Austria muss sich Favorit Roma geschlagen geben

(APA) Auch ein Traumstart hat der Austria gegen AS Roma nicht zum Erfolg verholfen. Die Wiener mussten sich am Donnerstag in der vierten Runde der Fußball-Europa-League dem italienischen Spitzenclub mit 2:4 (1:2) geschlagen geben, haben aber in der Gruppe E weiter gute Chancen auf den Aufstieg in die K.o.-Runde.

 

 

Vor 32.751 Zuschauern im Happel-Stadion gelang der Austria ein optimaler Start. Nach nur eineinhalb Minuten brachte Larry Kayode die Violetten mit 1:0 in Führung, danach aber drehte Roma groß auf und durch Tore von Edin Dzeko (5.) und Daniele de Rossi nach schwerem Patzer (18.) noch in der ersten Halbzeit die Partie. Dzeko mit seinem zweiten Tor (65.) und Radja Nainggolan (78.) fixierten den verdienten Sieg. Alexander Grünwald gelang in der 89. Minute noch Ergebniskosmetik.

Austria-Trainer Thorsten Fink bot dieselbe Startelf wie beim 2:0 am Sonntag gegen Sturm Graz auf. Die ließ die vielen Fans im gut gefüllten Happel-Stadion bald jubeln. Eine Hereingabe von Venuto bugsierte Kayode über die Linie, ein Rettungsversuch kam zu spät.

 

 

Der Rückstand schien die Italiener, die ohne ihren angeschlagenen Superstar Francesco Totti nach Wien gekommen waren, wach zu rütteln. Das Team von Luciano Spalletti zeigte hohe Qualität im Passspiel, ließ Ball und Gegner laufen und nützte die defensiven Schwächen der Austria gnadenlos aus.

 

 

Schon in der 5. Minute gelang der Ausgleich. Bruno Peres, der über die rechte Roma-Seite immer wieder viel Druck erzeugte, setzte sich gegen Christoph Martschinko durch und bediente Dzeko. Der Bosnier, mit zehn Treffern Top-Torjäger der Serie A, verwertete die Idealvorlage problemlos. In der 18. Minute profitierten die Römer von einem haarsträubenden Fauxpas. Nach einem Eckball schien die Gefahr nach einem Dzeko-Kopfball schon abgewendet. Auf der Linie standen sich allerdings Martschinko und Torhüter Osman Hadzikic gegenseitig im Weg, vom Verteidiger sprang der Ball direkt vor die Beine von De Rossi, der nur noch ins leere Tor schießen musste.

 

 

Danach schaltete Roma wieder etwas zurück. Die Austria spielte gut, konnte sich aber keine großen Chancen herausspielen. Als Holzhauser und Co. wieder mutiger wurden, schlug Roma durch den starken Dzeko ein drittes Mal zu. Beim Hinspiel vor zwei Wochen hatte die Austria im Finish aus einem 1:3 noch sensationell ein 3:3 gemacht, diesmal gelang die Aufholjagd aber nicht.

Roma (8 Punkte) ließ sich die drei Punkte nicht mehr nehmen und machte einen großen Schritt Richtung K.o.-Runde. Doch auch die Austria, die ihre erste Niederlage in der Gruppe kassierte, ist noch bestens im Rennen. Da das Parallelspiel zwischen Astra Giurgiu und Viktoria Pilsen 1:1 remis endete, liegen die Wiener (5) weiter auf Platz zwei vor Astra (4) und Pilsen (3.). Im kommenden Heimspiel am 24. November gegen Giurgiu könnte die Austria damit sogar schon den Aufstieg perfekt machen.

Unrühmliche Szenen gab es im Vorfeld der Partie bei einem Scharmützel unter den Fans. Laut Polizeisprecher Patrick Maierhofer hatten Anhänger der Römer einen Rauchkörper gezündet und in Richtung einer Gruppe Austria-Fans geworfen. Je 15 Anhänger beider Vereine gingen daraufhin aufeinander los. Eine Einheit der Polizei schritt ein und trennte die beiden Gruppen voneinander. Bei dem Vorfall wurde laut Maierhofer einer der Beteiligten wegen Widerstandes gegen die Staatsgewalt festgenommen. Ein Polizist wurde leicht verletzt und sicherheitshalber in ein Krankenhaus gebracht.

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Die Stimmen zum SPIEL:

Thorsten Fink (Trainer Austria): „Wir sind gut ins Spiel gekommen mit dem Tor, haben aber zu schnell das 1:1 kassiert. Nach dem 1:2 war es schwierig zurückzukommen. Roma hat gezeigt, welche Klasse es hat. Die Tore nach Standardsituationen dürfen aber so nicht passieren, das ist das einzige, was mich ärgert. Sonst haben wir ordentlich mitgespielt. Ich denke, wir haben den österreichischen Fußball ordentlich vertreten. Roma hat uns anders als im Hinspiel nicht unterschätzt, Dzeko hat am Ende den Unterschied ausgemacht. Aber wir haben die Möglichkeit, im Heimspiel gegen Giurgiu alles klar zu machen.“

Alexander Grünwald (Kapitän Austria): „Wir haben zwei Tore aus Standardsituationen bekommen, wenn das passiert, wird es schwer gegen Roma. Das 1:2 sollte auch so nicht passieren. Aber wir haben schon gezeigt, dass wir auch Fußball spielen können. Wir haben noch alles in der Hand, wollen Giurgiu schlagen.“

Raphael Holzhauser (Spieler Austria): „Im Großen und Ganzen können wir zufrieden sein, wir haben von Anfang an gesagt, dass es gegen Roma zwei Bonusspiele sind. Einen Punkt haben wir daraus geholt. Wir haben gegen einen Gegner auf Champions-League-Niveau gespielt.“

Luciano Spalletti (Trainer Roma): „Die Mannschaft ist an und für sich sehr gut ins Spiel gekommen. Es ist das umgesetzt worden, was verlangt wurde. Die Mannschaft ist im Spiel gewachsen. Die Gelegenheiten, die sich geboten haben, wurden genutzt. Nach dem Spiel in Rom waren wir dieses Mal achtsam bis zum Schluss, das haben wir uns vorgenommen.“

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