Marcel Hirscher zum 4. Mal Österreichs Sportler des Jahres

Wien (APA) – Europas Sportler des Jahres, Österreichs Sportler des Jahres – für Marcel Hirscher ist der Donnerstag äußerst erfolgreich verlaufen. Der Doppel-Weltmeister der WM im Februar in St. Moritz und Gewinner der sechsten großen Kristallkugel für den alpinen Ski-Gesamtweltcup zog mit der vierten Auszeichnung in Österreich mit Hermann Maier gleich. Nächstes Ziel ist, möglichst schnell wieder fit zu werden.

Der beste Alpinskiläufer der Gegenwart rangiert mit dem sechsten Gewinn des Gesamtweltcups alleine an der Spitze der Herren-Wertung, bei den Damen hat Landsfrau Annemarie Moser-Pröll ebenso viele daheim. Der 28-jährige Salzburger hält bei Weltmeisterschaften bei sechs Gold- und drei Silbermedaillen und stieg zum zweiterfolgreichsten Skirennläufer der Geschichte hinter Toni Sailer (sieben Titel) auf.

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War Hirscher seit Jahren verletzungsfrei durch die Winter gekommen, so zog er sich am 17. August an seinem ersten Schneetag beim Slalomtraining auf dem Mölltaler Gletscher einen Bruch im linken Außenknöchel zu und trug wochenlang Gips. Am 11. Oktober stand er wieder auf den Ski, konnte wegen Schmerzen seitdem aber noch nicht wieder auf Schnee trainieren. Der Weltcupauftakt in Sölden kam zu früh, das Rennen wurde am Sonntag wegen Sturms aber abgesagt. Ob sich der Slalom in Levi am 12. November ausgeht, ist fraglich.

Der dreifache Welt-Skifahrer des Jahres hält bei 45 Siegen im Weltcup – 20 im Slalom, 22 im Riesentorlauf, einem im Super-G und zwei bei City Events (Parallel-Slaloms) – und liegt damit im vom Schweden Ingemar Stenmark angeführten Herren-Ranking (86 Siege) an fünfter Stelle. Er gewann vier Kristallkugeln für die Riesentorlaufwertung und vier im Slalom.

Zur Vollendung fehlt dem Absolventen der Hotelfachschule Bad Hofgastein, dessen Mutter Sylvia Niederländerin ist und dessen Vater Ferdinand unterstützend bei den meisten Rennen mit dabei ist, noch eine Goldmedaille bei Olympischen Spielen. Der Motocross-Fan will dies 2018 in Pyeongchang nachholen und seine Olympia-Bilanz von einer Slalom-Silbernen 2014 in Sotschi/Krasnaja Poljana entscheidend aufbessern.

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„Es wäre schön, wenn es klappt. Aber ich werde mich deshalb nicht hineintheatern. Ich werde es versuchen. Wenn’s klappt, dann ist es der i-Punkt“, erklärte Hirscher nach WM-Doppel-Gold in St. Moritz seine Olympia-Hoffnungen. Die weiteren WM-Titel hatte er 2013 im Slalom, 2015 in der Kombination sowie 2013 und 2015 im Teambewerb errungen.

Vertrauenstrainer Michael „Mike“ Pircher ist eines von vielen Stücken im Erfolgspuzzle des Annabergers. Hirscher sei auf einem Level „ganz, ganz hoch oben. Ich würde sagen, da gibt es kaum noch eine Steigerung. Schauen wir, dass wir das halten“, war sein Wunsch am Saisonende. Eine Verletzung stört das System gegenwärtig, doch der ebenso ehrgeizige Sportler wie akribische Arbeiter Hirscher wird auch auf dem Weg zum Comeback-Rennen nichts dem Zufall überlassen.

Ehrung zu Europas Sportler des Jahres zeitgleich

Marcel Hirscher ist am Donnerstagabend auf der Gala der Vereinigung der Nationalen Olympischen Komitees (ANOC) in Prag als „Europas Sportler des Jahres“ ausgezeichnet worden. Der 28-jährige Salzburger erhielt die Trophäe aus den Händen von FIS-Präsident Gian Franco Kasper.

Doppel-Weltmeister und Weltcup-Gesamtsieger Hirscher dankte auf der Bühne seiner Familie und seinem Team für die Unterstützung. Er merkte an, dass Alpin-Skisport international gesehen keine große Sportart sei und freute sich, andere Sportstars in Prag zu treffen. Bei den Damen erhielt die schwedische Schwimmerin Sarah Sjöström den Preis.

Sportler des Jahres:

1. Marcel Hirscher (Ski alpin) 1.543 Pkt. (140 erste Plätze)
2. Stefan Kraft (Skispringen) 1.192 (94)
3. Dominic Thiem (Tennis) 1.160 (75)
4. Jakob Pöltl (Basketball) 333 (11)
5. Mensur Suljovic (Darts) 286 (8)
6. Marko Arnautovic (Fußball) 215 (8)
7. Stefan Denifl (Radsport) 184 (4)
8. Andreas Prommegger (Snowboard) 173 (4)
9. Lucas Auer (Motorsport) 141 (6)
10. Lukas Pöstlberger (Radsport) 134 (3)
11. Christoph Strasser (Radsport) 106 (4)
. Matthias Walkner (Motorsport) 106 (3)
13. Michael Grabner (Eishockey) 101 (5)
. Bernd Wiesberger (Golf) 101 (2)
15. Wolfgang Kindl (Rodeln/Kunstbahn) 89 (1)
16. Simon Eder (Biathlon) 85 (2)
17. David Alaba (Fußball) 82 (3)
18. Alban Lakata (Mountainbike) 70 (3)
19. Manuel Feller (Ski alpin) 59 (2)
20. Benjamin Karl (Snowboard) 50 (1)

Bild: GEPA