Austria vor besonderem Auswärtsspiel in Albanien

Tirana (APA) – Die Wiener Austria steht bei ihrem Auswärts-Comeback im Fußball-Europacup vor einem Spiel mit gewisser Brisanz. Beim albanischen Cupsieger FK Kukesi verteidigen die Violetten am Donnerstag (19.30 Uhr) einen 1:0-Vorsprung aus dem Hinspiel der Zweirunden-Qualifikation zur Europa League. Um sich Zittern zu ersparen, müsste die Austria eine Negativserie durchbrechen.

Noch kein Sieg in Albanien

In Albanien haben die Favoritner in bisher drei Europacup-Spielen nämlich noch nicht gewonnen. Zuletzt gab es 1981 ein 0:1 bei Partizani Tirana, davor gegen Schkodra (0:2, 1978) und Dinamo Tirana (1:1, 1971) ebenfalls keine Erfolge. Thorsten Fink wollte sich mit der Vergangenheit aber nicht beschäftigen. „Wir haben mit 1:0 vorgelegt. Wir wollen eine Runde weiter, das ist klar. Dafür müssen wir konzentriert sein. Ein Tor zu schießen wäre wichtig, am besten ein schnelles“, stellte Austrias Trainer klar.

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Mittwochvormittag brachen die Austrianer Richtung Südosten auf. Die Mannschaft wird in Tirana übernachten und das Abschlusstraining bestreiten, am Matchtag geht es in das per Bus rund eine Stunde entfernte Elbasan. Die dortige Arena ist ein vor zwei Jahren renoviertes 12.000-Zuschauer-Stadion, in dem auch Albaniens Nationalteam seine Spiele bestreitet. Gegner Kukesi ist in der rund 180 Kilometer entfernten nordalbanischen Stadt Kukes beheimatet. Eine hitzige Heimatmosphäre wird ausbleiben.

Die „Null“ soll wieder stehen

Austrias Sportchef Franz Wohlfahrt sah dem Spiel dennoch „mit einiger Aufgeregtheit entgegen“. In Wien traf Kukesi in der Nachspielzeit die Stange. Bei einem 1:1 wäre die Austria zur Reaktion gezwungen gewesen, so könnten die Wiener, denen ein 0:0 genügen würde, abwartender agieren. Fakt ist, dass bei den Violetten auch im dritten Pflichtspiel der neuen Saison die „Null“ wieder stehen soll.

Wohlfahrt: „Erwarten Aufstieg“

„Wir haben das erste Spiel gewonnen und zu Null gespielt. Wir werden natürlich jetzt versuchen, auch auswärts ein Tor zu machen, dann wird es für Kukesi noch ein bisschen schwieriger werden“, meinte Kapitän Robert Almer, der im Tor wieder Osman Hadzikic ersetzen wird. „Robert fährt nicht mit, um sich auf die Bank zu setzen“, erklärte Fink. Dass seine Mannschaft nicht unbedingt glänzen muss, um den Einzug in die nächste Runde zu schaffen, war Almer klar: „Wichtig ist eigentlich nur, dass wir weiterkommen – egal wie.“

Almer: „Wir haben alle Möglichkeiten“

 

 

Dem 1:0 gegen Kukesi ließen die Wiener am Wochenende ein 6:0 in der ersten ÖFB-Cup-Runde in Dornbirn folgen. Roi Kehat erzielte dabei zwei Tore. Der im Hinspiel nicht einmal im Kader stehende Israeli wird in Elbasan erneut von Beginn an spielen. Alexander Grünwald fährt zwar mit, dürfte aber noch geschont werden. Der junge Dominik Prokop stand nicht im Aufgebot.

„Wollen in die Gruppenphase“

Für die Austria ist es das erste Auswärtsspiel im internationalen Geschäft seit Ende November 2013, einem 1:1 in der Champions League beim FC Porto. Trainer Fink stand zuletzt mit dem FC Basel in der Königsklasse im September 2011 auswärts bei Manchester United im Rampenlicht. Fünf Jahre später will der Deutsche mit der Austria den Sprung in die Europa League schaffen. Und dadurch auch Verstärkung an Land ziehen. „Wir wollen in die Europa-League-Gruppenphase. Schaffen wir das, kann man auch vielleicht noch mal einen Spieler dazu holen“, sagte Fink.

Bei Kukesi soll Clubpräsident Safet Gjici den Spielern eine Prämie von 150.000 Euro im Aufstiegsfall versprochen haben. Der Geschäftsmann appellierte an die albanischen Fans, die Hausherren zu unterstützen. Das in Wien Gesehene machte Gjici Mut. „Wir hatten am Ende Pech. Unsere Leistung in der zweiten Spielhälfte gibt uns aber die Hoffnung, dass wir die Wende schaffen können. Wir haben keinen Druck und die Mannschaft ist nicht beunruhigt“, sagte Gjici.