Rapid zittert in Moskau um EL-Verbleib

Moskau (APA) – Rapid will Spartak Moskau neuerlich kalt erwischen. Beim Gastspiel in Moskau muss die Elf von Trainer Dietmar Kühbauer am Donnerstag (16.50 Uhr MEZ) zumindest einen Punkt holen, um die Aufstiegschance in der Fußball-Europa-League zu wahren. Es dürfte ein Zittern im Moskauer Kühlschrank werden, bis zu Minus zehn Grad Celsius werden prognostiziert.

„Wir fahren als Außenseiter dorthin, aber wir wollen überraschen. Wir wollen etwas mitnehmen“, sagte Rapid-Trainer Dietmar Kühbauer vor dem Abflug in Wien am Mittwoch. Entführt Grün-Weiß aus der russischen Millionenmetropole zumindest einen Zähler, winkt am 13. Dezember vor eigenem Publikum gegen die Glasgow Rangers ein absolutes Endspiel um den Aufstieg in die K.o.-Runde. „Auf einen Punkt zu spielen ist immer mit Inaktivität verbunden. Wenn man es will, schafft man es nicht. Nur darauf zu hoffen, gut zu stehen und nach vorne keine Akzente zu setzen, wäre nicht das Allerbeste“, erklärte Kühbauer.

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Der Aufstieg ist den Hütteldorfern bei ihren sechs Gruppenphase-Teilnahmen zuvor nur in der Saison 2015/16 gelungen. Kühbauer könnten aber andere Fakten Hoffnung machen: Gegen russische Teams (inkl. Sowjetunion) hat Rapid bisher in 15 Partien erst ein einziges Mal verloren und achtmal gewonnen.

An dem jüngsten dieser Siege – dem 2:0-Heimerfolg zum Gruppenauftakt – soll in der 44.500 Zuschauer fassenden Otkritie Arena Anleihe genommen werden. „Ich denke, wir müssen so auftreten wie im Hinspiel gegen Moskau“, sagte Tormann Richard Strebinger. „Da haben wir genau den Hebel dort angesetzt, wo sie verwundbar sind. Wir sind defensiv sehr gut gestanden, haben wenig zugelassen.“

Kühbauer war damals noch nicht Rapid-Trainer, der Burgenländer hat das Match aber analysiert. „Es war ein Spiel, wo bei ihnen nicht viel aufgegangen ist. So ehrlich muss man sein. Aber da war viel Wirbel in der Truppe und im ganzen Umfeld.“ Seither hat sich bei Spartak vieles verändert, mit Oleg Kononow feierte beim 3:1-Sieg zuletzt ein neuer Trainer einen erfolgreichen Einstand. „Spartak ist sicher ein anderes Team. Seit der Trainerentlassung ist eine neue Energie reingekommen“, meinte Kühbauer, betonte aber auch: „Trainerwechsel hin oder her: Wir haben schon vorher gewusst, dass Spartak über uns steht. Nichtsdestotrotz wollen wir etwas mitnehmen.“

Nur 17 Spieler saßen im Charterflieger Richtung Moskau, Grün-Weiß fehlen gleich vier Stammspieler. Andrija Pavlovic und Christopher Dibon, die sich bei der Niederlage gegen den LASK (0:1) Muskelverletzungen zuzogen, Andrei Ivan und – der jüngste Ausfall – Thomas Murg. Der Flügelflitzer blieb krank zuhause. „Mit den Ausfällen in der Offensive wird es nicht leichter. Aber wir müssen einen Mix finden, der funktioniert“, sagte Kühbauer.

Mario Sonnleitner forderte auch auswärts, wo es in der Gruppe zweimal eine Niederlage gab, mit Selbstvertrauen aufzutreten. „Auch wenn es vielleicht derzeit nicht so einfach ist.“ Die Mannschaft müsse in den Anfangsminuten, so der Routinier, hellwach sein. „Dann ist im Verlauf einer Partie immer etwas drinnen.“ Die Russen hätten Rapid im ersten Spiel ein bisschen unterschätzt. „Sie wissen jetzt auch was wir können. Sie werden sicher offensiver spielen.“

Artikelbild: GEPA