Finne Niskanen gewann Langlauf-Gold über 50 km klassisch

Es ist das prestigeträchtigste Einzelrennen der olympischen Langlauf-Bewerbe. Der 50-km-Marathon erwies sich am Samstag in Pyeongchang in der klassischen Technik als Rennen der enormen Abstände. Iivo Niskanen sorgte für den ersten finnischen Erfolg in diesem Bewerb seit 1960, Alexander Bolschunow verpasste die zweite Goldene für die olympischen Athleten aus Russland um 18,7 Sekunden.

Der drittplatzierte Russe Andrej Larkow lag schon 2:37 Minuten zurück. Bester der mit vier Goldmedaillen die Herren-Bewerbe dominierenden Norweger war Martin Johnsrud Sundby als Fünfter (+2:43). 15-km-Olympiasieger Dario Cologna (SUI) hatte als Neunter fast viereinhalb Minuten Rückstand.

Bei den von einem im Nachhinein aufgedeckten Dopingskandal um das russische Team überschatteten Spielen in Sotschi hatten die Russen alle drei 50-km-Medaillen geholt. Diesmal gab es durch den 21-jährigen Bolschunow und den 28-jährigen Larkow zwei.

Der Steirer Max Hauke landete als bester der zwei Österreicher an der 36. Stelle (+12:17,8), der Salzburger Bernhard Tritscher wurde 42. (14:25,6). Hauke hielt sich bis Kilometer 15 in der nur noch rund 20 Läufer umfassenden Spitzengruppe, musste aber wenig später abreißen lassen. „Es war von Beginn an sehr hart und ich habe gemerkt, dass meine Form schon dem Ende entgegen geht“, sagte der 25-Jährige.

Hauke war lange Zeit um den 30. Rang, dem angepeilten Ziel, platziert. „Aber gegen Ende ist nichts mehr gegangen. Ich war einfach leer.“ Er habe auch beim Weltcup in Seefeld Ende Jänner schon gut in Schuss sein wollen (14. Platz), betonte Hauke. „Ich habe gewusst, dass es bei den Spielen gegen Ende hin eng wird. Diese drei Wochen haben schon Energie genommen.“ Mit seinen Leistungen in Südkorea und zwei Top-30-Plätzen war der aktuell beste Distanzläufer des ÖSV aber grundsätzlich zufrieden.

Tritscher sprach von einem der härtesten Rennen seiner Karriere. „Ich habe gemerkt, dass ich mir klassisch schwer tue“, sagte der Salzburger, der seine besten Ergebnisse in der Skating-Technik geholt hatte. Er habe schon ans Aufgeben gedacht. „Aber ich habe mir gesagt, es ist Olympia, ich muss mich durchkämpfen.“

Bolschunow hatte bei Kilometer 35 zum führenden Niskanen aufgeschlossen. Ein Skiwechsel neun Kilometer vor dem Ziel brachte dem 26-jährigen Finnen wohl auch einen wichtigen Vorteil. Mit frisch präparierten Latten attackierte der Olympiasieger von Sotschi im Team-Sprint 1.100 Meter vor dem Ziel und kam entscheidend weg.

Im Weltcup hält Niskanen bei zwei Siegen, doch seit Samstag darf er sich Weltmeister (15 km in Lahti 2017) und zweifacher Olympiasieger nennen. „Ich freue mich sehr über diese Goldene, das ist das wichtigste Rennen in Finnland“, betonte Niskanen. Seine Schwester Kerttu hatte in Sotschi zweimal Silber eingelaufen.

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