Leverkusen zieht souverän ins Achtelfinale ein

(SID) – Sporting-Spezialist Karim Bellarabi hat Bayer Leverkusen und seinem Trainer Roger Schmidt nach turbulenten Tagen wieder ein Erfolgserlebnis beschert. Durch ein erst am Ende souveränes 3:1 (1:1) gegen Sporting Lissabon erreichte die Werkself vier Tage nach dem Eklat um ihren Trainer das Achtelfinale der Europa League und verabschiedete somit Schmidt mit einem Glücksgefühl in seine gut einwöchige Zwangspause.

Bellarabi, der bereits im Hinspiel eine Woche zuvor den Siegtreffer zum 1:0 erzielt hatte, sorgte mit seinen Treffern in der 29. und 65. Minute dafür, dass Bayer weiter von seinem ersten Titel seit 1993 träumen kann. Hakan Calhanoglu setzte in der 87. Minute den Schlusspunkt. João Mário hatte das Duell durch seinen Ausgleich in der 38. Minute zwischenzeitlich wieder spannend gemacht. Die Runde der letzten 16 wird am Freitagmittag ausgelost.

Vor nur 26.585 Zuschauern in der nicht ausverkauften BayArena begann der Bundesliga-Vierte recht schwungvoll und zeigte sich unbeeindruckt von der 0:1-Niederlage am vergangenen Sonntag gegen Borussia Dortmund mit all ihren Nebengeräuschen. Kyriakos Papadopoulos, der für den verletzten Abwehrchef Ömer Toprak in die Innenverteidigung rückte, Bellarabi, Stefan Kießling und Wendell verpassten in der Anfangsphase eine schnelle Führung der Hausherren. Bellarabi war es dann vorbehalten, aus einer eigentlichen total ungünstigen Position das 1:0 zu markieren, bei dem SC-Torwart Rui Patricio sehr schlecht aussah.

Schmidt: „Bellarabi hat einen guten Lauf“

 

Mário gelang dann der etwas schmeichelhafte Ausgleich für die Gäste, die sich bis dahin vor dem Bayer-Tor sehr ungeschickt angestellt hatten. Sporting-Torjäger Islam Slimani, der auch bei Bayer im Gespräch sein soll, saß wie schon eine Woche zuvor beim Anpfiff nur auf der Bank und kam erst in der 67. Minute.

Nach der Pause musste Leverkusen, das neben Toprak auch Kevin Kampl (ebenfalls Muskelfaserriss) ersetzen musste, noch einige brenzlige Situationen überstehen. Unter dem Strich war Bayer, das in der 63. Minute den angeschlagenen Kießling durch Andre Ramalho ersetzen musste, aber weiter am Drücker. Bellarabi belohnte die Bemühungen der Gastgeber dann mit einem herrlichen Weitschuss zum 2:1. Zuvor hatte bereits Torjäger Javier „Chicharito“ Hernandez, der im Hinspiel gefehlt hatte, eine gute Chance vertan. Ein satter Schuss von Calhanoglu beseitigte schließlich auch die letzten Zweifel.

Leno: „Haben in der Europa League ein Zeichen gesetzt“

 

Schmidt verhielt sich während der gesamten Partie relativ ruhig in seiner Coachingzone. Der 48-Jährige darf in den kommenden drei Ligaspielen seiner Mannschaft in Mainz, gegen Bremen und in Augsburg nicht auf Bank sitzen, da er nach seinem ungebührlichen Verhalten gegenüber Schiedsrichter Felix Zwayer am vergangenen Sonntag vom DFB-Sportgericht für drei Spiele gesperrt wurde.

Calhanoglu: „Haben verdient gewonnen“

 

Beste Leverkusener waren der zweifache Torschütze Bellarabi und Nationalmannschafts-Kandidat Jonathan Tah. Bei Lissabon, das auch im zwölften Anlauf nicht in Deutschland gewinnen konnte, wussten William Carvalho und Mário zu überzeugen.

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