Rapid will sich gegen Slovan Bratislava aus Tief schießen

Siegen oder fliegen: Fußball-Rekordmeister Rapid steht vor dem Rückspiel der dritten Qualifikationsrunde zur Europa League gegen Slovan Bratislava am Donnerstag (20.30 Uhr) im Allianz Stadion stark unter Druck. Nur mit dem Aufstieg ins Play-off, für den eine 1:2-Niederlage aus Spiel eins wettgemacht werden muss, können die Wiener die angespannte Stimmung in Hütteldorf beruhigen.

„Die letzten Tage haben einiges an Gesprächsstoff geliefert. Die Arbeit wurde getan, es wurde alles intensiv aufgearbeitet und ich denke, dass man das Resultat auf dem Platz sehen wird“, sagte Sport-Geschäftsführer Fredy Bickel. Die Ausgangslage, um die „schwierige Aufgabe“ zu meistern, sei ähnlich wie vor der ersten Partie. Das sah auch Coach Goran Djuricin so: „Ich sehe die Chancen bei 50:50. Das Auswärtstor war sehr wichtig, das macht die Chance für uns auch etwas größer, deshalb sind wir sehr zuversichtlich.“

Ein 1:0-Heimsieg würde zum Weiterkommen reichen, bei jedem Sieg mit einem Tor Unterschied ab 3:2 hätte Slovan aufgrund der Auswärtstorregel die Nase vorne. Die Rapidler spielen am Donnerstag auch für ihren Trainer, da dessen Stuhl bei einem Ausscheiden ordentlich ins Wackeln kommen könnte. Mit den Folgen eines Ausscheidens wollte sich aber niemand beschäftigen. „Es ist nicht der richtige Zeitpunkt für solch eine Diskussion. Wir haben uns da alle selbst reingebracht und wollen gemeinsam rauskommen“, sprach Bickel Klartext.

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Der Druck für die Rapid-Kicker ist jedenfalls in den letzten Tagen gestiegen. „Angst gibt es für mich nur in schlimmen Lebenssituationen, wie im Krieg. Man kann nervös sein und aufgeregt, aber mehr nicht“, erläuterte Djuricin. Zuletzt lief beim enttäuschenden 0:0 gegen den WAC am Sonntag gar nichts zusammen. Die Partie ist mittlerweile abgehakt, der Blick nach vorne gerichtet. „Ich sehe in den Augen meiner Spieler, dass sie wissen, worum es geht. Sie werden ein Zeichen setzen und alles tun, damit wir aufsteigen“, war sich Rapids Trainer sicher.

Das ist zumindest der Plan, den sich Richard Strebinger und Co. zurechtgelegt haben. „Natürlich ist klar, dass nach solchen Spielen nicht immer alles ganz ruhig verläuft. Wir sind wie eine Familie, da sagt man sich auch manchmal die Meinung“, erläuterte der Rapid-Goalie. Er rechnet fest mit dem Play-off-Einzug. „Ich bin überzeugt davon, weil wir die Qualität haben und auch den Willen“, betonte der 25-Jährige.

Im Vergleich zur Slowakei-Partie muss die Defensive sicherer agieren und vor allem die Effizienz besser werden. Den Luxus, einen Elfmeter zu verschießen, wird man sich nicht noch einmal leisten können. „Wir wissen, dass sie gerade in der Offensive sehr viel Qualität besitzen. Wir müssen das gemeinsam auffangen, gemeinsam verteidigen“, forderte Strebinger. Und Routinier Mario Sonnleitner ergänzte: „Wir müssen ein bisschen mehr Kontrolle haben und die Situationen besser ausspielen.“

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In den vergangenen Tagen stand vor allem Regeneration im Mittelpunkt. Die zuletzt vermisste Spritzigkeit soll auch dadurch wieder auf dem Platz zu sehen sein. „Wir werden alles daran setzen, dass wir morgen spritzig sind. Das ist oft auch Kopfsache“, sagte Djuricin. Sein Team kämpft gegen eine Serie von sechs Europacupspielen ohne Sieg an. Der letzte Heimerfolg gelang am 15. September 2016 gegen Genk mit 3:2. Das würde diesmal das Aus bedeuten.

Kapitän Stefan Schwab war auch am Mittwoch noch fraglich, die Tendenz ging aufgrund der Wichtigkeit der Partie aber in Richtung Einsatz. Der an Muskelproblemen im Oberschenkel leidende 27-Jährige sollte das Abschlusstraining, in dem auch Elfmetertraining angesetzt war, absolvieren. „Wir werden dann sehen, wie die Muskulatur reagiert“, gab Djuricin Einblick.

Bis am Mittwochnachmittag waren 15.700 Karten abgesetzt, mehr als 1.000 Anhänger werden bei der Hochrisikopartie aus der Slowakei erwartet. „Rapid steht stärker unter Druck als wir. Für uns wäre es nicht gut, nur zu verteidigen und auf ein 0:0 zu spielen“, verlautete Slovan-Offensivspieler Aleksandar Cavric. Die Gäste-Hoffnungen auf den Aufstieg sind seit vergangener Woche gewachsen. „Wenn wir in Wien wieder so eine Leistung bringen, dann bin ich überzeugt, dass wir aufsteigen werden“, meinte Stürmer Andraz Sporar.

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Beitragsbild: GEPA

(APA)