Hirscher liebäugelt mit weiteren Ausflügen ins Speed-Fach

Sölden (APA) – Ski-Superstar Marcel Hirscher ist bereit für die kommende Weltcup-Saison. Beim „Forum Alpinum“ in Sölden, zu dem traditionell die Weltcup-Gesamtsieger der vergangenen Saison geladen sind, zeigte sich der Salzburger am Freitag hochmotiviert – und ließ mit einer interessanten Aussage zu seiner Zukunft aufhorchen. „Es wäre das Verrückteste, einen Super-G und eine Abfahrt zu gewinnen“, sagte Hirscher.

Vor dem Weltcup-Aufakt mit dem Riesentorlauf am Sonntag ließ Hirscher noch einmal seine Super-Saison 2014/15 Revue passieren. Diese sei insgesamt ziemlich „verrückt“ gewesen. „Der Riesentorlauf in Garmisch, das war definitiv einer meiner größten Siege“, sagte Hirscher, der im in Deutschland mit 3,28 Sekunden Vorsprung auf Felix Neureuther triumphiert hatte. Es handelte sich dabei um den drittgrößten Vorsprung in der Geschichte dieser Disziplin im Weltcup.

„Und die WM war auch ,crazy‘. Viele wissen, dass ich in den Speed-Disziplinen nicht der Schnellste bin. Ich habe mich davor gefürchtet, die ‚Birds of Prey‘-Piste hinunter zu fahren. Aber letztlich hat es viel Spaß gemacht.“ Das Herzschlagfinale um die Slalom-Kugel, die er Neureuther erst im letzten Saisonrennen in Meribel entriss, sei ebenfalls ein Highlight gewesen.

Der Ausflug ins Speed-Metier bei der WM in Vail/Beaver Creek, wo er mit einer beherzten Abfahrt den Grundstein zu Kombi-Gold gelegt hat, habe zudem seine Lust auf die schnellen Disziplinen weiter angefacht. „Ich habe genug Motivation, im Speed-Bereich mehr zu machen. Aber der Tag hat nur 24 Stunden – das ist nicht genug Zeit, um alle vier Disziplinen zu trainieren. Ich möchte aber nicht ausschließen, dass ich mich noch mehr in diese Richtung entwickle. Ich bin ja erst 26 Jahre alt, bin nicht der Älteste“, gab Hirscher zu Protokoll.

Ob und wann er Zeit für mehr Speed-Training finden werde, wollte Hirscher öffentlich nicht näher erörtern. Der vierfache Gesamtweltcup-Sieger betonte aber, dass es auch ohne diese neue Challenge keine Motivationsprobleme gebe. „Es hat im Sommer einen Punkt gegeben, an dem sich alles geändert hat. Das war, als ich das erste Mal wieder die Skier angeschnallt habe“, verriet er.

Dass heuer kein Großereignis auf der Agenda steht, ändere nichts an seiner unverändert großen Leidenschaft für den Sport. „Es gibt genug Rennen, und hoffentlich kann ich ein paar davon gewinnen.“

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Beitragsbild: GEPA Pictures