Leitinger holt im Parallel-RTL von Alta Badia ersten Weltcup-Podestplatz

(APA) – Wie einen Tag vorher hat es auch am Montag einen norwegischen Riesentorlauf-Sieg in Alta Badia gegeben. Der 26-jährige Rasmus Windingstad gewann den Parallel-Riesentorlauf vor dem Deutschen Stefan Luitz und feierte seinen ersten Sieg im alpinen Ski-Weltcup. Roland Leitinger beschenkte sich indes am Tag vor dem Heiligen Abend mit Platz drei – für den Salzburger war es das erste Weltcup-Podest.

„Geniale Sache. Das habe ich mir hart erkämpft. Immer mehr und mehr Souveränität aufgebaut. Taugt mir, dass es geklappt hat“, freute sich der 28-Jährige, der 2017 in St. Moritz Riesentorlauf-Vizeweltmeister war. Der RTL-Spezialist erzählte, dass er in der Heimat gerade mit dem Bau seines Haus fertig geworden sei. „Heute ziehe ich ein“, gab es also doppelt Grund zur Freude.

Im Semifinale war für ihn gegen Windingstad vorläufig Endstation. „Das war ein bisschen schade, weil ich nicht so viel riskieren hätte müssen. Einfach nur normal durchfahren“, berichtete er von einem Missgeschick beim Sprung. Dadurch kam er aus dem Rhythmus und steckte schließlich auf. Im kleinen Finale setzte sich Leitinger dann klar gegen dessen Landsmann Leif Kristian Nestvold-Haugen (+1,15 Sekunden) durch.

Im Viertelfinale hatte er zuvor den Weltcup-Gesamtleader Henrik Kristoffersen um satte 0,78 Sekunden distanziert. „Wenn du die Chance hast, dann möchtest du zuschlagen. Und das habe ich getan“, sagte Leitinger im Interview mit dem ORF-Fernsehen. Dennoch baute der Norweger, der letztlich den siebenten Platz herausholte, seine Gesamtführung aus. Zweiter ist weiter Vincent Kriechmayr aus der Speed-Mannschaft des ÖSV.

Leitinger hatte sich im Jänner 2018 einen Kreuzbandriss im rechten Knie zugezogen. Seitdem kämpfte er mühsam, um den Anschluss an die Weltspitze wieder zu schaffen. Am Sonntag war er nicht über Rang 23 hinausgekommen. „Gestern habe ich so ausgeleert, und das hat mich so angezipft“, verriet er. „Deswegen war gleich heute die nächste Chance, und ich habe schon zugeschlagen. Das taugt mir.“

Auch Windingstad, der am Sonntag Siebenter gewesen war, strahlte über das ganze Gesicht. Sein bisher bestes Weltcup-Ergebnis war Rang zwei im heurigen März im Riesentorlauf von Kranjska Gora. „Es ist fantastisch“, jubelte der 26-Jährige. „Ich habe ein gutes Gefühl gehabt, mich immer sehr sicher und kontrolliert gefühlt“ Auf dem roten Kurs habe er sich besonders wohlgefühlt, berichtete Windingstad. Dort holte er fast alle seine Siege in den K.o.-Duellen. „Da habe ich auch ein bisschen Glück gehabt.“

Aus dem österreichischen Team schaffte auch Dominik Raschner sein bestes Weltcup-Ergebnis. Dem 25-jährigen Tiroler fehlten im Achtelfinale gegen Nestvold-Haugen nur drei Hundertstel zum Sieg. Er kam schließlich auf Platz 11. „War ein megacooles Rennen. Es taugt mir voll, Mann gegen Mann da anzutreten“, sagte Raschner, der am Sonntag auf Platz 26 gelandet war.

Die routinierteren Michael Matt (21.) und Christian Hirschbühl (19.) schieden schon in der ersten Runde aus. Matt scheiterte knapp am US-Amerikaner Ryan Cochran-Siegle, für Hirschbühl kam gegen Kristoffersen das Aus. „In dem Bewerb kommt es auf Kleinigkeiten an“, meinte der Vorarlberger. „Er war einfach schneller und fertig.“

Marco Schwarz, Stefan Brennsteiner, Johannes Strolz und Daniel Meier waren bereits in der Qualifikation gescheitert, in der am Nachmittag ein technisches Problem für eine Verzögerung von über einer halben Stunde gesorgte hatte. Nach dem ersten von zwei Läufen streikte offenbar das System für die Zeitnehmung.

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