Real Madrid nach 1:2 bei Atletico im CL-Finale

Madrid (APA) – Das Finale der Fußball-Champions-League lautet Real Madrid gegen Juventus Turin. Die Spanier schafften nach dem 3:0 im Semifinal-Hinspiel in der Vorwoche trotz eines 1:2 am Mittwoch bei Atletico Madrid den Einzug ins Endspiel am 3. Juni in Cardiff, wo sie als erstes Team der Geschichte den Titel in der „Königsklasse“ erfolgreich verteidigen könnten.Dabei sah es in der Anfangsphase sogar danach aus, als könnte Atletico im letzten Europacup-Match im Estadio Vicente Calderon – die Arena wird demnächst abgerissen – ein Wunder schaffen. Saul Niguez (12.) und Antoine Griezmann (16.) sorgten für eine schnelle 2:0-Führung für die Gastgeber. Allerdings machte Isco mit seinem Auswärtstor in der 42. Minute die Hoffnungen der „Colchoneros“ auf eine Revanche für die Champions-League-Finalniederlagen gegen Real 2014 und 2016 zunichte.

Atletico begann ungemein druckvoll und presste Real in die Defensive – Koke gab in der 5. Minute den ersten Warnschuss ab, scheiterte aber an Goalie Keylor Navas. In der 12. Minute war der Keeper erstmals geschlagen – nach einem Corner von Koke berührte Navas den Kopfball von Saul noch mit den Fingern, konnte den Rückstand jedoch nicht verhindern.

Vier Minuten später musste Navas schon wieder hinter sich greifen. Fernando Torres wurde von Raphael Varane im Strafraum gefoult, den fälligen Elfmeter verwertete Griezmann mit Glück. Der Franzose rutschte beim Schuss aus, dennoch vermochte Navas den schlecht geschossenen Ball nicht zu bändigen. Im Champions-League-Finale des Vorjahres hatte Griezmann noch einen Strafstoß gegen Real vergeben.

Nach dem 2:0 schaltete Atletico einen Gang zurück. Real fand besser in die Partie, die in dieser Phase hektisch und von vielen rustikalen Zweikämpfen geprägt war. Für Ruhe aus der Sicht der „Königlichen“ sorgte erst Isco mit seinem Tor in der 42. Minute. Karim Benzema ließ an der Toroutlinie drei Verteidiger stehen und legte für Toni Kroos ab, dessen Schuss von Atletico-Tormann Jan Oblak nur kurz abgewehrt wurde. Beim anschließenden Abstauber von Isco war der Slowene machtlos.

Mit der Moralinjektion des wichtigen Auswärtstores kontrollierte Real nach dem Seitenwechsel die Partie, ohne zu zwingenden Chancen zu kommen. Halbwegs gefährlich wurde es nur bei einem Fehlschuss des enttäuschenden Cristiano Ronaldo (58.).

Danach sammelte Atletico noch einmal alle Kräfte und hätte das Duell in der 66. Minute wieder spannend machen können. Zuerst fand Yannick Carrasco in Navas seinen Meister, beim darauffolgenden Kopfball von Kavin Gameiro war der Real-Goalie ebenso auf dem Posten wie bei einem Schuss von Griezmann (71.).

Nach dieser kurzen Drangphase war die Luft bei den Hausherren endgültig draußen – das „weiße Ballett“ brachte die knappe Niederlage ohne gröbere Probleme über die Zeit und stellte nebenbei auch noch einen Europa-Rekord ein: Real erzielte im 61. Pflichtspiel in Folge zumindest ein Tor und stellte damit die in den Saisonen 2012/13 und 2013/14 herausgeschossene Bestmarke des FC Bayern ein.

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