Bayern stürmen trotz Unterzahl zu Gruppensieg

Bayern München hat auf dem Weg zum Traumziel Mailand die erste Etappe mit Bravour gemeistert. Mit dem souveränen 4:0 (3:0) gegen den griechischen Rekordmeister Olympiakos Piräus sicherte sich die Mannschaft von Trainer Pep Guardiola trotz 40-minütiger Unterzahl nach einem Platzverweis gegen Holger Badstuber vorzeitig Platz eins in Gruppe F. Das abschließende Gruppenspiel am 9. Dezember bei Dinamo Zagreb wird damit zum Schaulaufen der Über-Bayern. Auch Philipp Lahm war zufrieden mit der Performance seiner Mannschaft.

 

 

 

„So kann man das Jahr abschließen“

 

Douglas Costa (8.), Robert Lewandowski (16.) und Thomas Müller (20.), der Sekunden vor Schluss noch den Pfosten traf, sorgten mit ihren Toren schon vor dem Seitenwechsel für klare Verhältnisse. Kingsley Coman (69.) erhöhte später noch – und das mit einem Mann weniger: Nationalspieler Badstuber sah wegen einer Notbremse die Rote Karte (53.).

Die Münchner, die das Endspiel am 28. Mai im Giuseppe-Meazza-Stadion und dort das Triple anpeilen, erreichten zum zwölften Mal hintereinander das Achtelfinale der Königsklasse. Trotz der frühen beruhigenden Führung stockte 70.000 Zuschauern in der ausverkauften Allianz Arena allerdings kurz der Atem, als Arjen Robben wieder einmal vorzeitig raus musste (32.). Unmittelbar nach der Halbzeitpause kam aber Entwarnung: Der Superstar habe lediglich über „leichte muskuläre Probleme“ geklagt, teilte der FC Bayern mit, seine Auswechslung sei eine „reine Vorsichtsmaßnahme gewesen“.

Robben spielte bis zu seinem Abgang eine tragende Rolle. Es lag auch am Niederländer, dass die defensive Marschroute von Piräus mit einer Vierer- und einer Fünferkette bei Münchner Ballbesitz schnell Makulatur war – er legte Müller das 3:0 auf, der sich danach per Handschlag bei ihm bedankte.

Müller: „Hat mir vorbildlich das Tor serviert“

 

Zuvor konnte Torhüter Roberto einen Distanzschuss von Jerome Boateng nur abklatschen, Costa verwertete den Ball gedankenschnell mit einem Linksschuss in die lange Ecke zur Bayern-Führung. Beim 2:0 hatte Lewandowski Glück, als er einen Schuss von  Coman ungewollt so stoppte, dass der Ball ihm 15 Meter vor dem Tor einschussbereit auf dem Fuß lag.

Während Olympiakos danach hilflos in den Seilen hing, holten die Bayern zu nächsten Schlägen aus – ohne zunächst noch einmal zu treffen. Piräus kam angesichts des Dauerdrucks gar nicht dazu, die Bayern-Defensive ernsthaft zu prüfen. Dabei schien diese nicht unverwundbar.

Badstuber, der erstmals seit seiner abermaligen Verletzung am 21. April wieder von Beginn an spielte, wackelte ein, zwei Mal. Kurz nach der Pause waren er und seine Kollegen zu weit aufgerückt, als Badstuber im Laufduell mit Ideye Brown nicht hinterher kam und sich nur mit einem Foul zu helfen wusste – der Platzverweis war korrekt.

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In Unterzahl überließen die Bayern den Gästen das Feld und versäumten es, bei Kontern frühzeitig die endgültige Entscheidung herbeizuführen. Der starke Costa scheiterte frei vor Roberto (59.). Coman machte dann per Kopf alles klar.