SID) – Lionel Messi ist wieder Europas Fußball-König. Der 28-jährige Argentinier vom FC Barcelona setzte sich bei der Wahl zum besten Spieler des Kontinents in Monaco gegen seinen Dauerrivalen und Vorjahressieger Cristiano Ronaldo (Real Madrid) sowie gegen Teamkollege Luis Suarez durch. Der Triple-Gewinner hatte bereits 2011 die silberne Trophäe der Europäischen Fußball-Union (UEFA) mit nach Hause genommen.

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Während die Weltmeister von Bundestrainer Joachim Löw bei der Journalisten-Wahl im Grimaldi Forum keine Rolle spielten, räumte wieder eine deutsche Nationalspielerin ab: Die im Sommer nach der WM in Kanada zurückgetretene Celia Sasic wurde zu Europas Fußballerin des Jahres gekürt und tritt damit die Nachfolge von Nadine Angerer (2013) und Nadine Keßler (2014) an. Sie setzte sich gegen ihre ehemalige Teamkollegin Dzsenifer Marozsan (1. FFC Frankfurt) und die Französin Amandine Henry (Olympique Lyon) durch.

Am neuen alten König Messi war im Fürstentum praktisch kein Vorbeikommen. Nach dem verlorenen WM-Finale gegen Deutschland im vergangenen Jahr hatte der viermalige Weltfußballer seinen Frust im Trikot der Katalanen abgebaut. Insgesamt vier Titel im Wahlzeitraum, darunter der Champions-League-Triumph von Berlin, und 58 Treffer in allen Wettbewerben stehen in seiner Saison-Statistik.

Top-Torjäger Ronaldo (61 Tore), immerhin noch amtierender Weltfußballer, gewann mit den Königlichen in der Saison 2014/15 „nur“ das eher unbedeutende Duell um den europäischen Supercup und das Endspiel der FIFA-Klub-WM. Suarez holte zwar zusammen mit Messi auch alle wichtigen Titel – er spielte im Vergleich zum „Floh“ aber nur die Nebenrolle im Starensemble Barcelonas.

Das in diesem Jahr weniger spannende Gipfeltreffen zwischen Messi und Ronaldo war der x-te Showdown der beiden Superstars. Für manchen Fan wird das langsam langweilig. Bei der Wahl des Weltverbands FIFA hatten sich beide die letzten sieben Goldenen Bälle untereinander aufgeteilt (Messi gewann vier), bei der UEFA-Zeremonie war das Duo nur im vergangenen Jahr getrennt, als DFB-Torwart Manuel Neuer und dessen Teamkollege Arjen Robben (beide Bayern München) dem Argentinier vorgezogen wurden. Am Donnerstag war aus der Bundesliga niemand zu sehen.

Schon auf der zehn Weltstars umfassenden „Shortlist“ stand kein Nationalspieler – Thomas Müller, Toni Kroos oder Neuer tauchten nicht auf. Der Bayern-Keeper landete auf Platz zwölf, bester Bundesligaprofi der Saison 2014/15 war wieder Robben (Platz elf) – die Männer mussten neidisch auf die Frauen schauen.

Sasic gewann in der vergangenen Saison zusammen mit Marozsan im Frankfurter Trikot die Champions League, Ende Juli war sie bereits zu Deutschlands bester Spielerin gewählt worden. Dennoch entschied sie sich für den Rücktritt. „Es waren wunderbare Jahre“, sagte sie. In den Geschichtsbüchern hat sie ihren Platz spätestens seit Donnerstag sicher.

Die „Parade des Jahre“ zeigte indes Barcelonas deutscher Torhüter Marc-André ter Stegen, der die UEFA-Internetabstimmung vor Neuer gewann. Ausgezeichnet wurde der 23 Jahre alten Ex-Mönchengladbacher für seine Rettungstat im Halbfinal-Rückspiel der Champions League bei Bayern München gegen Robert Lewandowski.

Das „Tor des Jahres“ erzielte Messi mit seinem genialen Heber gegen Neuer, nachdem er Bayern-Verteidiger Jerome Boateng mit einer Körpertäuschung hatte aussteigen lassen.

Bild: Getty Images