Gritsch holt im Parallelslalom von St. Moritz ersten Podestplatz

(APA) – Die Parallel-Events im alpinen Ski-Weltcup sind heiß diskutiert und haben wenig bekennende Fans. Für Franziska Gritsch hat sich der Parallelslalom in St. Moritz aber ausgezahlt, sie holte am Samstag in der Schweiz als Dritte ihren ersten Podestplatz. „Ich glaube, ich bin ein bisschen überrumpelt“, sagte die 22-Jährige. Der Sieg ging in Abwesenheit von Mikaela Shiffrin an die Slowakin Petra Vlhova.

„Ich glaube, das braucht noch ein bisschen, dass ich das einordnen kann“, meinte die Tirolerin aus dem Ötztal, die für den SC Sölden fährt. „Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Echt richtig cool!“.

Zum Auftakt hatte Gritsch im Finale der besten 32 die Schweden Sara Hector in zwei Läufen eliminiert, es folgten Siege gegen die Italienerinnen Marta Bassino und Federica Brignone, ehe sie im Semifinale gegen Anna Swenn-Larsson zu Sturz kam. Im kleinen Finale setzte sie sich gegen die Slowenin Meta Hrovat durch.

„Ich habe mir einfach gedacht: Franzi, riskier‘ heute und gib einfach einmal Gas“, erklärte Gritsch im ORF-Interview. „Die, die da dabei sind, da ist keine schwach und so einfach zu knacken. Du musst da echt richtig gescheit Gas geben, und mich freut es jetzt, dass mir das auch einmal im Rennen so richtig geglückt ist.“

Nur zwei weitere ÖSV-Damen waren in der Entscheidung mit von der Partie: Katharina Liensberger war gleich in der Auftaktrunde gescheitert und belegte schließlich den 18. Platz. Katharina Truppe war im Achtelfinale zwei Hundertstelsekunden langsamer als ihre Gegnerin Nina Haver-Löseth aus Norwegen, ihre Zeit brachte ihr Rang 11 ein.

„Das ist das Hundertstelglück, entweder ist es auf deiner Seite oder nicht“, trug es die Kärntnerin Truppe mit Fassung. „Es war leider knapp, aber es war trotzdem lustig, es hat Spaß gemacht.“ Katharina Gallhuber, Katharina Huber, Eva-Maria Brem, Chiara Mair und Michaela Dygruber waren am Vormittag in der Qualifikation hängen geblieben.

Swenn-Larsson musste sich schließlich im großen Finale Vlhova um zwei Hundertstel geschlagen geben. Für die Slowakin, die schon die schnellste Zeit in der Quali gefahren war, war es der zehnte Weltcup-Sieg und der erste in dieser Saison. Im Gesamtweltcup behielt Shiffrin ihre klare Führung.

In den zwei bisherigen Parallelslaloms – Courchevel 2017, St. Moritz 2018 – hatte sie sich Vlhova jeweils Shiffrin beugen müssen. Die US-Amerikanerin hatte bereits am Vortag ihren Verzicht für Sonntag erklärt, weil ihr Fokus bereits auf den Rennen in der kommenden Woche liege. Am Dienstag geht es für die Technik-Spezialistinnen bereits mit einem klassischen Riesentorlauf in Courchevel weiter, am Wochenende darauf geht stehen in Val d’Isere Speed-Bewerbe auf dem Programm.

 

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