Oympia: Deutscher Doppelsieg im Damen-Rodeln

Pyeongchang (APA) – Nathalie Geisenberger hat sich acht Tage nach ihrem 30. Geburtstag selbst das größte Geschenk bereitet. Die Deutsche holte sich im olympischen Rodel-Bewerb der Damen am Dienstag im Alpensia Sliding Centre ihr insgesamt drittes Olympia-Gold. Geisenberger verwies ihre Landsfrau Dajana Eitberger um 0,367 Sekunden auf Platz zwei. Bronze ging an die Kanadierin Alex Gough.

Geisenberger ist nach dem dritten Gold erfolgreichste Rodel-Olympionikin. Sie hat am Donnerstag mit der Team-Staffel die Chance, ihr Gold-Konto weiter aufzustocken. Zudem sicherte das schon fünfte Gold Deutschland weiter die Führung im Medaillenspiegel. „Ich war so entspannt wie noch nie. Ich habe alles erreicht, was ich mir erträumt habe. Und jetzt noch ein bisschen mehr“, sagte die Olympiasiegerin im Alpensia Sliding Centre.

Egle ein Versprechen für die Zukunft

Von den ursprünglich drei Österreicherinnen waren in den Läufen drei und vier am Dienstag nach dem Sturz von Birgit Platzer am Vortag ja nur noch zwei am Start. Madeleine Egle verbesserte sich laufend vom 13. sogar auf den 9. Rang. Die erst 19-jährige Tirolerin gab damit ein großes Versprechen für die Zukunft ab.

„Ja, es ist richtig cool. Ich habe gewusst, dass es gut gehen kann, wenn man richtig runtertrifft. Aber vier Läufe runterzutreffen ist einfach beinhart über zwei Tage“, freute sich Egle im APA-Gespräch. In diesem Alter schon so weit vorne zu sein, zeigt, welch Zukunftshoffnung der ÖRV da im Talon hat. „Ich muss noch viel an mir arbeiten, aber natürlich ist mein Ziel, einmal wirklich ganz vorne zu stehen.“

Die mit 1,85 m größte aktive Rodlerin im gesamten Feld hat in ihren Träumen keine Limits. Auf ihren Körperwuchs angesprochen, meinte sie: „Vielleicht wird man ja einmal die Größte“, sagte sie lachend. Als beste ÖRV-Dame kommt sie am Donnerstag in der Team-Staffel mit Olympiasieger David Gleirscher sowie dem besten Doppelsitzer (Mittwoch) nochmals zum Einsatz.

Prock spricht von „Hammergefühl“

Hannah Prock patzte im dritten Lauf ein wenig und fiel vom 12. noch auf den 17. Rang zurück, aber die Tochter von Sportdirektor Markus Prock ist ja sogar noch ein Jahr jünger als Egle. „Angefangen hat es heute leider nicht so gut. Ich war in der Achter-Kurve viel zu hoch hinten und bin dann zu spät in die neun, dann geht es sich nicht mehr aus“, sagte Hannah Prock zur APA. Für den Teenager waren die Olympischen Spiele ein „Hammergefühl“. „Wenn man ins Ziel kommt und alle jubeln und schreien, das ist mega“, so Prock, die noch als Daumendrückerin bis 17. Februar in Südkorea bleibt, ehe es wieder gilt, die Schulbank zu drücken.

Ihr Papa Markus war mit der Tochter, aber natürlich besonders mit Egle sehr zufrieden. „Wir sind hier mit einem sehr jungen Team angetreten. Zwei Juniorinnen eigentlich. Madeleine Neunte, super, sensationell gefahren, sie ist sicher für die Zukunft eine große Aktie. Und Hannah ist drei gute Läufe gefahren, hat leider den dritten Lauf verhaut.“ Für Birgit Platzer, die am Vortag schwer gestürzt, aber unverletzt geblieben war, tue es ihm leid. „Sie ist dieses Jahr generell nicht so ins Fahren gekommen, sie war letztes Jahr ja sehr gut.“

Für die Zukunft der Damen ist Prock jedenfalls nicht bange. „In vier Jahren, hoffe ich, stehen wir bei den nächsten Spielen da und sind noch ein paar Plätze weiter vorne.“

Schon am Mittwoch geht es mit den Doppelsitzern und den großen Medaillenkandidaten Georg Fischler/Peter Penz weiter. „Heute im Training sind beide Schlitten sehr gut gefahren. Ich hoffe, dass sie morgen ihre Leistung bringen und dass wir Rodler eine zweite Medaille beisteuern können“, so Prock.

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