BVB feiert Happy End nach Horror-Start

(SID) – Happy End nach Horror-Start: Trotz einer Serie von Defensiv-Blackouts hat Borussia Dortmund beste Chancen auf den Einzug in die Gruppenphase der Europa League. Nach einem alarmierenden 0:3-Rückstand drehten die Westfalen beim norwegischen Provinzklub Odds BK auf und gewannen noch 4:3 (1:3). Das Rückspiel findet am nächsten Donnerstag (20.30 Uhr) in Dortmund statt.

Jone Samuelsen hatte die wie entfesselt aufspielenden Gastgeber vor 12.436 Zuschauern schon nach 13 Sekunden in Führung gebracht, bevor Fredrik Nordkvelle (19.) und Espen Ruud (22.) weitere Aussetzer des BVB fünf Tage nach dessen glanzvollem Bundesliga-Auftakt gegen Mönchengladbach (4:0) nutzten. Für die anfangs paralysierten Borussen trafen nach einer deutlichen Leistungssteigerung Pierre-Emerick Aubameyang (34. und 76.), Shinji Kagawa (47.) und Henrich Mchitarjan (85.).

„Das wollten wir so nicht. Wir waren auf das, was wir am Anfang erlebt haben, nicht vorbereitet. Ich war entsetzt, wie einfach das ging. Die Norweger haben aus drei Chancen drei Tore gemacht. Dann war es ein weiter Weg zurück. Am Ende haben wir Moral gezeigt und hätten sogar noch mehr Tore schießen müssen“, sagte Trainer Thomas Tuchel bei der ARD. Und Kapitän Mats Hummels ergänzte: „Das war ein Katastrophen-Auftakt, aber wir haben uns zurückgekämpft, das war gut für die Moral.“

Zwar hatte Tuchel die Startelf im Vergleich zum vergangenen Samstag auf insgesamt fünf Positionen verändert – die angeschlagenen Marco Reus und Lukasz Piszczek waren daheim geblieben -, doch Sportdirektor Michael Zorc erklärte vor dem Anpfiff in der ARD: „Wir haben die Qualität im Kader, um die Belastung zu verteilen.“

Wenig später sah er, wie sich „Königstransfer“ Gonzalo Castro (11 Millionen Euro Ablöse) aus Leverkusen bei seinem Startelf-Debüt vom 17 Jahre alten Rafik Zekhnini spielend leicht überlaufen ließ und Samuelsen die Flanke ungehindert zum 1:0 einköpfen konnte. In der Halbzeitpause war Castros schwacher Auftritt beendet. Während sich die BVB-Defensive offenbar noch im Tiefschlaf befand, wuchtete Shinji Kagawa den Ball im Gegenzug nach 90 Sekunden an die Latte.

Die Westfalen erspielten sich dank ihrer spielerischen und technischen Mittel eine optische Überlegenheit, während der Tabellenfünfte der norwegischen Liga auf seine Konterchancen lauerte. Den zweiten Angriff nutzten die Gastgeber zum überraschenden 2:0 durch Nordkvelle nach Vorarbeit des ehemaligen Frankfurter Bundesliga-Profis Olivier Occean.

Doch nicht genug der Aussetzer: Zu allem Überfluss leistete Weltmeister Roman Weidenfeller mit einem eklatanten Torwartfehler nach einem Freistoß von Ruud aus 30 Metern Schützenhilfe zum 3:0. Für einen Dortmunder Lichtblick sorgte Mchitarjan mit dem zweiten Schuss ans Aluminium, bevor Aubameyang traf.

„Das waren drei Wirkungstreffer. Das ist unfassbar“, resümierte Klub-Boss Hans-Joachim Watzke in der Halbzeitpause. Doch wenig später hellte sich seine Miene nach dem Anschlusstreffer durch Kagawa auf.

Dortmund spielte nach dem Wechsel konsequenter und kam zu weiteren hochkarätigen Chancen. Die Tore nach der Halbzeit waren eine logische Folge, zumal auch Aubameyang und Gündogan Aluminimum trafen und die Norweger nicht mehr viel entgegenzusetzen hatten. Mchitarjans Siegtor lässt den BVB doch noch recht entspannt ins Rückspiel gehen.

SID gb nt

Bild via Twitter @HenrikhMkh