Vlachodimos: Auf Umwegen zum drittteuersten Torwart?

Odysseas Vlachodimos galt einst als kommender deutscher Nationaltorhüter, doch seine Karriere geriet zwischenzeitlich ins Stocken. Nun könnte der ehemalige Keeper des VfB Stuttgart zum drittteuersten Torwart der Welt aufsteigen.

Seit Wochen füllt Newcastle United durch die geplante Übernahme eines Konsortiums aus Saudi-Arabien die Schlagzeilen auf der Insel. Obwohl der Deal noch nicht bestätigt ist, werden bereits Stars wie Gareth Bale mit den Magpies in Verbindung gebracht.

Medienberichten aus Portugal und England zufolge soll auch ein neuer Torhüter verpflichtet werden. Hoch gehandelt wird der Name von Odysseas Vlachodimos. Der 26-Jährige hütet seit 2018 das Tor von Benfica und kann die Portugiesen dank einer Ausstiegsklausel für 60 Millionen Euro verlassen. Kommt der Transfer tatsächlich zustande, wäre er plötzlich der drittteuerste Torhüter der Welt.

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Ausbildung beim VfB Stuttgart

Das dürfte vor allem beim VfB Stuttgart für Schnappatmung sorgen, denn Vlachodimos wurde bei den Schwaben ausgebildet. Er trug insgesamt 14 Jahre lang das Trikot mit dem Brustring, doch der Durchbruch in der Bundesliga blieb ihm verwehrt.

Dabei war sein Talent unbestritten. Der Deutsch-Grieche, der von vielen nur „Odi“ gerufen wird, lief von der U15 bis zur U21 insgesamt 47 Mal für deutsche Junioren-Nationalteams auf und hängte damit sogar Manuel Neuer ab, der 36 Partien für DFB-Nachwuchsmannschaften bestritt.

Karriere gerät ins Stocken

2011 wurde er mit der U17 zunächst Vize-Europameister und anschließend auch noch WM-Dritter. Im selben Jahr erhielt er auch die Fritz-Walter-Medaille in Bronze, die Goldmedaille ging an einen gewissen Emre Can. Doch während der jetzige BVB-Profi bei großen Klubs wie Bayern, Liverpool und Juventus spielte, geriet die Karriere von Vlachodimos ins Stocken.

Zwar feierte in der Saison 2015/16 unter Alexander Zorniger sein Bundesliga-Debüt, doch insgesamt kam er nur drei Mal zum Einsatz. Schließlich sah er bei seinem Heimatverein keine Perspektive mehr, weshalb er einen Umweg nahm und im Winter 2016 ablösefrei zu Panathinaikos wechselte. Ein riskanter Schritt, der sich auszahlen sollte.

Umweg über Athen – Debüt für Griechenland

In Athen zeigte er seine Klasse und stieg nach Anlaufschwierigkeiten zum Stammtorhüter auf. Benfica wurde auf ihn aufmerksam und nahm ihn 2018 unter Vertrag. Und Lissabon sollte sich als guter Standort erweisen, um die Laufbahn richtig in Schwung zu bringen.

Beim Traditionsklub hat er von Beginn an den Nummer-eins-Status inne. Er sammelte internationale Erfahrung in der Champions League und feierte 2019 den Gewinn der Meisterschaft. Nun schickt sich der 1,91 Meter große Torhüter an, eine ähnlich beachtliche Karriere hinzulegen wie seine Vorgänger im Benfica-Tor: Jan Oblak (Atletico) und Ederson (Manchester City).

Eines wird Vlachodimos aber nicht mehr: deutscher Nationaltorhüter. „Odi“ hat sich für das Heimatland seiner Eltern entschieden und hütet inzwischen das Tor der griechischen Nationalmannschaft.

(skysport.de // Robin Schmidt)

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